Der 1. FC Köln hat den Sprung an die Tabellenspitze verpasst. Am Freitagabend gab es nur ein 1:1 bei Greuther Fürth.
Dicke Chance im Aufstiegsrennen verpasstFC in Fürth im Pech! Schiri bringt Köln zur Verzweiflung

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Der Fürther Torwart Nahuel Noll (M) boxt den Ball aus der Menge gegen Köln am 11. April 2025.
Wow, was war das für ein nervenaufreibender FC-Abend. Diese Mannschaft bringt allen Fans graue Haare!
Beim 14. der Tabelle in Fürth gab es nur ein 1:1 am 11. April 2025, nach anfänglichen Schwierigkeiten konnten sich die Kölner in die Partie beißen, hatten am Ende sogar Pech, weil ein Elfmeter geklaut wurde.
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Der Punkt reichte nicht, um die Tabellenführung zu übernehmen. Hamburg patzte zwar beim 2:4 gegen Braunschweig, bleibt aber mit 52 Punkten vor den Kölnern, die jetzt 51 Zähler auf dem Konto haben.
Der Abend begann für Köln schon hektisch: FC-Trainer Gerhard Struber nahm im Vergleich zur 0:1-Heimniederlage gegen Hertha ursprünglich nur einen Tausch in der Startelf vor. Florian Kainz ersetzte Mathias Olesen. „Er hat eine gute Trainingswoche absolviert und passte zu unserem Matchplan“, begründete der Österreicher den Wechsel.
Doch beim Warmmachen verletzte sich dann noch Dominique Heintz am Rücken. Der Routinier wurde zwar noch auf dem Platz behandelt, senkte anschließend aber den Daumen. Für Heintz rückte kurzfristig Julian Pauli in die Mannschaft. Für den Youngster war es der erste Startelfeinsatz seit Ende November. Der FC hatte sich nach dem Rückschlag gegen die Alte Dame viel vorgenommen am Ronhof.
An das Fürther Stadion hat der FC besondere Aufstiegserinnerungen. Am 6. Mai 2019 machte der FC hier mit einem 4:0-Sieg die Rückkehr in die Bundesliga perfekt. Davon ist die Struber-Elf noch ein ganzes Stück entfernt. Immerhin fand der FC zunächst gut ins Spiel und hätte nach elf Minuten bereits in Führung gehen müssen. Imad Rondic jagte den Ball aus elf Metern mutterseelenallein über das Tor, nachdem er kurz zuvor bei einer flachen Hereingabe von Pacarada nur noch den Fuß hätte hinhalten müssen. Symptomatisch für den FC, der in der Rückrunde mit lediglich zehn Treffern die zweitschlechteste Offensive stellt.
Wie Effektivität aussieht, demonstrierten die Gastgeber quasi im Gegenzug. Denn mit der ersten ernsthaften Chance ging Fürth in Führung. Kainz ließ sich von Gegenspieler Massimo viel zu einfach auf dem Flügel düpieren. Bei der anschließenden Hereingabe kam Schmied dann den entscheidenden Schritt zu spät gegen Futkeu, der den Ball zum 1:0 unter die Latte setzte.
Ausgerechnet Futkeu. Der Angreifer stürmte einst für die Kölner U21, war im Frühjahr 2022 aber aufgrund einer teamschädigenden Verfehlung abseits des Platzes rausgeflogen. Der FC bekam nach dem frühen Rückschlag kein Bein auf den Boden. Während die Offensive fahrig und ideenlos war, geriet die Hintermannschaft gleich mehrfach ins Schwimmen. Struber hatte früh die Nase voll vom Spiel seiner Mannschaft und hätte beinah bereits in der 36. Minute personelle Konsequenzen gezogen. Damion Downs und Dejan Ljubicic hatten sich an der Seitenlinie bereits fertig gemacht und die Trikots angezogen, gingen dann aber nochmal im gelben Leibchen hinter das Tor und zum Warmmachen. Das Duo sah dann von draußen noch den Kölner Ausgleich vor der Pause.
Ausgerechnet Youngster Pauli stand im Mittelpunkt. Nach einem mutigen Vorstoß wurde der 19-Jährige von Loosli im Sechzehner gefällt. Schiedsrichter Patrick Alt zeigte anschließend sofort auf den Punkt. Luca Waldschmidt übernahm Verantwortung und jagte den Ball wie schon gegen Darmstadt eiskalt rein. Damit ging es mit einem 1:1 in die Kabinen.
Hier seht ihr die Noten des FC nach dem Spiel in Fürth:
Der Doppelwechsel folgte dann zur zweiten Halbzeit. Downs und Ljubicic kamen für Rondic und Kainz. Es war aber Tim Lemperle, für den es die erste Rückkehr nach seiner erfolgreichen Leihe nach Fürth war, der die erste dicke Chance der zweiten Halbzeit hatte. Doch wie schon gegen Hertha ließ der Angreifer erneut eine Topchance liegen. Nachdem er Gegenspieler Quarshie abgeschüttelt hatte, schoss er freistehend am Tor vorbei (58.). Das hätte das 2:1 sein müssen.
Den entscheidenden Treffer ließ wenig später auch Mark Uth liegen. Der Spielmacher, der nach der Einwechslung in der 62. Minute seinen längsten Saisoneinsatz feierte, scheiterte freistehend an Keeper Noll. Der FC und die Chancenverwertung, es war wie verhext.
Das Restprogramm des 1. FC Köln im Aufstiegsrennen
- Köln - Münster (Sonntag, 20. April, 13.30 Uhr)
- Hannover - Köln (Sonntag, 27. April, 13.30 Uhr)
- Köln - Regensburg (Samstag, 3. Mai, 20.30 Uhr)
- Nürnberg - Köln (Freitag, 9. Mai, 18.30 Uhr)
- Köln - Kaiserslautern (Sonntag, 18. Mai, 15.30 Uhr)
Das galt auch für die Aufregerszene des Spiels. Nach einer Flanke von Olesen beförderte Downs den Ball aus kurzer Distanz an den rechten Pfosten. Der FC-Stürmer wurde dabei aber regelrecht von Gegenspieler John niedergerissen. Es gab lautstarke Proteste auf der Kölner Bank, Struber und Co. forderten vehement Elfmeter. Doch Schiedsrichter Alt bekam kein Signal aus dem Kölner Keller und schaute sich die Szene daher auch nicht auf dem Monitor an. Hätte er aber besser mal getan, in der Wiederholung war das strafstoßwürdige Einsteigen von John klar zu erkennen. Doch die Kölner protestieren vergeblich und so musste sich der Aufstiegsanwärter mit einem Punkt am Ronhof begnügen.
Bedanken konnten sich die Kölner auch bei Schwäbe, der erneut stark parierte. „Beide Mannschaften haben aber viel liegen gelassen, es hätte auch 3:3 ausgehen können. Am Ende können wir mit dem 1:1 zufrieden sein“, zog der Keeper ein erstes Fazit.