Irres Finale in MagdeburgJoker erlösen Fortuna im Pokal: Mega-Jubel nach Super-Endspurt

Jona Niemiec jubelt mit der Mannschaft von Fortuna Düsseldorf vor der Fankurve nach dem Pokalspiel beim 1. FC Magdeburg.

Wahnsinns-Auftritt von Jona Niemiec: Der Joker schoss Fortuna Düsseldorf am Dienstagabend (5. Dezember 2023) mit zwei Treffern ins Viertelfinale des DFB-Pokals.

Fortuna Düsseldorf war im Achtelfinale des DFB-Pokals beim Zweitliga-Rivalen 1. FC Magdeburg gefordert. Die beiden Joker Isak Johannesson und Jona Niemiec schossen Düsseldorf kurz vor Schluss weiter.

von Anton Kostudis  (kos)

Was war das für ein irrer Endspurt! Fortuna Düsseldorf hat sich am Dienstagabend (5. Dezember 2023) auf dramatische Weise das Viertelfinal-Ticket im DFB-Pokal gesichert. Die Rot-Weißen drehten die Partie beim Zweitliga-Rivalen 1. FC Magdeburg nach 0:1-Rückstand in der Schlussphase. Die beiden Joker Isak Johannesson (20) und Doppelpacker Jona Niemiec (22) waren die entscheidenden Akteure.

Es war ein so imminent wichtiger Erfolg: Für die Viertelfinal-Teilnahme schüttet der DFB weitere 1,7 Millionen Euro aus. Geld, was die Fortuna auf dem Winter-Transfermarkt gut gebrauchen kann.

DFB-Pokal: Fortuna Düsseldorf beim 1. FC Magdeburg kalt erwischt

Fortuna-Chefcoach Daniel Thioune (49) nahm in seiner Anfangsformation im Vergleich zum 5:0-Kantersieg in Nürnberg (2. Dezember) vier Änderungen vor: Die zuletzt angeschlagenen Christos Tzolis (21) und Felix Klaus (31) kehrten zurück, Dennis Jastrzembski (23) und Johannesson blieben dafür draußen. Tim Oberdorf (27) verteidigte hinten rechts, Emmanuel Iyoha (26) übernahm diesmal die linke Außenverteidigerposition – weil sich der zuletzt so starke Nicolas Gavory (28) kurzfristig krank abgemeldet hatte. Wie angekündigt hütete zudem Stellvertreter Karol Niemczycki (24) für Stamm-Keeper Florian Kastenmeier (26) das Tor.

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Vor gewohnt lautstarker Kulisse in Magdeburg entwickelte sich vom Start weg ein enges Duell. Das erste Ausrufezeichen setzten aber die Rot-Weißen: Shinta Appelkamp (23) klaute in der gegnerischen Hälfte den Ball, über Tzolis kam die Kugel zu Ao Tanaka (25), der direkt abzog. FCM-Keeper Dominik Reimann (26) konnte nur nach vorne abklatschen lassen, der Nachschuss von Klaus wurde aber im letzten Moment noch geblockt (neunte Minute).

Magdeburgs Offensiv-Star Baris Atik (28) bekam zentral vor dem Tor keinerlei Druck, ließ den Ball daraufhin in den Sechzehner segeln. Dort stocherte Luc Castaignos (31) aus abseitsverdächtiger Position nach der Kugel, erwischte sie aber nicht mehr. Der Aufsetzer schlug unhaltbar für Niemczycki im Netz ein. Der Treffer hielt der Video-Überprüfung stand – der frühe Rückstand für Fortuna nach 15 Minuten!

Mit den Heim-Fans im Rücken bekamen die Gastgeber nun Oberwasser. Nach einem Katastrophen-Pass von Appelkamp rollte der Magdeburger Konter. Der Winkel für Xavier Amaechi (22) wurde jedoch zu spitz – der Außenpfosten rettete für Fortuna (31.)! Riesen-Dusel für Rot-Weiß!

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Erst gegen Ende des ersten Durchgangs wachte Fortuna auf: Vincent Vermeij (29) verzog aus halbrechter Position knapp (44.), kurz darauf war ein strammer Flachschuss von Yannik Engelhardt (22) sichere Beute für Reimann im FCM-Tor (45.). Dann ging es in die Kabinen.

Nach Wiederbeginn war Fortuna direkt wieder im Spiel. Appelkamp servierte eine Ecke, doch beim Kopfball von Jordy de Wijs (28) war ebenfalls der Pfosten im Weg (48.). Eine Minute später probierte es erneut Tzolis, dessen Schuss Reimann aber sicher parierte.

Dann ein Aufschrei bei allen Fortunen: Tanaka eroberte in der gegnerischen Hälfte den Ball – wurde dann von Amaechi umgerissen (53.). Fortuna forderte Rot für eine Notbremse! Schiri Robert Hartmann (44) beließ es jedoch bei der Verwarnung. Es war am Ende wohl die richtige Entscheidung.

Fortuna-Joker Johannesson und Niemiec bringen Wende

Die Partie wogte nun hin und her. Dann der nächste Rückschlag für die Rot-Weißen: Iyoha musste nach 69 Minuten verletzt runter. Joker Jastrzembski kam ins Spiel. Auch der Pokal-Held von Unterhaching war nun mit dabei: Johannesson ersetzte Klaus.

Die nächste Chance gab es aber für Magdeburg: Amara Condé (26) zog aus der Distanz satt ab, Niemczycki kratzte den Ball aber noch aus dem Eck (72.). Dann wieder Fortuna: Aber Johanessons Versuch ging knapp links vorbei (76.). Dann probierte es wieder Tanaka, Reimann war aber zur Stelle (83.).

Dann begannen bei Fortuna die Joker-Festspiele: Der erst in der 85. Minute für den glücklosen Tzolis eingewechselte Niemiec war gerade mal zwei Minuten auf dem Platz, da zappelte die Pille schon im Netz. Der Sturm-Youngster hatte die Kugel nach starkem Johannesson-Pass satt in den Maschen versenkt (87.). Und das Duo hatte noch nicht genug: Kurz darauf fand der Isländer seinen Offensiv-Kumpel erneut im Magdeburger Sechzehner. Niemiec drehte sich stark um seinen Gegenspieler – und schoss zum umjubelten 2:1-Endstand ein (90.+2). Kurz darauf war Schluss – und Fortuna bejubelte den Viertelfinal-Einzug.

Für Fortuna geht es nun in der Liga mit der nächsten schweren Aufgabe weiter: Am kommenden Sonntag (10. Dezember, 13.30 Uhr) gastiert der Tabellenzweite Holstein Kiel in der Merkur-Spiel-Arena.