„Qualität seltener gezeigt“Nagelsmann-Aus jetzt offiziell – Tuchel übernimmt: so lange läuft sein Vertrag

Der FC Bayern München hat das Aus von Trainer Julian Nagelsmann offiziell gemacht. Nach den Berichten des Vortags fehlte nur noch die offizielle Bestätigung für die Trennung vom Meister-Coach des FCB.

Seit Donnerstagabend (23. März 2023) pfiffen es nicht nur die Spatzen von den Dächern, jetzt hat auch der FC Bayern München Vollzug gemeldet: Julian Nagelsmann (35) muss seinen Posten als Trainer an der Säbener Straße räumen.

Unter Fußballfans und Experten dominierten Überraschung und vielfach auch Unverständnis, das offizielle Bayern-Statement wurde mit Spannung erwartet. Am Freitag, 24. März, um 17.45 Uhr war es endlich soweit.

Neben dem Aus von Nagelsmann ist nun auch der neue Coach offiziell: Nachfolger von Nagelsmann wird Thomas Tuchel, er unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025. Schon am Montag, 27. März, wird er erstmals das Training leiten.

Alles zum Thema Julian Nagelsmann

FC Bayern trennt sich von Trainer Julian Nagelsmann

Und Nagelsmann ist nicht der einzige, der gehen muss: auch die Assistenztrainer Dino Toppmöller, Benjamin Glück und Xaver Zembrod wurden vom FC Bayern freigestellt.

Bayern-Vorstand Oliver Kahn (53) erklärte die Trennung: „Als wir Julian Nagelsmann im Sommer 2021 für den FC Bayern verpflichtet haben, waren wir überzeugt, mit ihm langfristig zusammenzuarbeiten – und dies war auch bis zuletzt das Ziel von uns allen. Julian teilt unseren Anspruch, erfolgreichen und attraktiven Fußball zu spielen. Nun sind wir aber zu der Erkenntnis gekommen, dass sich die Qualität unseres Kaders – trotz der Deutschen Meisterschaft im vergangenen Jahr – zunehmend seltener gezeigt hat. Nach der WM haben wir immer weniger erfolgreich und attraktiv gespielt, die starken Leistungsschwankungen haben unsere Ziele in dieser Saison in Frage gestellt, aber auch über diese Saison hinaus. Deshalb haben wir jetzt reagiert. Persönlich und im Namen des FC Bayern möchte ich mich bei Julian und seinem Trainerteam bedanken und allen viel Glück für die Zukunft wünschen.“

Welttrainer aus dem Schwabenland

Thomas Tuchels Karriere in Bildern

Der neue Cheftrainer Thomas Tuchel spricht bei einer Pressekonferenz nach dem Trainerwechsel beim FC Bayern München.

Spätestes seit dem Champions-League-Sieg 2021 mit dem FC Chelsea zählt Thomas Tuchel zu den weltbesten Trainern. EXPRESS.de stellt dir den deutschen Erfolgstrainer vor. (Foto: 25. März 2023)

Thomas Tuchel im Zweikampf mit seinem Gegenspieler.

Am 29. August 1973 wurde Thomas Tuchel in Krumbach geboren. Seine Spielerkarriere begann bei seinem Heimatklub TSV Krumbach, ehe er 1988 in die Jugend des FC Augsburg wechselte. (Foto: 18. Januar 1993)

Thomas Tuchel beim Fototermin der Stuttgarter Kickers.

Insgesamt kam er auf nur 84 Profieinsätze, meist in der Regionalliga Süd. Aufgrund von Verletzungen beendete er mit nur 25 Jahren seine Karriere. (Foto: 15. Juli 1993)

Der Mainzer Trainer Thomas Tuchel jubelt über ein Tor seiner Mannschaft.

Tuchels Trainerkarriere begann in den Jugendmannschaften des VfB Stuttgart und FC Augsburg. 2006 absolvierte er die Ausbildung zum Fußballlehrer und wechselte in das Nachwuchsleistungszentrum des 1. FSV Mainz 05. (Foto: 21. September 2010)

Trainer Thomas Tuchel vom 1. FSV Mainz 05 winkt vor dem Spiel gegen den VfB Stuttgart.

Nach dem Gewinn des Meistertitels mit den A-Junioren wurde Tuchel im August 2009 überraschend zum Trainer der ersten Mannschaft befördert. Als Aufsteiger erreichten die Mainzer unter Tuchel Platz 9. (Foto: 7. April 2012)

Der Mainzer Trainer Thomas Tuchel gestikuliert.

2010/11 starteten die Mainzer unter Tuchel mit sieben Siegen in sieben Spielen und beendeten die Saison erstmals auf einem Europa-League-Platz. (Foto: 30. September 2010)

Der Mainzer Trainer Thomas Tuchel feiert nach dem letzten Spiel der Saison mit seiner Mannschaft.

Nach der Saison 2013/14 wurde bekannt, dass Tuchel den Verein ein Jahr vor Vertragsende verlassen werde. Er beendete sein Amt als bester Trainer der Vereinshistorie mit einem Punkteschnitt von 1,41 und zwei Qualifikationen für die Europa League. (Foto: 10. Mai 2014)

Thomas Tuchel, neuer Trainer von Bundesligist Borussia Dortmund, spricht am bei einer Pressekonferenz im Signal Iduna Park in Dortmund.

Nach Beendigung eines Sabbatjahres unterschrieb Thomas Tuchel im Sommer 2015 als Nachfolger von Jürgen Klopp bei Borussia Dortmund. Das Foto zeigt ihn bei seiner Vorstellungs-PK am 3. Juni 2015.

Trainer Thomas Tuchel aus Dortmund jubelt mit dem DFB-Pokal und seiner Mannschaft bei der Siegerehrung.

2017 gewann Tuchel mit dem BVB den DFB-Pokal und damit seinen ersten Titel. Im Halbfinale schlugen die Dortmunder furios die Bayern mit 3:2. (Foto: 27. Mai 2017)

Trainer Thomas Tuchel von Borussia Dortmund geht nach dem Spiel über das Spielfeld.

Trotz des Titels und einem Punkteschnitt von 2,12 Punkten pro Spiel trennten sich Tuchel und der BVB frühzeitig nach nur zwei Jahren. Grund sollen Differenzen zwischen ihm und der Führungsetage gewesen sein. (Foto: 19. April 2017)

Thomas Tuchel, der neue Trainer von Paris Saint-Germain, hält zusammen mit PSG-Präsident Nasser al-Khelaifi ein Trikot mit seinem Namen während seiner Präsentation im „Parc des Princes“-Stadion.

Im Sommer 2018 heuerte Thomas Tuchel bei Paris Saint-Germain an. Mit dem französischen Rekordmeister gewann er zweimal die französische Meisterschaft und jeweils einmal Pokal und Ligapokal. (Foto: 20. Mai 2018)

Der damalige PSG-Cheftrainer Thomas Tuchel schüttelt seinem Spieler Neymar nach dem Champions-League-Finale zwischen Paris Saint-Germain und Bayern München die Hand.

Die Sehnsucht nach dem ersten Henkelpott für PSG konnte auch Tuchel nicht erfüllen. Im August 2020 stand er mit Paris im Champions-League-Finale, unterlag jedoch den Bayern mit 0:1. (Foto: 23. August 2020)

Der deutsche Trainer von Paris Saint-Germain, Thomas Tuchel, verfolgt das Spiel.

Im Winter 2020 beendete PSG die Zusammenarbeit mit Thomas Tuchel. Mit 2,37 Punkten im Schnitt war Tuchel zu diesem Zeitpunkt der erfolgreichste PSG-Trainer der Geschichte. (Foto: 28. November 2020)

Chelseas Trainer Thomas Tuchel feiert mit Chelseas Kai Havertz nach dem Spiel.

Nur einen Monat nach seiner Entlassung holte ihn der FC Chelsea an die Stamford Bridge. Tuchel übernahm die Londoner auf Platz neun der Premier League. (Foto: 31. Januar 2021)

Thomas Tuchel küsst den Henkelpott.

In nur einer halben Saison formte Tuchel den FC Chelsea zum Champions-League-Sieger. Nach der Finalpleite 2020 mit PSG bezwang Tuchel mit dem FC Chelsea im Finale von Porto Manchester City mit 1:0. Außerdem erreichte Chelsea in der Liga Platz vier. (Foto: 29. Mai 2021)

Thomas Tuchel sitzt auf der Tribüne.

Trotz der überaus erfolgreichen Rückrunde 2020/21 entließ der FC Chelsea den deutschen Toptrainer überraschend im September 2022 aufgrund eines schwachen Saisonstarts. (Foto: 27. Januar 2023)

Thomas Tuchel verfolgt das Spiel.

Die Entlassung beim FC Chelsea enttäuschte Tuchel sehr, so schrieb er auf Twitter. (Foto: 14. September 2021)

Der neue Bayern-Trainer Thomas Tuchel leitet erstmals das Training an der Säbener Straße.

Tuchel blieb aber nicht lange ohne Job. Im März 2023 verpflichtete ihn der FC Bayern München nach der überraschenden Entlassung von Julian Nagelsmann. Am 28. März 2023 leitete Tuchel sein erstes Training an der Säbener Straße.

Thomas Tuchel mit der Meisterschale.

Tuchel feierte bei den Bayern am 27. Mai 2023 die erste Deutsche Meisterschaft seiner Trainer-Karriere. Im Februar 2024 verkündeten die Münchner dann allerdings die Trennung zum Saisonende – trotz eines noch bis 2025 laufenden Arbeitspapiers.

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Klar ist, dass diese den FCB teuer zu stehen kommen wird: Nagelsmann besaß einen Vertrag bis 2026 bei den Bayern, kassiert dem Vernehmen nach ein hohes einstelliges Millionen-Gehalt. Auch seine Co-Trainer müssen ihre Posten räumen und entsprechend abgefunden werden.

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FCB-Manager Hasan Salihamidžić gab einen Einblick in sein Seelenleben: „Das ist die schwierigste Entscheidung in meiner Zeit als sportlich Verantwortlicher des FC Bayern gewesen. Ich habe zu Julian vom ersten Tag an ein offenes, vertrauensvolles, freundschaftliches Verhältnis gehabt. Ich bedauere die Trennung von Julian.“

Doch „Brazzo“ sagt auch: „Aber nach gründlicher Analyse der sportlichen Entwicklung unserer Mannschaft speziell seit Januar und mit den Erfahrungswerten der Rückrunde in der Vorsaison haben wir jetzt gemeinsam entschieden, Julian freizustellen. Ich bin Julian sehr dankbar für das, was er für den FC Bayern getan hat und wünsche ihm alles Gute.“