Nach Pleite gegen KölnAuf Schalke liegen die Nerven blank: „Halt die Klappe!“

Frust bei Kenan Karaman nach der Niederlage gegen den 1. FC Köln.

Frust bei Kenan Karaman nach der Niederlage gegen den 1. FC Köln am 1. September 2024. Auch im Training wurde dem Schalke-Kapitän die Laune verhagelt.

Zoff beim FC Schalke 04: Im Training geraten Kapitän Kenan Karaman und Abwehrspieler Ibrahima Cissé aneinander.

von Antje Rehse  (are)

Der Saisonstart für den FC Schalke 04 ist maximal durchwachsen verlaufen. Die Königsblauen gewannen zwar das Auftaktspiel gegen Eintracht Braunschweig deutlich mit 5:1, warten seitdem aber auf den zweiten Saisonsieg in der 2. Bundesliga.

Zuletzt gab es eine bittere 1:3-Heimpleite gegen den 1. FC Köln, bei der auch Ibrahima Cissé (23) keine gute Figur machte. Der Abwehrspieler wirkte in der Innenverteidigung überfordert – und schloss nun offenbar auch im Training an die schlechte Leistung aus dem Köln-Spiel an.

Cissé-Antwort bringt Schalke-Kapitän aus der Fassung

Wie die „Bild“ berichtet, habe Cissé bei einer Spielform auf zwölf kleine Tore Tobias Mohr (29) übersehen. Sehr zum Unmut von Schalke-Kapitän Kenan Karaman (30). Der reagierte demnach mit Unverständnis auf den Patzer seines Mitspielers, warf Cissé auf Englisch vor: „Zum dritten Mal läuft dir einer im Rücken weg.“

Alles zum Thema 2. Fußball-Bundesliga

Cissé antwortete daraufhin in seiner Muttersprache Französisch – was Karaman auf die Palme brachte. „Halt die Klappe!“, rief er immer wieder, offenbar sauer darüber, dass Cissé gar nicht erst versuchte, mit ihm in einer Sprache zu kommunizieren, derer Karaman mächtig ist.

Auch Trainer Karel Geraerts (42) griff jetzt ein, um Cissé seinen Fehler zu erklären. Später hatte sich auch Karaman wieder im Griff und sprach mit ruhiger Stimme mit dem jungen Verteidiger.

„Vielleicht hat er die Übung falsch verstanden. Nach den Worten von Kenan war jeder wach“, sagte Mohr nach der Trainingseinheit über Cissé. Den Trainingszoff wollte er nicht überbewerten. „Unser Kapitän hat mal etwas gesagt, vor zehn Jahren wäre das gar kein Thema gewesen. Heutzutage sind die jungen Spieler besser ausgebildet, aber wenn Kenan etwas sagt, ist Ruhe.“

Für Cissé ging es nach der Ansage von Karaman frustrierend weiter. Wenig später unterbrach Geraerts erneut die Übung, um dem malischen Nationalspieler einen erneuten Fehler vorzuhalten. „Das ist viel zu einfach. Wir dürfen nicht solche Scheiß-Tore kassieren!“, so der Belgier.

Mit neun Gegentoren aus vier Spielen stellt Schalke bislang zusammen mit dem 1. FC Nürnberg die drittschlechteste Defensive der Liga. Lediglich die beiden Kellerkinder Darmstadt 98 (10) und Eintracht Braunschweig (15) haben mehr Treffer kassiert.