Am Bundesliga-Samstag stand für den FC Bayern München die Mission Wiedergutmachung auf dem Programm. Nach dem peinlichen Pokal-Aus in Gladbach wartete das Auswärtsspiel bei Union Berlin.
Sieben Tore in KöpenickFC Bayern ballert sich bei Union Pokal-Frust von der Seele
Berlin. Die stolzen Bayern auf Wiedergutmachungs-Mission in der Hauptstadt. Und der Rekordmeister hat sich berappelt: Drei Tage nach dem historisch peinlichen 0:5-Debakel im Pokal bei Borussia Mönchengladbach meldeten sich die Münchner am Bundesliga-Samstag (30. Oktober 2021) mit einem spektakulären 5:2 bei Union Berlin zurück.
Die Bayern, die nach wie vor auf ihren corona-infizierten Chefcoach Julian Nagelsmann (34) verzichten mussten, hatten die Pokal-Schmach allerdings noch nicht gänzlich abgeschüttelt, wackelten an der Alten Försterei zwischenzeitlich arg – fielen aber letztlich nicht.
FC Bayern siegt in umkämpften Spiel bei Union Berlin
Die Messe schien im ersten Spielabschnitt schon gelesen zu sein: Robert Lewandowski (33) mit einem Standard-Doppelpack (Elfmeter in der 15. und direkt verwandelter Freistoß in der 23. Minute) sowie Leroy Sané (25) nach etwas mehr als einer halben Stunde (35.) hatten einen vermeintlich beruhigenden Vorsprung für den Rekordmeister herausgeschossen.
Doch noch vor der Pause hielt Niko Gießelmann (30) mit dem 1:3 die Hoffnungen der Köpenicker auf das 22. Heimspiel am Stück ohne Niederlage am Leben.
Schmerzlich auf dem Rasen vermisst bei den Hauptstädtern wurde derweil Max Kruse (33, Adduktorenprobleme). Der Offensiv-Star nahm seine Kollegen in der Halbzeit bei Sky schließlich in die Pflicht: „Wenn man gegen Bayern was holen will, muss man mutig sein.“ Kruse schonungslos: „Mit diesem Ergebnis sind wir zur Halbzeit noch gut bedient.“ Seine Teamkameraden schienen die klare Ansage beim Pausentee jedenfalls vernommen zu haben.
Union Berlin bringt FC Bayern München in Verlegenheiten
Denn die „Eisernen“ kamen furios aus der Kabine, hatten direkt nach Wiederbeginn hochkarätigste Chancen. Nationalkeeper Manuel Neuer (35) musste gleich bei mehreren Szenen Kopf und Kragen riskieren, war entsprechend bedient.
Mitten in der Drangphase der Gastgeber packte dann Frankreich-Ass Kingsley Coman (25) den Hammer aus, drosch die Kugel aus vollen Lauf unhaltbar zur 4:1-Führung in die Maschen. Der endgültige Befreiungsschlag? Denkste!
Denn Union dachte gar nicht daran, sich geschlagen zu geben. Der eingewechselte Kevin Behrens (30) marschierte auf links plötzlich durch, legte quer – und Julian Ryerson (23) versenkte zum 2:4 aus Sicht der Berliner (64.).
Thomas Müller setzt Schlusspunkt für Bayern München bei Union Berlin
Bayerns Ersatz-Coach Dino Toppmöller (40) konnte es draußen nicht fassen – und Julian Nagelsmann dürfte in der Ferne erneut „ein bisschen rumgeschrien“ haben, wie schon drei Tage zuvor beim desaströsen Auftritt seiner Schützlinge im DFB-Pokal. Am Ende setzte Ur-Bayer Thomas Müller (32) mit dem 5:2 den Schlusspunkt (79.) – und die Münchner behaupteten die Tabellenführung vor dem BVB (2:0 gegen den 1. FC Köln).
Dennoch: Erneut kassierte der FCB zwei Gegentore, überzeugte spielerisch nur phasenweise. Es wird daher wohl noch etwas dauern, bevor sie beim Rekordmeister wieder zur Tagesordnung übergehen können – trotz des neuen Bundesliga-Rekords von 38 Toren nach zehn Spielen. „Für uns geht das Leben weiter“, sagte derweil Unions Paul Jaeckel (23).