Der FC Bayern München quält sich zu einem knappen Sieg gegen Arminia Bielefeld. Das reichte für die Rückkehr an die Tabellenspitze. Leroy Sané gelang dabei ein historischer Treffer.
Nagelsmann-Team holt sich Spitze zurückFC Bayern knackt 44 Jahre alten Rekord des 1. FC Köln
Das war ein hartes Stück Arbeit für die Corona-geschädigten und von der Jahreshauptversammlung durchgeschüttelten Bayern. Nachdem Borussia Dortmund am Nachmittag durch einen 3:1-Erfolg in Wolfsburg vorübergehend die Tabellenspitze erobert hatte, mussten die Münchner gegen Arminia Bielefeld lange zittern. Erst in der 71. Minute erlöste Leroy Sané die drückend überlegenen Gastgeber.
Das Besondere am Treffer von Leroy Sané: es war das 102. Tor des Meisters im Kalenderjahr 2021 in der Bundesliga. Damit knacken die Münchner einen 44 Jahre alten Rekord des 1. FC Köln. 1977 hatte der FC 101 Treffer in einem Jahr geschafft. Bayerns Bestmarke datierte aus dem Jahr 1972, als ihnen 99 Tore gelangen. Und vier Spieltage stehen in der Liga noch bis zum Jahresende an. Da kann der FCB seine Marke noch verbessern.
An der Seitenlinie stand schon längst Serge Gnabry zur Einwechslung bereit, doch Sané fasste sich noch einmal ein Herz und versenkte nach Vorarbeit von Jamal Musiala und Thomas Müller zum 1:0. Es war bereits der 20. Torschuss der Bayern in der Partie. Direkt nach dem Torjubel durfte Sané dann vom Feld. Vor dem direkten Duell beim BVB am kommenden Samstag liegen die Münchner damit einen Zähler vor dem Herausforderer.
FC Bayern München verballerte viele Chancen gegen Bielefeld
Die Bayern leisteten sich vor Pandemie-bedingt nur 12.000 Zuschauern (18.750 waren erlaubt) eine unglaubliche Verballer-Show. „Der erste war nicht drin, der zweite war nicht drin. Da hat vielleicht auch die Überzeugung ein bisschen gefehlt. Es geht dann darum, immer weiterzumachen“, sagte Thomas Müller bei Sky.
Die erste Chance gehörte Arminia-Kapitän Fabia Klos (6.). Dann rollte Angriff um Angriff auf das Gäste-Tor, Schlussmann Stefan Ortega rückte in seinem 200. Pflichtspiel für Bielefeld ins Rampenlicht. Er parierte gegen Thomas Müller (7./21.), Leroy Sane (11.) und Alphonso Davies (16.), Robert Lewandowski schoss vorbei (24.).
Die meist weit aufgerückten Bayern blieben anfällig für Konter, die Bielefeld aber höchst selten bis vor Manuel Neuers Tor brachte. Als Masaya Okugawa doch einmal durchbrach und alleine auf Neuer zulief, stand der Japaner klar im Abseits (28.).
FC Bayern: Fünf Spieler nach Corona-Quarantäne wieder dabei
Davies (34.) und Lewandowski (38.) kamen vor der Pause zu weiteren Gelegenheiten. Doch das Spiel des Favoriten war nun längst nicht mehr so zwingend wie in dessen Drangphase. Im und um den Strafraum agierte der deutsche Rekordmeister zu umständlich, auch bei Ecken entstand keine Gefahr.
Eine taktische Änderung half dann: Jamal Musiala sollte auf der ungewohnten Sechserposition für den schwachen Leon Goretzka (56.) die Statik verändern. Der Youngster war wie vier andere zuletzt wegen Corona isolierte Profis in den Kader zurückgekehrt.
Und tatsächlich leitete Musiala den Angriff zur Führung ein. Über Müller, der mit seinem 396. Bundesligaspiel für die Bayern mit „Kaiser“ Franz Beckenbauer gleichzog, gelangte der Ball zu Sané, der sehenswert vollstreckte.