„Seine Tage sind gezählt“Mario Basler nach Bundesliga-Gipfel überzeugt von Trainer-Überraschung

Mario Basler sitzt beim „Doppelpass on Tour“ auf der Bühne.

Mario Basler, hier am 21. März 2024 beim „Doppelpass on Tour“ in Duisburg, hat sich nach dem Bundesliga-Gipfel mit einer steilen Trainer-These zu Wort gemeldet.

Nach dem Bundesliga-Gipfel zwischen Bayern München und Borussia Dortmund wird vor allem über Thomas Tuchel diskutiert. Mario Basler fokussiert sich stattdessen mit steiler These auf BVB-Trainer Edin Terzic.

von Béla Csányi  (bc)

Stimmungs-Wende bei Borussia Dortmund! Nach reichlich Unzufriedenheit und dem enttäuschenden fünften Platz zum Hinrunden-Ende hat sich der BVB in der Rückserie gefangen und stürmt mit Volldampf einem versöhnlichen Saisonabschluss entgegen.

Platz zwei in der Rückrundentabelle mit dem Vorrücken auf Königsklassen-Rang vier sowie der Einzug ins Viertelfinale der Champions League haben auch das Standing von Trainer Edin Terzic (41) deutlich verbessert. Der Dortmunder 2:0-Sieg beim FC Bayern sorgte für zusätzlichen Schub vor dem Start ins Saisonfinale.

Mario Basler zählt BVB-Trainer Edin Terzic deutlich an

(Mindestens) neun Spiele stehen dem BVB in Bundesliga und Champions League noch bevor. Wie Job-Endspiele für Terzic wirken die finalen Begegnungen der Saison 2023/2024 in der aktuellen Stimmungslage dabei nicht gerade.

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Den Punkte-Schnitt von 2,3 in den bisherigen zehn Rückrunden-Auftritten der Bundesliga darf der im Winter zwischenzeitlich in die Kritik geratene Trainer definitiv als Pro-Argument für sich verbuchen. Mario Basler (55) ist davon allerdings nicht überzeugt.

Ausgerechnet nach dem Prestige-Sieg in München, bei dem die Borussia auch Big Points im Fernduell mit Leipzig und Stuttgart um die Champions League sammelte, lehnte sich der Ex-Nationalspieler in seinem Podcast „Basler Ballert“ am Montag (1. April 2024) weit aus dem Fenster.

Klassiker-Historie

Die größten Duelle zwischen Bayern und Dortmund

Lothar Emmerich (BVB, hi.) gegen Franz Beckenbauer und Torwart Sepp Maier (beide Bayern).

Die Duelle zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund haben eine lange Tradition: Am 17. Dezember 1966 verlor der BVB mit 0:1 gegen Beckenbauer, Maier & Co. in München. Ein Jahr später erzielte BVB-Legende Lothar Emmerich beim Dortmunder 6:3-Erfolg im September 1967 den einzigen BVB-Dreierpack der Klassiker-Geschichte.

Uli Hoeness (FC Bayern München, 3. v.r.) gegen Werner Lorant und BVB-Torwart Jürgen Rynio.

Am 27. November 1971 fielen unglaubliche zwölf Tore zwischen Bayern und Dortmund – mehr als in jedem anderen Klassiker der Bundesliga-Geschichte. Die Bayern fertigten den BVB mit 11:1 ab. Gerd Müller traf dabei gleich viermal und erzielte damit den einzigen Viererpack der Klassiker-Historie.

Lothar Matthäus (li., FC Bayern München) und Andreas Möller (BVB) schreien sich gegenseitig an.

Auch in den 90ern ging es zwischen Bayern und dem BVB hoch her: Im Duell am 19. April 1997 bereitete Andreas Möller in der 2. Minute das 1:0 des BVB durch Karl-Heinz Riedle vor und in der 3. Minute glich Ruggiero Rizzitelli aus. Lothar Matthäus verhöhnte Andreas Möller als Heulsuse.

Leonardo Dédé (BVB, re.) gegen Hasan Salihamidzic (Bayern).

Das 1:1 am 7. April 2001 war das Duell mit den meisten Karten in einem Klassiker. Schiedsricher Hartmut Strampe zückte 13-mal eine Karte und stellte im Laufe des Spiels gleich drei Spieler vom Platz. Hier versucht es BVB-Legende Dédé mit einem Fallrückzieher gegen den späteren Bayern Sportdirektor Hasan Salihamidzic.

Jan Koller hält als Torwart einen Ball von Giovane Elber.

Nach einer Gelb-Roten Karte gegen Keeper Jens Lehmann musste am 9. November 2002 im Olympiastadion BVB-Stürmer Jan Koller ins Tor, da Borussia Dortmund bereits drei Mal gewechselt hatte. Obwohl Koller seinen Kasten sauber hielt, verlor der BVB am Ende mit 1:2.

Jürgen Klopp (BVB Borussia Dortmund), li., jubelt nach einen Treffer mit seinen Spielern (v.li.) Nuri Sahin, Neven Subotic, Sven Bender und Lukasz Piszczek.

Am 26. Februar 2011 reiste der BVB mit 13 Punkten Vorsprung zum FC Bayern. Durch das 3:1 in München war Borussia Dortmund die erste Meisterschaft seit 2002 nicht mehr zu nehmen.

Kevin Großkreutz und Marcel Schmelzer feiern Torhüter Roman Weidenfeller nach dem gehaltenen Elfmeter gegen Arjen Robben.

Am 11. April 2012 hielt Roman Weidenfeller einen Elfmeter von Arjen Robben, der BVB gewann das Spiel am Ende mit 1:0. Durch den Sieg baute Dortmund seinen Vorsprung auf sechs Punkte aus. Am Ende der Saison 2011/12 krönte sich der BVB zum Double-Sieger, nachdem er den FC Bayern auch im Pokalfinale sensationell mit 5:2 besiegte.

Bayrische Jubeltraube nach dem Schlusspfiff neben dem enttäuschten Marco Reus.

Ein Jahr später trafen beide Klubs im Champions-League-Finale aufeinander. Am 25. Mai 2013 krönten sich die Bayern nach dem späten Siegtreffer von Arjen Robben zum Triple-Sieger.

Robert Lewandowski gegen Dortmunds Mats Hummels.

Am 4. Oktober 2015 ging der BVB mit dem damaligen Coach Thomas Tuchel mit 1:5 in München unter. Es war die erste Niederlage von Tuchel als BVB-Coach.

Robert Lewandowski trifft gegen Dortmunds Lukasz Piszczek zum 6:0.

Am 31. März 2018 ging der BVB in der Allianz Arena mit 0:6 baden. Es war die höchste Niederlage von Borussia Dortmund im Klassiker seit dem 1:11 im Jahr 1971. Robert Lewandowski gelang dabei ein Dreierpack gegen seinen Ex-Verein.

Endergebnis auf der Stadiontafel in Dortmund: 3:2 gegen Bayern München.

Am 10. November 2018 gewann der BVB in einem furiosen Spiel mit 3:2 und baute seine Führung auf den FC Bayern in der Bundesliga auf sieben Punkte aus. Marco Reus und Robert Lewandowski trafen im Spiel jeweils doppelt.

Der FC Bayern bejubelt einen Treffer gegen Borussia Dortmund.

Im Rückspiel der Saison 2018/19 reiste der BVB mit zwei Punkten Vorsprung auf den FC Bayern nach München und kassierte dort eine 0:5-Klatsche. Am Ende der Saison hielten erneut die Bayern die Meisterschale hoch.

Die Spieler des BVB jubeln auf dem Rasen.

Im Hinspiel am 8. Oktober 2022 sah der FC Bayern in Dortmund lange wie der sichere Sieger aus. Dann krönte sich Youssoufa Moukoko beim 1:2 in der 74. Minute zum jüngsten Klassiker-Torschützen der Geschichte. In der Nachspielzeit traf Joker Anthony Modeste schließlich noch zum umjubelten Ausgleich für den BVB.

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„Terzic weiß ja auch selbst wahrscheinlich, dass er keine große Zukunft hat in Dortmund“, mutmaßte Basler überraschend, wurde dann sogar noch deutlicher: „Ich glaube, dass die Tage von Terzic gezählt sind.“

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Weil ihn auch der Auswärts-Coup bei am Samstag „nicht vorhandenen“ Bayern nicht überzeugt habe, forderte Basler von Terzic einen noch viel größeren Husarenritt für die Rettung seines Jobs. „Da müsste er schon die Champions League gewinnen, um eine Chance zu haben“, legte sich der frühere Bayern-Star vor den Dortmunder Viertelfinal-Spielen gegen Atlético Madrid (10. und 16. April) eindeutig fest.

Dass Basler mit seiner kritischen Prognose recht behalten könnte, war am Samstag in der Allianz-Arena nicht gerade rauszuhören. Während Terzic und die Mannschaft den Bayern-Dreier gemeinsam feierten, lobte ihn Sport-Boss Sebastian Kehl (44) in den höchsten Tönen. „Er hat so viel investiert, es war ihm auch so wichtig heute“, stellte der Ex-Nationalspieler klar: „Das Trainerteam hat großartige Arbeit gemacht.“