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Elfmeter-PechAtlético-Star weckt Erinnerungen an FC-Drama – Real-Keeper lästert über „Opfer“ Simeone

Erneut scheitert Atlético Madrid in der Champions League am Stadtrivalen Real Madrid. Eine Szene wird danach heiß diskutiert.

von Antje Rehse  (are)

In einem dramatischen Stadtderby schafft Real Madrid bei Atlético den Sprung ins Viertelfinale der Champions League. Beim Elfmeterschießen wird ein Profi der Gastgeber zum Unglücksraben. Deutlich mehr Glück hat Antonio Rüdiger.

Nach 90 und 120 Minuten hatte es im Estadio Metropolitano am Mittwochabend (12. März 2025) 1:0 für Atlético gestanden, das Hinspiel hatten die Königlichen mit 2:1 gewonnen. 

Atlético-Star macht's wie Florian Kainz

Das Elfmeterschießen musste also die Entscheidung bringen. Und dort ereignete sich eine skurrile Szene. Julián Álvarez traf zwar zum 2:2, rutschte dabei aber mit dem Standbein weg und berührte den Ball nach Einschätzung der Schiedsrichter zweimal – der Treffer zählte nach Ansicht der Zeitlupen nicht.

Alles zum Thema Florian Kainz

Der Atlético-Anhang konnte es nicht fassen, litt und zitterte auf der Tribüne – der ein oder andere Fans des 1. FC Köln dürfte bei diesen Bildern mitgefühlt haben. Denn der Ausrutscher erinnerte frappierend an das Pokal-Aus der Kölner in der Saison 2021/22.

Damals scheiterte das Team von Trainer Steffen Baumgart zu Hause im Achtelfinale gegen den Hamburger SV – und Florian Kainz passierte dasselbe Missgeschick, das nun auch Álvarez zum Pechvogel des Abends machte. Der Österreicher rutschte weg und schoss sich selbst den Ball ans Standbein, von da wurde die Kugel ins Tor abgefälscht. Bei Kainz war die Doppelberührung noch deutlicher zu sehen als jetzt in Madrid.

Dass Atlético das Schicksal nun mit dem – zu besseren Zeiten – einst als „Real Madrid des Westens“ betitelten FC teilt – es dürfte für Los Colchoneros kein Trost sein. Atlético-Trainer Diego Simeone tobte über die Entscheidung. „Ich habe noch nie gesehen, dass der VAR in einem Elfmeterschießen eingreift. Noch nie!“ Es sei außerdem nicht klar zu erkennen gewesen, ob Álvarez den Ball wirklich zweimal berührt habe.

Real-Torwart Thibaut Courtois stichelte: „Die Uefa hat es klar gesehen. Ich bin dieses Opfer spielen wirklich leid, ständig wird über solche Dinge geheult.“ Dass auch Real gerne mal die Schiris kritisiert, ließ der Belgier unerwähnt.

Für Atlétio das fünfte Champions-League-K.o. gegen den Stadtrivalen in Serie. Darunter sind die beiden Final-Niederlagen 2014 und 2016 sowie das Viertelfinal-Aus 2015 sowie das Ausscheiden im Halbfinale 2017.

„Auch das Überleben ist Teil ihrer Legende“, schrieb die spanische Zeitung „AS“ über die Königlichen von Trainer Carlo Ancelotti, die für Atlético in der Champions League vorerst unüberwindbar bleiben. Real finde „immer ein bisschen mehr Grausamkeit“, betonte „Marca“ – und ergänzte nach dem „verrücktesten Derby“: Es sei nicht klar, was man tun müsse, um den Rekordsieger „aus dem Europapokal zu werfen“.

Einen entscheidenden Anteil am Weiterkommen von Real hatte der deutsche Nationalspieler Antonio Rüdiger. Er verwandelte den letzten und entscheidenden Elfmeter – dass Atlético-Torwart Jan Oblak noch dran war, der Ball von seiner Hand aber ins Tor klatschte, passte zum Abend.

Rüdiger kurzfristig zum Schützen berufen: „Gesichtsausdruck gesehen“

Es war eine kurzfristige Entscheidung von Ancelotti, dass der Innenverteidiger den entscheidenden Elfmeter für Real Madrid schießen würde. „Wir hatten Zweifel zwischen ihm und Endrick. Ich habe Endricks Gesichtsausdruck gesehen und mich für Rüdiger entschieden“, sagte Ancelotti.

Ein Argument für den Innenverteidiger sei auch gewesen, dass er im Viertelfinale der vergangenen Saison als letzter Schütze „schon gegen Manchester City getroffen hatte“. Im Viertelfinale trifft Real auf den FC Arsenal. (mit sid/dpa)