Klub-Zögern verhinderte FC-DuellFriedhelm Funkel stand kurz vor Kracher-Job in der 2. Bundesliga

Friedhelm Funkel beim Pokalfinale mit dem 1. FC Kaiserslautern vor seiner Trainerbank.

Friedhelm Funkel, hier am 25. Mai 2024 beim Pokalfinale mit dem 1. FC Kaiserslautern, stand im Dezember kurz vor einem Job in der 2. Bundesliga.

Friedhelm Funkel stand kurz vor einem neuen Job als Retter-Trainer. Das Interesse war bereits abgeklopft, dann änderte ein kleines Nikolaus-Wunder plötzlich die Stimmung.

von Béla Csányi  (bc)

Vom Pokalfinale in den erneuten Trainer-Ruhestand: Friedhelm Funkel (71) ist nach seiner Retter-Mission beim 1. FC Kaiserslautern im vergangenen Jahr erst mal wieder ohne Job, genießt die freie Zeit nach dem Karriereende.

Dass dieser Zustand aber nicht in Stein gemeißelt ist, zeigten bereits zwei Jobs als Feuerwehrmann in den vergangenen Jahren. Und ein aktueller Bericht von Sky macht am Dienstag (18. Februar 2025) deutlich, dass Funkel auch weiterhin bereit für einen Übergangs-Job ist – und sogar schon kurz vor einem Engagement in der 2. Bundesliga stand.

Friedhelm Funkel war bereits kontaktiert und stand bereit

Mit dem 1. FC Köln, Fortuna Düsseldorf, dem 1. FC Kaiserslautern und Hertha BSC tummeln sich gleich vier frühere Funkel-Vereine im Fußball-Unterhaus. Beim FC war das bereits zweimal am Geißbockheim angestellte Trainer-Urgestein im November sogar erneut gehandelt worden, EXPRESS.de berichtete damals über den Kölner Geheimplan.

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Trainer Gerhard Struber (48) hielt sich nach einer Negativ-Serie doch noch im Amt, die Funkel-Spekulationen ebbten schnell wieder ab. Dafür streckte aber offenbar der FC Schalke die Fühler nach Funkel aus, als Kees van Wonderen (56) vor einem schnellen Abschied stand.

Der Niederländer bekam bei den Knappen zunächst kein Bein auf den Boden, wollte die Brocken Anfang Dezember nach dem 0:3 zu Hause gegen Lautern und einer Bilanz von fünf Punkten aus sechs Spielen schon wieder hinwerfen.

Dem Vorstand bot er seinen Rücktritt an, die Bosse baten zunächst allerdings um Bedenkzeit, klopften zwischenzeitlich aber auch schon die Bereitschaft von Funkel ab. Und der hätte sich den attraktiven Job mit Duellen gegen seine diversen Ex-Vereine offenbar zugetraut.

In die Zeit des Schalker Zögerns fiel allerdings das kleine Nikolaus-Wunder: S04 walzte Tabellenführer SC Paderborn am 6. Dezember auswärts mit 4:2 nieder und schöpfte neuen Mut. Die große Not war erst mal weg, van Wonderen blieb und holte aus den fünf Spielen nach seinem Rücktritts-Angebot satte elf Punkte.

Ein Trainerwechsel war auf Schalke plötzlich kein Thema mehr, van Wonderen wurde vom Buhmann zum Hoffnungsträger. Auch seine Beliebtheit bei den Fans entwickelte sich rasant. Hätten sich die Verantwortlichen um Profifußball-Direktor Youri Mulder (55) damals schneller entschieden, hätte womöglich schon in Paderborn Funkel anstelle des Niederländers auf der Bank gesessen.

Mit einer Bilanz von inzwischen 19 Punkten aus 14 Spiele hat van Wonderen sich auf Schalke in turbulenten Zeiten vorerst etabliert. Die zwischenzeitlichen Abstiegssorgen fallen auch dank einer der treffsichersten Offensivreihen der Liga (39 Tore) deutlich geringer aus als beim Amtsantritt.

Beim Revier-Klub dürfte die Tür für Funkel daher so schnell nicht mehr aufgehen. Die Episode zeigt aber auch: Der erfahrene Coach ist in Krisenzeiten noch immer ein gefragter Mann bei diversen Zweitliga-Klubs.