FC-Profi Florian Kainz hat in seiner Karriere viele Höhen und Tiefen durchlebt. In einem Podcast hat der Österreicher über Hass-Nachrichten und schwere Phasen gesprochen.
„Sehr viel auf mich eingeprasselt“Hass-Nachrichten und Abstiegsangst – das waren Kainz' härteste Zeiten als Profi

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FC-Profi Florian Kainz am 5. April nach dem Spiel gegen Hertha BSC.
Er ist der dienstälteste Profi des 1. FC Köln und hat gemeinsam mit dem Verein sämtliche Höhen und Tiefen erlebt. Florian Kainz (32) spielt seit 2019 für die Geißböcke und ist dieser Zeit zu einer Identifikationsfigur auf und neben dem Platz geworden.
In der neusten Ausgabe des klubinternen Podcasts hat der Österreicher jetzt über eine schwierige Phase zu Beginn seiner Karriere gesprochen. Vor seiner Zeit in der Bundesliga wechselte Kainz ausgerechnet von Sturm Graz zu Erzrivale Rapid Wien.
Florian Kainz: „Kann den Frust der Fans teilweise verstehen“
„Im Nachhinein war das auf jeden Fall eine sehr prägende Zeit mit diesem Wechsel. Ich war 14 Jahre bei Sturm und mit dem Transfer ist dann nicht alles so rund gegangen“, berichtet der Mittelfeldspieler zunächst.
Weiter erzählt er: „Ich bin damals aus verschiedensten Gründen von Sturm gegangen. Das Angebot von Rapid hat dann für mich zum damaligen Zeitpunkt auf jeden Fall Sinn gemacht. Für mich war es in der Nachbetrachtung ein guter Schritt, um mich sportlich und persönlich weiterzuentwickeln. Der Wechsel an sich war aber nicht einfach, weil damals auch sehr viel auf mich eingeprasselt ist. Aber man muss dann lernen, damit umzugehen.“
Der Österreicher bekam Hass-Nachrichten auf Social Media und musste sich erstmals in seiner noch jungen Karriere mit derartiger Kritik auseinandersetzen. Rückblickend hat ihn diese Zeit in seiner Entwicklung aber vorangebracht.
„Das sind Erfahrungen, die einen stärker machen und aus denen man viel rausziehen kann. Bei den Spielen gegen Sturm ist es dann auch heiß hergegangen und da waren auch Sachen dabei, die nicht so schön waren. Ich kann den Frust der Fans im Nachhinein teilweise verstehen, wenn da ein Spieler aus der eigenen Jugend zum Erzrivalen wechselt. Dass man da nicht erfreut ist als Fan, für den der Verein alles bedeutet, das kann ich auch verstehen“, gibt Kainz zu.
1. FC Köln: Relegation gegen Kiel war eine harte Zeit für Florian Kainz
Und auch später beim 1. FC Köln hatte der Mittelfeldspieler schwierige Phasen. Besonders die Saison 2020/21 mit der Relegation gegen Holstein Kiel war für den 32-Jährigen körperlich und psychisch anstrengend.
„Es waren so viele Einflüsse bei der Relegation: Dieses Corona-Jahr davor, wo keine Zuschauer im Stadion waren, dann waren wir lange im Hotel, das ganze Jahr haben wir gegen den Abstieg gespielt und auch meine persönliche Verletzung. Das war eine richtig intensive und harte Zeit damals“, erzählt der FC-Profi.
Doch die schönen Momente wie beispielsweise der Aufstieg 2019 als Meister der 2. Bundesliga überwiegen. Auch deshalb hat der Österreicher in dieser Saison nur ein Ziel – schließlich können wohl nur wenige Spieler von sich behaupten, dass sie die Meisterschale im Unterhaus gleich zweimal in die Höhe strecken durften.