Nach dem Becherwurf-Skandal im abgebrochenen Spiel der Fußball-Bundesliga zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach gibt es einen Tatverdächtigen.
Becherwurf von BochumPolizei ermittelt Tatverdächtigen, VfL muss bis Mittwoch Stellungnahme abgeben
Die Staatsanwaltschaft und das Polizeipräsidium Bochum melden einen ersten Erfolg. Der mutmaßliche Becherwerfer vom Bundesliga-Spiel des VfL gegen Borussia Mönchengladbach ist gefasst.
„Durch die eingeleiteten Ermittlungen ergab sich ein Tatverdacht gegen einen 38-jährigen Bochumer. Dieser hat sich im Zuge der Vernehmung nicht zur Sache eingelassen“, teilten die Behörden am Montag (21. März 2022) mit.
Die Ermittlungen gehen nun mithilfe von Video-Aufnahmen und Zeugen-Befragungen weiter. Der Beschuldigte soll am Freitag Linienrichter Christian Gittelmann (39) mit seinem Becherwurf verletzt haben. Dies führte zum Spielabbruch der Bundesliga-Begegnung beim Stand von 0:2.
Die Polizei ermittelt wegen „einer gefährlichen Körperverletzung“. Auch der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat die Ermittlungen aufgenommen. Über die Spielwertung entscheidet das DFB-Sportgericht. Dem VfL Bochum droht ein Geisterspiel.
VfL Bochum erwägt Alkoholverbot auf den Tribünen
Derweil erwägt der VfL ein Alkoholverbot auf den Tribünen. Diese Maßnahme werde erörtert, sagte Ilja Kaenzig als Sprecher der Geschäftsführung des VfL Bochum der „WAZ“. Bereits im nächsten Heimspiel gegen Bayer Leverkusen könnte das Alkoholverbot greifen.
Fangzäune lehnte Kaenzig dagegen ab: „Wir stehen für ein Gemeinschaftserlebnis der Fans im Stadion. Wir wollen nicht, dass einige Idioten 99,9 Prozent unserer Fans dieses Erlebnis zerstören.“ Wegen der Flucht- und Rettungswege sei dies vielleicht auch gar nicht möglich. Der Verein wartet auf Ergebnisse der ermittelnden Polizei.
Wie es weiter geht und ob das Spiel wiederholt wird oder für Gladbach gewertet wird, ist noch nicht klar. Der VfL Bochum teilte am Montagnachmittag mit, dass der DFB-Kontrollausschuss bis Mittwoch eine Stellungnahme zum Vorfall fordert. „Dem wird der VfL Bochum 1848, der sich juristischen Beistand in Person von Rechtsanwalt Horst Kletke genommen hat, selbstverständlich nachkommen. Wir werden gemäß der uns vorliegenden Erkenntnisse die Sachlage prüfen und gegenüber dem Sportgericht Stellung nehmen. Vorher, und da bitten wir um Entschuldigung, werden wir uns aufgrund des schwebenden Verfahrens nicht weiter öffentlich zur Causa äußern. Dies wird dann zu gegebener Zeit passieren“, heißt es von den Bochumern weiter.