Finale um Platz einsDuell gegen die Schweiz: Wechselt Nagelsmann erstmals in seiner Startelf?

Julian Nagelsmann (r) steht neben dem auf einen Ball sitzenden Nico Schlotterbeck.

Julian Nagelsmann (r.) sprach am Rande des Trainings am Donnerstag (20. Juni 2024) auffällig lange mit Nico Schlotterbeck.

Nach der Qualifikation für das Achtelfinale peilt die Nationalmannschaft nun auch den Gruppensieg an. Deshalb wird es auch keine große Rotation im Team geben. Wagt Julian Nagelsmann dennoch ein paar Wechsel?

von Marcel Schwamborn (msw)

Das erste Turnierziel ist vorzeitig erreicht. Deutschland steht nach dem 2:0 über Ungarn im EM-Achtelfinale. Im letzten Vorrundenspiel am Sonntag (23. Juni 2024, 21 Uhr) reicht im Duell gegen die Schweiz ein Unentschieden für Platz eins.

Aber ist der erste Platz überhaupt von Vorteil? Als Erster der Gruppe A würde das DFB-Team am 29. Juni auf den Zweiten der Gruppe C treffen. Sollte England erwartungsgemäß Erster werden, hieße der Gegner Dänemark, Slowenien oder Serbien. Als Gruppen-Zweiter würde es gegen den Zweiten aus Gruppe B gehen, da lauert dann wohl Italien.

Nagelsmann will gegen die Schweiz den dritten Sieg im dritten Spiel

Dortmund, Stuttgart, München – das ist der gewünschte Königsweg zum Finalort Berlin. „In allererster Linie hat es eine Wirkung nach innen und außen, wenn du Erster wirst“, sagte Julian Nagelsmann (36) am Mittwochabend in Stuttgart. „Der erste Platz ist wichtig. Wir wollen alle Spiele gewinnen.“

Alles zum Thema Julian Nagelsmann

Deshalb plant der Bundestrainer in der dritten Vorrunden-Partie auch keine wilde Rotation. „Ich glaube schon, dass es wichtig ist, dass wir möglichst viele Spieler von der ersten Elf auf dem Platz haben, um uns einfach den Rhythmus zu holen“, sagte er. „Es wird jetzt keine sieben Wechsel geben, das kann ich ausschließen.“ 

Niclas Füllkrug legt sich im Training den Ball mit dem Kopf vor.

Niclas Füllkrug beim Training nach dem Ungarn-Spiel.

Angeschlagen ist kein Akteur. Kommt es dennoch zu Wechseln im Team? Am Rande des Trainings in Herzogenaurach fiel am Donnerstag auf, dass das Trainer-Team vor allem mit zwei Spielern länger den Austausch gesucht hat. Nico Schlotterbeck (24) und Niclas Füllkrug (31) könnten sich Hoffnungen auf einen Startelf-Einsatz machen.

In der Defensive könnte der Dortmunder Verteidiger von den bereits verteilten Gelben Karten profitieren. Mit Antonio Rüdiger (31), Jonathan Tah (28) und Maximilian Mittelstädt (27) haben schon drei aus der Viererkette eine Verwarnung kassiert. Bei einer weiteren Gelben müssten sie ein Spiel aussetzen. Erst nach dem Viertelfinale werden die Karten gelöscht. 

In der Offensive könnte Füllkrug einmal den Vorzug vor Kai Havertz (25) erhalten. Der hatte gegen Ungarn einen schweren Stand, gilt intern dennoch weiterhin als gesetzt. „Fülle“ traf im Trainingsspiel am Donnerstag dreifach.

„Auch wenn wir rotieren sollten, weiß ich, dass wir das Spiel mit 100 Prozent angehen. Wir haben eine extrem hohe Dichte und ein hohes Niveau im Kader“, sagte der Stürmer und fügte lachend an: „Oder hätte jemand ein schlechtes Gefühl, wenn ich spiele?“ Der Bundestrainer will aber offenbar weiter an seiner Stamm-Formation festhalten, damit diese sich einspielen kann. 

Ein weiterer Akteur, der sich zumindest Hoffnungen auf eine Einwechselrolle machen kann, ist Robin Koch (27). Bisher hat der Bundestrainer den Lokalmatadoren wie Thomas Müller (34) in München oder Chris Führich (26) und Deniz Undav (27) in Stuttgart einige Minuten geschenkt. Vielleicht ist dies auch dem Eintracht-Verteidiger in Frankfurt vergönnt.