Bei Borussia Dortmund liegt einiges im Argen. Lothar Matthäus sieht vor allem eine Personalie kritisch.
„Wird sich kein Trainer mehr gefallen lassen“Harte BVB-Kritik: Matthäus fordert Experten-Aus!
Die Niederlage beim FC Bologna war zu viel: Borussia Dortmund hat Nuri Sahin (36) mit sofortiger Wirkung beurlaubt. Die Suche nach einem Nachfolger läuft – doch für Lothar Matthäus (63) gibt es noch weitere Personalien zu klären.
Der DFB-Rekordspieler sieht beim BVB große Probleme in der sportlichen Führung. So zweifelt Matthäus an einer funktionierenden Zusammenarbeit zwischen Sportdirektor und Technischem Direktor.
Matthäus: „Dann muss Sammer aufhören, als Experte zu arbeiten“
„Ich weiß nicht, was genau in Dortmund alles falsch läuft, aber Sebastian Kehl und Sven Mislintat sind nicht auf der gleichen Wellenlänge“, schrieb der TV-Experte am Mittwoch (22. Januar 2025) in seiner Sky-Kolumne. „Wenn ich Kehl habe und weiß, dass er sich nicht mit Mislintat versteht, dann hole ich ihn nicht.“
Vor allem aber sorgt sich Matthäus um die Rolle eines seiner Experten-Kollegen: Denn Matthias Sammer (57) ist derzeit nicht nur als Berater beim BVB tätig, sondern analysiert für den Streaming-Giganten Amazon Prime Video auch die Champions League, war in dieser Rolle am Dienstag bei der 1:2-Pleite der Dortmunder in Bologna im Einsatz.
Sein Urteil? Vernichtend! „Diese Mannschaft ist körperlich und geistig in einer Nichtverfassung“, sagte Sammer: „Sie kann leider nicht verteidigen, und angreifen kann sie auch nicht.“ Doch seine Doppelrolle wirft immer größere Fragen auf.
Er habe großen Respekt vor dem, was Sammer als Spieler und Trainer erreicht habe, betonte Matthäus, und „wie er jetzt als Experte analysiert und klar seine Meinung sagt. Ich habe überhaupt nichts gegen Matthias, im Gegenteil: Ich mag solche Menschen, aber es beißt sich mit seiner Position bei Borussia Dortmund.“
Der Weltmeister von 1990 führte weiter aus: „Er hat recht, wenn er Kritik übt, aber die Konstellation, die man in Dortmund zulässt, ist ein Problem.“
Matthäus zog Vergleiche zu seiner eigenen Tätigkeit und zog auch einen Sky-Kollegen heran. „Wenn Didi Hamann oder Lothar Matthäus Berater der Geschäftsführung bei Bayern München wären, würde das auch nicht funktionieren. So etwas geht nicht, das gibt nur Unruhe“, so der einstige Weltfußballer.
Er sei sich sicher, dass Sammers Kritik zwar berechtigt sei, aber in der Mannschaft nicht gut ankomme, schrieb Matthäus: „Ich war selbst lange Spieler und ich bin überzeugt, dass in der Mannschaft über so etwas geredet wird. Die Spieler legen jedes Wort auf die Goldwaage. Das ist nicht gut fürs Klima.“
Er schätze den ehemaligen Nationalspieler sehr, „aber in dieser Doppelfunktion schadet er Borussia Dortmund.“ Auch bei der Suche nach einem neuen Coach sei Sammers Rolle nicht förderlich. „Dass jemand die Geschäftsführung berät und am Dienstagabend die Mannschaft zerlegt, passt nicht zusammen, das wird sich kein Trainer mehr gefallen lassen“, ist sich Matthäus sicher.
Für Matthäus kann es nur eine Konsequenz geben: „Vielleicht versteht sich Hans-Joachim Watzke mit Sammer sehr gut und lässt sich von ihm beraten, aber dann muss Sammer aufhören, als Experte zu arbeiten.“
Vorerst übernimmt in Dortmund Interimstrainer Mike Tullberg (39), der bislang die U19 der Westfalen trainierte. Als ein Kandidat für die Sahin-Nachfolge wird Niko Kovac (53) gehandelt.
Matthäus würde dem Kroaten den Job zwar grundsätzlich zutrauen, doch es gibt für ihn ein großes Aber: „Wenn die oben nicht klar einig sind und nicht aufräumen, wird sich jeder Trainer schwertun. Nicht nur Nuri Sahin.“