Deutschland löst WM-TicketFlick-Team macht Quali-Quickie und Start-Rekord perfekt

Timo Werner bejubelt mit Serge Gnabry seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 in Nordmazedonien.

Timo Werner bejubelt mit Serge Gnabry seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 am 11. Oktober 2021 in Nordmazedonien.

Hansi Flick hat beim DFB seine erste Mission als Bundestrainer erfolgreich erfüllt. In Nordmazedonien löste die deutsche Nationalmannschaft vorzeitig das Ticket für die WM 2022 in Katar.

von Béla Csányi (bc)

Skopje. Auch Jogi-Schreck Nordmazedonien war für Hansi Flick (56) beim Sturmlauf zum WM-Ticket für Katar 2022 letztlich keine Hürde. Durch das 4:0 in Skopje machte die deutsche Nationalmannschaft am Montag (11. Oktober 2021) frühzeitig den Quali-Quickie und ihre Teilnahme an der Wüsten-WM im Winter perfekt.

Dabei stellte Flick mit dem fünften Sieg im fünften Spiel nicht nur den Start-Rekord seines Vorgängers und früheren Chefs Joachim Löw (61) ein, sondern nahm mit seiner Mannschaft auch Revanche für das peinliche 1:2 im Hinspiel.

„Vom Ergebnis war es perfekt“, sagte Flick nach dem Spiel bei RTL. „Wir wollten uns so schnell wie möglich qualifizieren. Von der Einstellung muss man der Mannschaft ein Kompliment machen. Wir waren nach dem ersten Tor sehr konsequent. Daher können wir zufrieden sein.“

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Deutschland schlägt nach der Pause in Nordmazedonien zu

Den Grundstein für den Erfolg vor 18.000 fanatischen Zuschauern in der Tose-Proeski-Arena, die mit hörbaren Pfiffen gegen die deutsche Nationalhymne und einer Laserpointer-Attacke gegen Joshua Kimmich alle Register zogen, legte eine feine Kombination kurz nach Wiederbeginn über Gnabry, Müller und Havertz zum erlösenden 1:0. Anschließend spielte die DFB-Auswahl wie entfesselt.

Nach dem mühsamen 2:1 gegen Rumänien hatte Flick beinahe die halbe Mannschaft ausgetauscht. Neben der erwartbaren Rückkehr des genesenen Manuel Neuer im Tor und von Sieg-Joker Thomas Müller im offensiven Mittelfeld erhielten auch Lukas Klostermann, David Raum und Kai Havertz das Vertrauen von Beginn an.

„Es ist gewünscht, dass man die Positionen tauscht, dass man immer wieder auch Tiefgang hat“, erhoffte sich Flick vor allem von der Dreierreihe hinter Sturmspitze Timo Werner entscheidende Impulse. Und die bekam der Bundestrainer beim 1:0 in der 50. Spielminute auch zu sehen. Gnabry spielte aus der eigenen Hälfte perfekt in den Lauf von Müller, der legte im Strafraum quer auf Havertz, der lässig ins leere Tor einschob.

Timo Werner schraubt Deutschland-Sieg mit Doppelpack nach oben

Gegen physisch und psychisch müder werdende Nordmazedonier sorgte 20 Minuten vor dem Ende ein schnell ausgeführter Freistoß für die Entscheidung. Müller leitete das Anspiel an der Strafraumgrenze stark auf Werner weiter, der vor dem Tor die Nerven behielt.

Hansi Flick, Trainer der deutschen Fußballnationalmannschaft, gibt Anweisungen vom Spielfeldrand.

Hansi Flick darf mit der deutschen Nationalmannschaft nach dem Sieg in Nordmazedonien am 11. Oktober 2021 schon einmal Richtung WM 2022 in Katar blicken.

Nach vielen vergebenen Chancen gegen Rumänien und in der ersten Halbzeit in Skopje wurde Werners Brust sofort wieder breiter. Und wie: Nur drei Minuten später erhöhte er mit einem feinen Schlenzer sogar noch auf 3:0. Auch Jamal Musiala, der den Doppeltorschützen eine Viertelstunde vor Schluss ersetzte, trug sich noch in die Torschützenliste ein und markierte in der 83. Minute den 4:0-Endstand.

„In der 2. Halbzeit hat der letzte Pass gestimmt, in der ersten Halbzeit haben wir uns ein bisschen schwergetan“, sagte Dosenöffner Kai Havertz nach dem Spiel bei RTL. „Wir sind auch hier mit einer breiten Brust aufgetreten. Die letzten Spiele haben gezeigt, was für eine Qualität in der Mannschaft steckt.“

Deutschland in Nordmazedonien mit Chancenplus und Chancenwucher

So einfach war es zuvor lange nicht gegangen. Deutschland spielte sich eine Vielzahl guter Möglichkeiten heraus und hatte die Führung mehrmals auf dem Fuß.

Joshua Kimmich hält sich nach einer der vielen vergebenen deutschen Chancen im Spiel bei Nordmazedonien die Hände vors Gesicht

Verzweiflung pur: Joshua Kimmich hält sich nach einer der vielen vergebenen deutschen Chancen im Spiel bei Nordmazedonien am 11. Oktober 2021 die Hände vors Gesicht.

Allerdings gab es zunächst viel Pech im Abschluss, angefangen bei Joshua Kimmichs starkem Kopfball in der zweiten Minute bis zu Timo Werners Schuss in der Nachspielzeit, der an den linken Pfosten klatschte. Nach der Pause machte es dann nicht nur Werner besser und verhalf Flick zum ersten kleinen Meilenstein seiner DFB-Ära als Bundestrainer.