Dortmunder gegen Dänemark gefordertSchlotterbeck denkt bei EM immer an zwei BVB-Freunde

Deutschlands Nico Schlotterbeck beantwortet die Fragen von Journalisten.

Nico Schlotterbeck wird gegen Dänemark in der deutschen Innenverteidigung beginnen. Am Donnerstag (27. Juni 2024) sprach er über die Partie.

Die deutsche Nationalmannschaft bangt weiter um Abwehrchef Antonio Rüdiger. Im Achtelfinale gegen Dänemark wird auf jeden Fall Nico Schlotterbeck anstelle von Jonathan Tah beginnen.

von Marcel Schwamborn (msw)

Abwehr-Umbau für das Achtelfinale. Deutschland tritt am Samstag (29. Juni 2024, 21 Uhr) gegen Dänemark erstmals bei dieser EM mit einer neuen Defensivreihe an. Durch die Gelbsperre von Jonathan Tah (28) rückt Nico Schlotterbeck (24) in die Innenverteidigung. Zudem wackelt weiter der Einsatz von Antonio Rüdiger (31).

Auch am Donnerstag konnte der Mann von Real Madrid nicht mit der Mannschaft trainieren, er befindet sich nach seiner Oberschenkelzerrung weiter im Aufbautraining. Sein Einsatz werde sich erst „kurz vor dem Spiel“ entscheiden, kündigte der DFB an.

Einsatz von Antonio Rüdiger entscheidet sich „kurz vor dem Spiel“

„Ich hoffe, dass es bei ihm klappt, wir haben schon ein paarmal zusammengespielt“, sagte Schlotterbeck. „Ich glaube, er kann selber am besten in seinen Körper reinfühlen. Ich hatte die Verletzung auch schon mal, die ist nicht leicht aus dem Kopf wegzubekommen.“

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Der BVB-Verteidiger glaubt, dass er sich als Linksfuß perfekt mit Rechtsfuß Rüdiger ergänzen würde. Und dann will er allen zeigen, dass die Kritik, die bei der WM 2022 in Katar an ihm geübt wurde, als er gegen Japan (1:2) gepatzt hat, längst Vergangenheit sei. „Ich habe viel Kritik abbekommen, mir ist aber mittlerweile relativ egal, was da passiert ist. Ich wollte nicht, dass es passiert, aber es ist vorbei.“

Deutschlands Robin Koch (l-r), Nico Schlotterbeck, Pascal Groß und Chris Führich lachen während des Trainings.

Gut gelaunt im Training: Nico Schlotterbeck (2.v.l.) rutschte quasi in letzter Minute in den EM-Kader.

Schlotterbeck sprang in letzter Sekunde auf den EM-Zug auf, seine Nominierung wurde damals überraschend in der Tagesschau verkündet. „Julian hatte mich zuvor dreimal nicht nominiert. Er hat Konstanz von mir erwartet, ich habe sie gebracht. Aber natürlich hat man gezweifelt. Dass ich der einzige Neue im Kader war gegenüber den März-Länderspielen, ist eine Bestätigung für meine Leistung“.

Durch eine starke Rückrunde und tolle Leistungen in der Champions League spielte sich der Dortmunder doch noch ins EM-Aufgebot. Seine Mitspieler Mats Hummels (35) und Niklas Süle (28) hingegen wurden nicht berücksichtigt. Dennoch sind sie auf eine Art dabei. Schlotterbeck versieht seine Social-Media-Posts immer mit den Hashtags NS15 und MH15. „Beide sind sehr gute Freunde von mir und hatten die Nummer schon bei der Nationalmannschaft. Ich freue mich, mit der aufzulaufen“.

Im Stimmungstempel in Dortmund soll der Sprung ins Viertelfinale gelingen. Statt einer gelben erwarten die DFB-Profis dann eine weiße Wand. „Das ist das stimmungsvollste Stadion in Deutschland“, freut sich Schlotterbeck bereits. „Wir müssen die richtigen Räume finden. Die Schweiz hat es gegen uns sehr gut gemacht, da müssen wir mehr Lösungen finden. So wie in der zweiten Halbzeit. Wir haben die Euphorie ein wenig entfacht und ich hoffe, dass wir die Fans glücklich machen können.“

Die Dänen-Offensive mit Jonas Wind (25), Rasmus Höjlund (21) und Christian Eriksen (32) besteht aus drei völlig unterschiedlichen Angreifer-Typen. „Wir haben den gesamten Matchplan, defensiv, wie offensiv. Wir wissen über Dänemark Bescheid und wissen, wie wir sie bespielen können“, kündigte Schlotterbeck an. Samstag ab 21 Uhr gilt es dann, das zu zeigen, damit der Titeltraum weiter lebt.