Wegen Verbots der „One-Love“-BindeDFB zieht gegen FIFA wohl vor Gericht

Nationalspieler Jonas Hofmann zeigt die spezielle Kapitänsbinde als Zeichen gegen Diskriminierung und für Vielfalt.

Nationalspieler Jonas Hofmann zeigt die spezielle Kapitänsbinde als Zeichen gegen Diskriminierung und für Vielfalt.

Der Zoff um die „One-Love“-Binde eskaliert weiter. Jetzt prüft der DFB sogar rechtliche Schritte gegen die FIFA, die dieses Zeichen für Diversität und Toleranz bei der WM in Katar kurz vor Turnierbeginn unter Androhung von Sanktionen verboten hatte.

Der DFB will sich im „One Love“-Zoff mit der FIFA nicht geschlagen geben und hat die nächste Eskalationsstufe im Visier. Dabei prüft der Deutsche Fußball-Bund (DFB) rechtliche Schritte gegen den Weltverband, damit Kapitän Manuel Neuer am Mittwoch im Spiel gegen Japan (23. November 2022, 14 Uhr ARD) die umstrittene Binde doch noch tragen kann.

„Die FIFA hat uns ein Zeichen für Diversität und Menschenrechte verboten. Sie hat dies mit massiven Androhungen sportlicher Sanktionen verbunden, ohne diese zu konkretisieren“, sagte DFB-Sprecher Steffen Simon auf SID-Anfrage am Dienstag (22. November 2022).

DFB will FIFA-Verbot der „One-Love“-Binde überprüfen lassen

Laut der „Bild“-Zeitung plant der DFB, vor den Internationalen Sportgerichtshof (Cas) ziehen. Demnach werde die Möglichkeit eines sogenannten Antrags auf vorläufigen Rechtsschutz bei der Ad-Hoc-Division des Cas geprüft. Diese ist während der WM für Rechtsstreitigkeiten zuständig. Laut Cas entscheidet das Gremium innerhalb von 48 Stunden nach Einreichung des Antrags. Der Kommissionspräsident kann diese Frist verlängern, „wenn die Umstände dies erfordern“.

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Damit könnte die Entscheidung des Cas vielleicht zu spät für das erste Spiel der deutsche Elf am Mittwoch gegen Japan kommen. Doch bei einer positiven Rückmeldung könnte Manuel Neuer schon am Sonntag (27. November, 20 Uhr) gegen Spanien die Regenbogen-Binde tragen.

Der Cas teilte der Nachrichtenagentur AFP mit, dass er bisher „noch nichts erhalten“ habe. Grundsätzlich sollte der Fall aber laut Statuten erst einmal bei der FIFA-Beschwerdekommission landen. Für diese Art einer Auseinandersetzung gebe es beim Cas keinen Präzedenzfall.

Der Weltverband hatte sieben europäischen WM-Teilnehmern am Montag das Tragen der mehrfarbigen „One-Love“-Kapitänsbinde untersagt. (mac/dpa/SID)