Mino Raiola ist einer der einflussreichsten Berater des Fußball-Geschäfts. Er vertritt auch die Interessen von Erling Haaland. Für ihn und seine anderen Klienten geht er über die Grenzen.
„Große Chance“Haaland-Berater Raiola verrät Pläne für BVB-Abgang
Für seine Spieler (und sein Honorar) geht Mino Raiola (54) über Grenzen. Der in den Niederlanden aufgewachsene Italiener ist einer der einflussreichsten Spielerberater der Welt. Auf ihn hören Paul Pogba (28), Gianluigi Donnaruma (22) oder Matthijs de Light (22). Das größte Juwel im Stall des Strippenziehers, der sieben Sprachen spricht, ist aber Erling Haaland (21).
Im Gespräch mit Sport1 gab Raiola einen Einblick, wie es für den Norweger in Diensten von Borussia Dortmund weitergehen könnte. „Wir haben klare Vorstellungen, wohin es mal für Erling gehen soll und schauen natürlich, was der Markt hergibt. Ich wäre ein schlechter Berater, wenn ich das nicht tun würde“, so Raiola.
Mit Haaland hat er große Pläne, womöglich schon nach der Saison. Zum angedachten Wechsel-Zeitpunkt sagte Raiola: „Vielleicht diesen Sommer, vielleicht im Sommer danach. Es ist aber eine große Chance, dass Erling diesen Sommer schon geht. Wir werden sehen.“
Mino Raiola über sein Verhältnis zu Dortmunds Michael Zorc
In den Verhandlungen mit den Klubs geht es dabei hoch her. „Ich bin wirklich weit davon entfernt, perfekt zu sein. Ich kann sehr laut werden, wenn es gegen meine Jungs geht. Ich hatte eine sehr schlechte Beziehung zu Zorc, wirklich sehr schlecht. Er muss mich wirklich gehasst haben“, sagt Raiola über die Gespräche vor dem Wechsel von Haland.
Raiola: „Ich hätte nie gedacht, dass aus Hass Freundschaft wird. Er hat meinen maximalen Respekt. Er verteidigt seinen Verein bis aufs Blut. Die Verhandlungen mit ihm waren hartnäckig. Aber es ist Zorcs Verdienst, dass Erling heute beim BVB spielt.“
Warum Erling Haaland zu Borussia Dortmund ging
Zorcs Argumente, die Haaland und Raiola überzeugten: „ Er hat den Verein in einer Art und Weise verkauft, sodass Erling meinte: Da sehe ich mich. Hier kann ich mich entwickeln.“
Das sei das Dortmunder Erfolgsgeheimnis, dass sich auf die Bundesliga abfärbt. „Der BVB hat sich enorm entwickelt. Er kann ein Beispiel sein für die internationale Fußballwelt. Die Dortmunder holen absolute Supertalente. Sie hatten damals die Eier, jemanden wie Erling zu holen, der noch recht unbekannt ist, aber trotzdem viel Geld kostet. Haaland, Bellingham, Sancho, das sind große Investitionen, die sich lohnen. Hätten Sie ein Jahr gezögert, hätten sie diese Spieler niemals holen können. Jetzt schaut jeder anerkennend nach Dortmund und sagt: Die machen es richtig.“
Raiola: Bundesliga hat die größten Talente
Talente sind die einzige Chance für die Bundesliga, im Rennen mit der englischen Premier League mitzuhalten, wie Raiola betont: „Sie zahlen nicht die besten Gehälter, dafür spielen da die größten Talente.“
Ob der Charme des BVB aber reicht, Haaland zum Bleiben zu bewegen? BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (62) hatte ein Treffen mit dem Top-Star und dessen Berater Mino Raiola (54) angekündigt. Ob Haaland sogar bleiben könnte? „Das haben wir ja nicht alleine in der Hand. Insofern sind wir auch darauf angewiesen, dass von ihm und seinem Berater die Signale kommen“, sagte Watzke.
Doch Raiola hat aus gutem Grund eine Ausstiegsklausel über angeblich 75 Millionen Euro nach Ablauf dieser Spielzeit in den Vertrag einbauen lassen. Haalands Transfer dürfte den Transfermarkt beeinflussen. Wahrscheinlich schon im nächsten Sommer.