„War oft austauschbar“Ex-Bayern-Stürmer übt überraschende Kane-Kritik – Forderung nach Alternativen

Harry Kane rauft sich die Haare.

Harry Kane spielte für den FC Bayern eigentlich eine überragende Spielzeit, dennoch wird der englische Starstürmer auch kritisiert. (Foto: 12. April 2024)

Vergangenen Sommer holte der FC Bayern in Harry Kane einen echten Superstar für den Sturm. Trotz 36 Saisontoren kritisiert ein Ex-Angreifer des FCB den Engländer nun.

von Niklas Schapperer  (nis)

Es war der Transfercoup des FC Bayern im vergangenen Transfersommer: Harry Kane (31) wechselte für eine Ablösesumme von 95 Millionen Euro von Tottenham Hotspur zum deutschen Rekordmeister.

Der Kapitän der englischen Nationalmannschaft wurde damit zum teuersten Einkauf der Bundesligageschichte. Die klare Erwartung: Kane sollte in die Fußstapfen des ein Jahr zuvor zum FC Barcelona abgewanderten Robert Lewandowski (35) im bayerischen Sturm treten.

Petersen lobt Transferpolitik des BVB

Zwar verlief die Saison des FCB enttäuschend: Zum ersten Mal seit der Saison 2011/12 blieben die Münchener titellos, mussten unter anderem nach elf deutschen Meisterschaften in Serie Bayer Leverkusen den Vortritt lassen.

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Doch Kane erfüllte die Erwartungen trotzdem: In der Bundesliga erzielte die Nummer 9 des Rekordmeisters bärenstarke 36 Tore, dazu kamen acht Treffer in der Champions League.

Ex-Bayern-Stürmer Nils Petersen (15 Spiele, vier Tore in der Saison 2011/2012) reichen die Nachweise aber offenbar nicht. Ihm zufolge sollten sich die Verantwortlichen der Münchener trotzdem auf dem Transfermarkt nach Konkurrenz für den Torjäger umsehen.

In seiner Kolumne für den „Kicker“ übte der 35-Jährige leichte Kritik am Engländer: „Auch Harry Kane darf sich diese Frage stellen. Unantastbarkeit geht nur bei Unersetzlichkeit. Meines Erachtens gab es zu viele Spiele, in denen er trotz seiner 36 Buden […] austauschbar war.“

Petersen weiter: „Die Bayern brauchen für die Rückkehr an die Spitze Alternativen, die auch mal ab der 60. Minute einen weitgehend unsichtbaren Kane ablösen können.“ Insgesamt zwölf seiner 45 Pflichtspiele hatte der Engländer ohne Scorerpunkt beendet.

Der langjährige Stürmer des SC Freiburg, der vor einem Jahr seine aktive Karriere beendet hatte, verweist bei seiner Kane-Bewertung auf die Situation bei Konkurrent Borussia Dortmund.

Dort bekam Stürmer Niclas Füllkrug (31) zuletzt mächtig Konkurrenz durch den Transfer von Knipser Serhou Guirassy (28) vom VfB Stuttgart. Petersen sieht darin eine gute Idee, Konkurrenz belebe aus Stürmersicht das Geschäft.

Ob die Bayern-Bosse dem Ratschlag von Petersen folgen werden, ist fraglich, zunächst gibt es andere Baustellen. Der Rekordmeister möchte unter anderem noch Innenverteidiger Jonathan Tah (28) von Bayer Leverkusen und das Linksaußen-Juwel Désiré Doué (19) von Stade Rennes an die Isar lotsen.