Der FC Schalke 04 im Sturzflug: Nach dem völlig verdienten 1:4 bei Jahn Regensburg ist beim Aufstiegsaspiranten schon wieder Krise angesagt. Der Jahn dagegen hat nach vier Siegen aus vier Spielen den besten Saisonstart der Klubgeschichte hingelegt.
„Richtiges Scheißspiel“Terodde wütet nach Schalke-Debakel
Regensburg. Der Absturz des FC Schalke 04 setzt sich offenbar auch in der Zweiten Bundesliga unvermindert fort. Trotz namhafter Zugänge wie Simon Terodde, Sebastian Bülter und Dominick Drexler kommen die Königsblauen nicht in die Spur – verloren absolut verdient bei Spitzenreiter Jahn Regensburg. Trainer Dimitrios Grammozis rückt schon früh in der Saison in die Kritik.
Schalke 04: Dimitrios Grammozis gerät früh in die Kritik
Der Grieche, früher auch Profi beim 1. FC Köln, hatte sich drei Punkte beim Jahn zum Ziel gesetzt. Doch die Gastgeber unter Trainer Mersad Selimbegovic nahmen den Aufstiegsfavoriten förmlich auseinander, es war eine Demontage allererster Güte und dürfte Sportvorstand Rouven Schröder ins Grübeln gebracht haben. „Wir dürfen uns nicht so präsentieren und in der Höhe verlieren“, sagte Grammozis.
Der konnte vor der Partie einen wichtigen Abgang verzeichnen, Topverdiener Matija Nastasic (28) wechselte am Wochenende zum AC Florenz. Doch neben all den wirtschaftlichen Schwierigkeiten plagen die Schalker auch sportlich große Sorgen. Nach der Auftaktniederlage gegen den Hamburger SV schien man mit dem 3:0 bei Holstein Kiel in der Spur. Doch das maue 1:1-Remis gegen Aue machte schon nachdenklich, die Klatsche beim Jahn dürfte nun für erste Panik sorgen.
Schalke 04: David Otto sorgt für die Vorentscheidung
Zumal schon die Regensburger Führung durch Schalker Schläfrigkeit zustande kam. Jan-Niklas Beste profitierte vom Missverständnis zwischen Keeper Fährmann und Abwehrspieler Flick. Als Steve Breitkreuz dann nach 55 Minuten überlegt ins lange Eck traf, begannen S04 die Felle davon zu schwimmen. David Otto erhöhte mit dem ersten Stürmertor der Regensburger auf 3:0 – die Vorentscheidung.
Obwohl zwei Ex-Kölner sich noch einmal wehrten: Darko Churlinov, aus Stuttgart gekommen, legte Torjäger Simon Terodde auf und der verkürzte auf 1:3 (81.). Das große Aufbäumen blieb trotzdem aus. Im Gegenteil: Schalkes Salazar schaute zu, wie der Neuseeländer Sarpreet Singh das Leder unter die Latte zimmerte – mit dem 4:1 in der 86. Minute war das Spiel entschieden. Schalke rutschte für den Moment auf Rang 12 der Tabelle ab und hat nun schon acht Zähler Rückstand auf Regensburg.
„Das Ergebnis spricht für sich. Das war ein richtiges Scheißspiel. Wir müssen uns vorwerfen, wie wir in der ersten Halbzeit gespielt haben“, schimpfte Simon Terodde nach der Partie. „Das darf uns nicht passieren.“ Dominick Drexler ergänzte: „Wir haben heute eine sehr schlechte Leistung gebracht. Wir müssen als Mannschaft besser funktionieren.“
Dominick Drexler, vom 1. FC Köln zu Schalke gewechselt, sagte: „Jeder sollte bei sich anfangen. Wir müssen die Fehler schnell abstellen und dann hoffe ich, dass wir als Schalke bald unserer Rolle in der Liga gerecht werden.“
Werder Bremen tritt nach Remis beim KSC auf der Stelle
So wussten die Schalker, wie sich die Bremer eine Woche zuvor gefühlt haben mussten, als die zu Hause vom SC Paderborn mit dem gleichen Ergebnis auseinandergenommen wurden. Die Elf von Ex-FC-Coach Markus Anfang kam trotz Überzahl beim Karlsruher SC nicht über ein torloses Remis hinaus – und tritt in der Tabelle ebenfalls auf der Stelle.
Der SC Paderborn dagegen ist auf der Überholspur: Auch gegen den bislang ungeschlagenen FC St. Pauli gelang den Ostwestfalen ein Sieg. Mit dem 3:1 stürmten sie am vierten Spieltag auf den zweiten Tabellenplatz im Bundesliga-Unterhaus.