Fans rätselten jahrelangGruseliger Aussetzer ließ Bundesliga staunen – jetzt klärt DFB-Star auf

Julian Brandt hält sich nach einem Spiel von Bayer Leverkusen die Hand vors Gesicht.

Julian Brandt (2.v.l.) konnte seinen Aussetzer am 18. November 2017 nach dem Bundesliga-Duell zwischen Bayer Leverkusen und RB Leipzig selbst kaum fassen.

Julian Brandt sorgte für eine der kuriosesten Szenen der jüngeren Bundesliga-Geschichte. Lange rätselten Fans über den Hintergrund, jetzt sorgte der DFB-Star von Borussia Dortmund für Aufklärung.

von Béla Csányi  (bc)

60 Jahre Bundesliga bedeuten auch 60 Jahre voller kurioser Episoden. Der Hundebiss gegen Friedel Rausch im Jahr 1969 oder der verfrühte Halbzeitpfiff von Schiri Wolf-Dieter Ahlenfelder 1975 gingen in die Geschichte ein.

Auch die vergangenen Jahre boten nicht nur mit sportlichem Spektakel reichlich Gesprächsstoff, der bis heute in Erinnerung geblieben ist. Eine der verrücktesten Szenen der jüngeren Bundesliga-Historie ist von ihrem Protagonisten höchstselbst endlich aufgeklärt worden.

Mauer-Aussetzer: Julian Brandt erinnert sich

18. November 2017, BayArena in Leverkusen: Die Werkself trifft auf RB Leipzig, das in der 53. Minute einen Elfmeter zugesprochen bekommt. Zum Hit bei Social Media wird aber besonders der gruselige Vorlauf der Szene.

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Auf der rechten Außenbahn stehen die Leipziger zum Freistoß bereit. Während Marcel Halstenberg (32) den Ball kurz quer spielt und später nach einer anschließenden Flanke Handelfmeter gepfiffen wird, vergisst Leverkusens Julian Brandt (27) alles um sich herum.

Obwohl das Spiel nach der kurz ausgeführten Variante schon seit mehreren Sekunden wieder läuft und der Ball ganz woanders ist, steht Brandt weiter wie angewurzelt in der „Mauer“. In seinem Rücken tummeln sich Kollegen und Gegenspieler im Kampf um den Ball im Leverkusener Strafraum, während der Nationalspieler noch immer auf den (längst ausgeführten) Leipziger Standard zu warten scheint.

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Knappe sechs Jahre später hat DAZN den 2019 zu Borussia Dortmund gewechselten Offensiv-Star mit der damaligen Szene, die Brandt rückblickend als „Erschöpfungs-Blackout“ bezeichnet, konfrontiert. Die Reaktion hat der Streaming-Dienst in einem am 28. September 2023 veröffentlichten Video festgehalten.

Julian Brandt wegen „Erschöpfungs-Blackout“ von der Rolle

Sichtlich amüsiert spricht Brandt ganz locker über den Moment. Seine kurze gedankliche Pause schiebt er dabei auf die Erschöpfung in „einem meiner intensivsten Spiele, die ich je hatte“. Er habe rund um die Freistoß-Ausführung „gar nix mehr gepeilt, dass dann schon der Ball da war“, so Brandt: „Irgendwann noch umgedreht, gucke hinter mich und sehe, dass ein Elfmeter gegen uns gepfiffen wird.“

Hier gibt es den Clip mit Julian Brandt zu sehen:

Kurz nach dem Spiel verbreitet sich die absurde Szene in den sozialen Netzwerken. Dort rätseln Fans auch Jahre später, wenn das Video mal wieder kursiert, was genau es mit dem wie paralysiert wirkenden Brandt auf sich hat. Der hofft noch auf dem Platz, dass keiner seinen Grusel-Aussetzer gesehen hat – angesichts diverser TV-Kameras aber vergebens.

„Wo bin ich gerade? Wo ist der Ball? Wo sind die Spieler?“, sei ihm zunächst durch den Kopf geschossen, als er wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Wenig später ahnte er dann bereits: „Das hat irgendjemand bestimmt auf Video.“ 

Dass Brandt das Bundesliga-Rätsel Jahre später erfrischend ehrlich auflöste und dabei auch über sich selbst lachen konnte, brachte ihm unter den Fans viel Zuspruch ein. Immer wieder fällt unter dem Video das Stichwort „sympathisch“ – auch wenn der Nationalspieler auf diese Szene wohl gerne verzichtet hätte.