Der 1. FC Köln hat sein Ziel im Sechs-Punkte-Spiel erreicht: Mit dem Heimsieg mischt der FC im Rettungs-Rennen wieder voll mit, hat die Gäste außerdem in den Abstiegsstrudel gezogen.
Bochum-Frust nach Pleite in KölnHeiße Szenen im Stadion-Innenraum: FC-Sieg sorgt für Abstiegsangst
Für dieses Heimspiel-Spektakel war der VfL Bochum genau der richtige Gegner! Die Nachspielzeit-Wende am Samstagnachmittag (6. April 2024) war für den 1. FC Köln auch deshalb so wichtig, weil mit den Gästen plötzlich wieder ein weiterer Rivale im Abstiegskampf steckt.
Stand 89. Minute wäre der Revier-Klub dem FC mit dann zehn Punkten Vorsprung endgültig enteilt, hätte auch Mainz 05 (4:0 gegen Darmstadt) abblitzen lassen. Doch der FC-Sieg in einem Sechs-Punkte-Spiel, wie es im Buche steht, bringt Bochum wieder in eine brenzlige Lage. Die Abstiegs-Panik beim VfL war im Rhein-Energie-Stadion entsprechend deutlich zu spüren.
VfL Bochum rutscht immer weiter in den Abstiegs-Trubel
Vergangene Woche das verspielte 2:0 gegen Darmstadt (Endstand 2:2), jetzt null statt drei Punkte bei Keller-Konkurrent Köln: Weil der VfL einmal mehr eine Führung verspielte, steht das Team von Trainer Thomas Letsch (55) nach 28 Spieltagen mit 26 statt 31 Punkten da.
Bessere Nerven hätten den Blau-Weißen schon die halbe Rettung bringen können, so werden die letzten sechs Saison-Auftritte noch mal zu sechs Endspielen. Der Blick Richtung Gästeblock nach dem Spiel zeigte, dass die Nerven in der entscheidenden Saisonphase blank liegen.
Zum zweiten Mal in Folge gab es für die Mannschaft eine kernige Ansprache aus der aktiven Fanszene. Dafür kletterte der Vorsänger der Bochumer Ultras sogar über den Zaun in den Stadion-Innenraum, wo er gestenreich mit Torwart Manuel Riemann (35) und Kapitän Anthony Losilla (38) diskutierte. Der Rest des Kaders hielt hinter der Bande einige Meter Abstand, von den Rängen setzte es wütende Vorhaltungen.
Der Bochumer Anhang sieht seine Felle nach der fast schon sicher geglaubten Rettung langsam aber sicher davonschwimmen. Zwischenzeitlich hatte der VfL am 22. Spieltag als Elfter noch neun Punkte vor dem Relegationsplatz gelegen, jetzt ist selbst der direkte Abstiegsrang mit vier Zählern Abstand (damals zehn) längst nicht mehr ausgeschlossen.
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Seit dem damaligen 3:2-Sieg gegen den FC Bayern setzte es fünf Niederlagen, das 2:2 gegen das abgeschlagene Schlusslicht Darmstadt war seither der einzige Punktgewinn. „Was heute passiert ist, war sehr schlecht. Und es ist nicht neu für uns, das ist schon in den letzten drei, vier Spielen passiert“, klagte Verteidiger Bernardo (28).
Das rückt auch Trainer Letsch in den Fokus, dem Sport-Chef Patrick Fabian (36) nach dem Spiel keine Jobgarantie aussprechen wollte. „Wir werden mit ihm besprechen, was seine Lösungsansätze sind. Wir sind alle gefordert, die Reihen geschlossen zu halten“, sagte der Ex-Profi, der aber auch betonte, nicht in Aktionismus verfallen zu wollen. (bc)