Viele kleine Investoren, statt eines Geldgebers: Schalke will eine Fördergenossenschaft gründen und über die Fans einen zweistelligen Millionenbetrag einnehmen. Das Geld fließt in die Infrastruktur.
„Zwei Millionen helfen nicht viel“Schalke hochverschuldet: Jetzt sollen die Fans investieren
Der hoch verschuldete FC Schalke 04 will eine Fördergenossenschaft gründen und dadurch mehr Geld von seinen Fans einnehmen. Dies gab der Verein am Mittwoch bekannt.
Gleichzeitig sagte der Vorstandsvorsitzende Matthias Tillmann der Funke Mediengruppe: „Um uns aus den finanziellen Fesseln zu lösen, müssen wir Geld in den Verein holen.“ Der Fußball-Zweitligist hofft so auf eine zweistellige Millionensumme.
Schalke fehlt Geld für die Infrastruktur
Schalke 04 hat nach eigenen Angaben aktuell rund 160 Millionen Euro Verbindlichkeiten. Allein im Jahr 2023 seien rund 16 Millionen Euro an Zinsen fällig gewesen. „Uns fehlt Geld, um zum Beispiel in den Sport und die Infrastruktur zu investieren“, sagte Tillmann. Die Fördergenossenschaft soll nun helfen.
Der festgeschriebene Zweck der Fördergenossenschaft soll sein, in Infrastrukturprojekte des Vereins zu investieren. Im Fokus steht zunächst die Schalker Arena.
Diese ist im Besitz einer Stadiongesellschaft, an der wiederum der Verein zu 85 Prozent beteiligt ist. „Indem wir Anteile der Stadiongesellschaft an die Genossenschaft verkaufen, bringen wir Kapital in den Verein“, sagte Tillmann.
Auch der Bundesligist FC St. Pauli will mit einer neu gegründeten Genossenschaft Stadion-Anteile veräußern. Die Hanseaten hoffen auf rund 30 Millionen Euro Einnahmen.
Bei Schalke 04, das seit Anfang der Länderspielpause einen neuen Trainer hat, sind die Erwartungen ebenfalls hoch. „Wer auf unsere Zahlen schaut, der weiß, dass es nicht viel hilft, wenn wir zwei Millionen Euro einsammeln“, sagte Tillmann.
Genossenschaftsanteile können nur Schalker Vereinsmitglieder und Unternehmen erwerben. Sie erhalten aber kein Mitsprachrecht. Wie teuer die Anteile werden, stehe noch nicht fest. Auch nicht die Höhe einer möglichen Rendite. Tillmann betonte allerdings: „Wer hohe Renditen sucht, sollte anderswo investieren.“ (dpa)