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Erste Bayern-Pleite mit Folgen?„Gefährlicher Moment“ – ist der Kader zu dünn? Eberl ignoriert alle Probleme

Der Vorsprung von Tabellenführer FC Bayern München nach der ersten Bundesliga-Niederlage schmilzt. Joshua Kimmich mahnt – und fordert eine Reaktion. Max Eberl sieht derweil immer noch kein Kader-Problem.

von Denis Canalp  (can)

Die erste Niederlage im 14. Bundesliga-Spiel – und die Bayern-Welt ist schon erschüttert. Das liegt weniger an der 1:2-Pleite in Mainz, sondern mehr am generellen Trend. Hinzu kommt, dass die Bosse die Probleme einfach ignorieren. Auch das ist nicht gerade ungefährlich.

Joshua Kimmich warnt vielleicht auch deshalb nach der ersten Niederlage des FC Bayern München in dieser Bundesliga-Saison vor dem „gefährlichen Moment“.

FC Bayern: Der Vorsprung in der Tabelle schmilzt

Es sei aber „auch ein entscheidender Moment, dass wir jetzt als Mannschaft zusammenstehen, weiter hart arbeiten. Wir merken, dass wir jetzt nichts geschenkt bekommen“, sagte der Fußball-Profi nach dem 1:2 (0:1) des FC Bayern in Mainz.

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Das Team habe es vor allem in der ersten Hälfte nicht geschafft, „das Spiel zu beruhigen, die Emotionen rauszunehmen und die Kontrolle zu übernehmen“, erklärte Kimmich.

Sowohl defensiv als auch offensiv erreichten die Münchner über weite Strecken keine Normalform. Erst in der Schlussphase wachten die Bayern auf. Mehr als den Anschlusstreffer durch Leroy Sané in der 87. Minute gelang dem deutschen Rekordmeister aber nicht.

Durch die Niederlage schrumpfte der Vorsprung auf den ersten Verfolger Bayer Leverkusen auf vier Zähler. Eintracht Frankfurt könnte mit einem Sieg bei RB Leipzig am Sonntag sogar auf drei Punkte herankommen.

Bayern Münchens Sportchef Max Eberl sieht aber dennoch keine übergeordneten Probleme und schloss trotz der offensiv harmlosen Auswärtsvorstellung einen Wintertransfer als Ersatz für Sturmstar Harry Kane aus. „Weil wir denken, dass wir einen Kader haben, der die Qualität hat, die Ziele zu erreichen, die wir uns vorgenommen haben“, sagte Eberl und fügte hinzu: „Wie sagt man’s so schön: Bayern ist auch kein Geldscheißer.“

Eberl räumte ein, dass der FC Bayern zwar „tolle Zahlen“ habe. „Aber wir haben deswegen tolle Zahlen, weil wir immer wieder auch wirtschaftlich denken.“

Kritiker, die beim FC Bayern generell nicht gerne gesehen werden, würden dem Bayern-Boss entgegnen, dass der Klub keine Bank ist und die sportlichen Erfolge über allem stehen sollten. Ein Blick auf die Personallage beim Rekordmeister lässt durchaus den Schluss zu, dass der Kader schlichtweg zu klein ist, es an Alternativen für Schlüsselspieler fehlt.

Abhängigkeit von Kane und Musiala – dazu kommen viele Verletzte

Der Ausfall von Kane, der nach seinem Muskelfaserriss immer noch nicht fit ist, machte sich in Mainz deutlich bemerkbar. Die Offensive der Bayern blieb über weite Strecken blass und ideenlos – auch Ausnahmespieler Jamal Musiala konnte dieses Mal nicht den Unterschied machen. Auch vom deutschen Nationalspieler sind die Bayern aktuell zu abhängig. Der kräftezehrende Spielstil von Trainer Vincent Kompany, der zudem nur wenig rotiert, tut sein Übriges

Auf den Flügeln fehlt es an Optionen: Michael Olise, Leroy Sané und Mathys Tel sind im Form-Tief, Serge Gnabry und Kingsley Coman mal wieder verletzt. Die Zukunft von Sané, Gnabry und Coman steht aus deshalb generell in den Sternen. Die Abwehr stellt sich seit Saisonbeginn aufgrund der Verletzungen von Hiroki Ito und Josip Stanisic quasi von selbst auf. Jetzt fiel auch noch Dayot Upamecano aus, Eric Dier sprang ein, überzeugte aber nicht. Das Resultat ist bekannt, in Mainz reichte es für die Bayern nicht.

Die vielen Ausfälle wie den von Kane wollte Eberl aber nicht für die Niederlage verantwortlich machen. „Wir wollen keine Alibis suchen. Wir haben Topspieler, die nicht dabei waren. Das könnt ihr alles lesen. Und natürlich hätte es gut getan, heute den einen oder anderen mit auf dem Platz zu haben. Hatten wir aber nicht.“ Eberl macht das, was er bei den Bayern seit seinem Amtsantritt tut, er weicht den Problemen aus, sucht mit Phrasen den Ausweg und hofft einfach, dass es die Mannschaft beim nächsten Mal wieder besser macht. Das wirkt wenig förderlich.

Man habe gewusst, was in Mainz auf das Team zukomme, sagte Eberl. Die Mannschaft habe sich allerdings zu sehr das Spiel der Gastgeber aufdrängen lassen, erklärte der 51-Jährige. „Wir haben alle als Gruppe heute das nicht geschafft: Diese Ruhe auf den Platz zu bringen. Das, was unsere Qualität ist.“

Apropos Ruhe: Ob der übermächtige Bayern-Boss Uli Hoeneß mit seiner komplett unnötigen Bemerkung schon vor Wochen, den Meistertitel des FC Bayern könne er schon versprechen, dem Klub einen Gefallen getan hat, darf auch bezweifelt werden. Vielmehr haben die Hoeneß-Sätze die Konkurrenz aus Leverkusen mächtig gekitzelt. Ein weiterer Fehler. Ob die Bayern das auch so sehen? Auch das darf bezweifelt werden. Denn in der eigenen Wahrnehmung machen sie keine. (mit dpa)