Reykjavik. Innerhalb von nur sieben Tagen hat sich die Nationalmannschaft quasi schon das WM-Ticket gesichert. Als Tabellendritter hatte Hansi Flick (56) den Job von Joachim Löw (61) in Quali-Gruppe J übernommen, mit vier Punkten Vorsprung als Tabellenführer endet der Länderspiel-Dreierpack.

Der 4:0-Sieg in Island am Mittwoch (8. September 201) hat zwar nicht so viel Spaß gemacht wie das 6:0 gegen Armenien. Aber der Dreier ist auf dem Weg nach Katar sehr wertvoll. Und: Die DFB-Elf hat unter Flick weiterhin kein Gegentor kassiert. Mit 12:0 Toren ist die Ausbeute makellos.

Flicks Mannschaft in der Einzelkritik

Sanés Aufschwung hält an – ein Spieler mit bitteren Fehlschüssen

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Die Weichen waren im eigenwilligen Ambiente des Nationalstadions schnell gestellt. Flick hatte wieder sechs Bayern-Profis in die Startelf beordert, vier von ihnen sorgten für die Führung. Niklas Süle baute von hinten auf, Joshua Kimmich spielte den klugen Pass auf Leroy Sané und der bediente Serge Gnabry. Der Schiedsrichter wollte den schnellen Angriff nicht belohnen, hatte eine Abseitsposition erkannt. Doch der Video-Schiri ließ die Gäste in der sechsten Minute doch jubeln.

Timo Werner und Kai Havertz lassen Mega-Chancen liegen

In der 24. Minute durfte sich dann auch noch Standard-Trainer Mads Buttgereit freuen. Kimmich schlug einen Freistoß perfekt in den Strafraum, Antonio Rüdiger köpfte den Ball sehenswert zum 2:0 in die Maschen. Dass auch unter Flick nicht alles komplett rund läuft, demonstrierten zwei Chelsea-Stars: Erst scheiterte Timo Werner frei stehend, dann vergab Kai Havertz ohne Gegnerdruck.

Aber dafür genießt Sané ja seinen Aufschwung unter dem neuen Bundestrainer. Kompromisslos knallte er den Ball mit links zum 3:0 in die Maschen. Die DFB-Kur hat dem Münchner auf jeden Fall gutgetan. Kurz vor dem Schluss schaffte es dann sogar Werner, den Ball über die Linie zu befördern.

Nico Schlotterbeck, Mahmoud Dahoud und Florian Neuhaus ohne Einsatz

Mit dem guten Gefühl von drei Siegen im Gepäck machte sich die Mannschaft noch nach Abpfiff auf den Heimweg nach Deutschland. Mit im Charter saßen mit Nico Schlotterbeck, Mahmoud Dahoud und Florian Neuhaus drei Spieler, für die sich die Länderspiel-Tour nicht lohnte. Sie blieben ohne Einsatzminute.

Manuel Neuer: „Wir wollten wieder ein Zeichen setzen“

„Es war wichtig, dass wir wieder ein Zeichen setzen. Auf dem Platz konnte man nicht den besten Fußball spielen. Wir waren sehr dominant, haben hinten gut verteidigt. Entsprechend sind wir top zufrieden“, sagte Kapitän Manuel Neuer. „Wir wollen einen Trend setzen und so weitermachen. Natürlich haben wir einen harten Weg vor uns.“

In 25 Tagen trifft sich die Nationalmannschaft zu den nächsten Spielen in Hamburg. Dieser Auftakt unter Flick hat Spaß gemacht. Auf die Länderspiele dürfen sich die Fans wieder freuen.