Borussia Dortmund zurück in der Spur – dank Marco Reus. Der Kapitän wurde nach der Glasgow-Blamage hart kritisiert, fand aber die richtige Antwort beim 6:0 über Borussia Mönchengladbach.
„Der Grund, warum BVB keine Titel holt“Trotz Reus-Gala: Lothar Matthäus feuert gegen Dortmund-Team
Nach der 2:4-Pleite gegen die Glasgow Rangers bekamen die Stars von Borussia Dortmund reichliche Häme und Kritik ab. „Blamabel“, „peinlich“, „zum Schämen“ – selbst der im Sommer scheidende Sportchef Michael Zorc (59) fand deutliche Worte. Und am Sonntagmorgen lederte auch Sky-Experte Lothar Matthäus (60) gegen den kompletten Dortmunder Totalausfall.
Insbesondere Kapitän Marco Reus (32) bekam bei „Sky90“ sein Fett weg. Matthäus: „Marco Reus kämpft mit sich und hat keine Konstanz. Und solche Spieler sollen eine Mannschaft führen? Schwierig.“
Reus und Hummels beim BVB immer wieder in der Kritik
Ähnlich wie Mats Hummels (33), dem die Experten körperliche Defizite attestierten, zweifelte der Weltmeister von 1990 öffentlich an der Eignung von Reus, die Dortmunder Mannschaft von Trainer Marco Rose (45) aus der Krise zu führen. Doch als ob er es gehört hätte, trat der Nationalspieler zum Gegenbeweis an.
Die 90 Minuten gegen seinen Ex-Klub Borussia Mönchengladbach waren eine Gala von Marco Reus, zwei Tore erzielte er selbst, drei bereitete er vor – und er zeigte am Ende sogar noch Größe, als er den Strafstoß beim Stand von 5:0 Teamkollege Emre Can (28) überließ. Youngster Youssoufa Moukoko (17) hätte den zwar auch gerne geschossen, doch da der seine Torflaute nach 344 Tagen schon beendet hatte, bekam Nationalspieler Can den Vortritt.
Lothar Matthäus: „Der BVB hätte Bayern-Konkurrent sein können“
Doch Weltmeister Lothar Matthäus befriedet das nicht. Denn gerade diese Ausreißer stimmen den Sky-Experten nachdenklich. „Was diese Mannschaft angeht, bin ich aber eher dabei, die Spieler und ihre Auffassung von Leistung infrage zu stellen“, sagte der 60-Jährige in seiner Kolumne für den TV-Sender Sky. Er sei sicher, dass Trainer Marco Rose und dessen Team der Mannschaft bis ins letzte Detail alles erklären würden, „was sie auf dem Platz zu tun haben. Doch wenn die Spieler dies in regelmäßigen Abständen so überhaupt nicht umsetzen, dann liegt es auch nicht immer am Trainer.“
„Wenn Dortmund nur ein bisschen regelmäßiger abliefern würde, dann könnten sie der Bayern-Konkurrent werden, der sie gerne wären“, sagte Matthäus. „Aber wenn man sich als BVB im Grunde noch mehr Ausrutscher leistet, obwohl die Bayern schon so oft patzen, dann wird es natürlich extrem schwer mit wirklichen Titelchancen in der Meisterschaft. Das ist schlicht und ergreifend der Grund, wieso Borussia Dortmund weniger Titel gewinnt, als sie mit der Qualität dieser tollen Mannschaft erreichen könnten.“
Borussia Dortmund enteilt der Konkurrenz
In Dortmund herrschte nach dem 6:0 gegen die Borussia vom Niederrhein am Sonntag allerdings erst mal Erleichterung. „Wir mussten wieder eine Reaktion zeigen, das haben wir geschafft. Wir haben Gladbach den Schneid abgekauft“, sagte Reus auch mit Blick auf seine persönlichen Kritiker. Und so geht der Dortmunder Zick-Zack-Kurs weiter. Aber bei aller Kritik bleibt auch festzuhalten: Mit acht Punkten Vorsprung auf Bayer Leverkusen und zwölf auf den ersten Nicht-Champions-League-Platz ist Borussia Dortmund näher dran an Spitzenreiter Bayern als der Rest der Liga am BVB.
Und so fokussiert sich alles auf das Zwischenrunden-Rückspiel am Donnerstag (24. Februar) in Glasgow, denn die Europa League ist die einzige realistische Titelchance für die Borussia. Reus verspricht: „Wir werden bereit sein.“ Dann dürften auch seine Kritiker fürs Erste verstummen.