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Spezielle Derby-FreundschaftDiese beiden sind Vorbilder für alle Gladbach- & FC-Fans

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Michael Lang (links) und Navid Thielemann mit den Trikots ihrer Herzensvereine.

Mönchengladbach – Sie stehen gemeinsam mit Abertausenden friedlichen Fußballbegeisterten für die zahlreichen wunderbaren Facetten des großen Rheinland-Derbys zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach.

Sie zittern, fiebern, jubeln und leiden Woche für Woche mit ihrem Klub, stehen auch in schlechten Zeiten zu ihren Farben. Für sie ist das Motto „geiles Derby, keine Gewalt!“ gelebter (Fan-)Alltag. Die Geschichte rund um Michael Lang (60) und Navid Thielemann (34) zeigt, wie wohl jeder anständige Anhänger sich die Rivalität zwischen Geißböcken und Fohlen wünscht.

Michael Lang schaut aus seinem Büro auf den Borussia-Park

EXPRESS-Besuch bei Ex-Kontrahenten und Derby-Brüdern: Angefangen hat die besondere Beziehung vor rund sechs Jahren. Lang, eingefleischter Borussen-Fan, hatte Thielemann beruflich kennengelernt, wollte diesen für sein weltweit tätiges Logistik-Unternehmen verpflichten. Allerdings stellte sich schnell heraus: Menschlich passte es, jedoch stand für Thielemann, enthusiastischer Effzeh-Anhänger, eine emotionale Hürde im Weg.

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Lang verrät: „Ich kann aus meinem Bürofenster in Gladbach auf den Borussia-Park blicken und habe mit meinem Unternehmen eine Loge im Stadion. Wir haben dort regelmäßig Kunden bei den Heimspielen zu Gast – für Navid ist das zunächst nicht einfach gewesen, sich darauf einzulassen. Schließlich ist er eingefleischter FC-Fan.“

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Und was für einer: Thielemann ist in Köln geboren, ein Kind der Südtribüne, mit elf Jahren stand er schon im Müngersdorfer Stadion. Bis dato ist er bei nahezu jedem Heimspiel des FC dabei, auswärts fährt er regelmäßig mit, feuert im Gästeblock Horn, Hector & Co. an. Und dennoch hat er den Schritt zum Gladbacher Unternehmen gemacht, ist mittlerweile zum geschäftsführenden Gesellschafter aufgestiegen.

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Thielemann sagt: „Das ist keine leichte Entscheidung gewesen. Der FC hat in meinem ganzen Leben eine wichtige Rolle gespielt – dann ist es erst einmal nicht so einfach, in einer Firma tätig zu sein, die so eng mit Borussia zusammenarbeitet.“

Sehen Sie hier die Pressekonferenz zum Spiel:

Eine gesunde Rivalität ist zwar bis heute geblieben, allerdings sind Respekt und Anerkennung für die anderen Farben hinzugekommen. Was auch dazu geführt hat, dass das Gladbacher Unternehmen auch eine Loge im Rhein-Energie-Stadion gemietet hat. Samstag (15.30 Uhr) wird diese voll sein. Mit Köln- und Fohlen-Treuen.

1. FC Köln - Borussia Mönchengladbach: Das wünschen sich die zwei Fans

Thielemann: „Alle freuen sich aufeinander. Was die Liebe zum Fußball betrifft, ticken wir absolut gleich. Das einzige, was uns unterscheidet, sind die Farben des Vereins. Das läuft mit größtem Respekt voreinander ab.“

Lang sagt: „Klar wird untereinander schon mal gefrotzelt, wenn Derby ist. Und je nachdem, wessen Klub gewinnt, dann haben die Verlierer auch schon mal schlechte Laune. Aber nach einigen Minuten ist das vorbei. Dann wird sportlich fair angestoßen. In Gladbach mit Alt, in Köln mit Kölsch.“

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Für Samstag wünschen sich die beiden, sicherlich stellvertretend für viele weitere Zuschauer im ausverkauften Kölner Stadion: „Ich hoffe, dass diese Minderheit, diese Hooligans, nicht wieder in den Mittelpunkt rücken. Diese Aggressionen, diese Gewalt, das hat nichts Fußball zu tun“, sagt der Kölner Thielemann, der sich auch vom neuen FC-Vorstand viel verspricht.

Sein Tipp? „Drei Punkte für uns. Das wäre der perfekte Start für Präsident Werner Wolf, zumal wir in der Woche darauf in München spielen. Da würde uns ein Derbysieg jetzt richtig gut tun.“

Was sagt der Gladbacher Lang dazu? „Perfekt wäre es, wenn wir zuerst den FC und eine Woche später Fortuna Düsseldorf aus dem Stadion schießen.“

Eines versichern beide: Egal, wie das Derby Samstag endet: Bei aller Rivalität – die Freundschaft bleibt bestehen.

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