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Szene schrieb GeschichteFortuna-Ärger über Schiri – Jablonski-Vater an historischem Patzer beteiligt

Rudelbildung zwischen Holstein Kiel und Fortuna Düsseldorf. Rechts im Bild: Schiedsrichter Sven Jablonski.

Am 11. Mai 2024 sorgte Schiri Sven Jablonski (r. im Bild) mit seiner umstrittenen Elfer-Entscheidungen für Diskussionen.

Beim Fortuna-Remis in Kiel sorgte Schiri Sven Jablonski mit seiner Elfer-Entscheidung für viel Diskussionen. Kurios: Sein Vater Jörg sorgte vor 30 Jahren für die Fehlentscheidung bei Helmers Phantomtor.

von Viktoria Silz  (vis)

Skandal-Duo Jablonski? Am vergangenen Samstag (11. Mai 2024) empfing Holstein Kiel Fortuna Düsseldorf in Norddeutschland. Keine zwei Minuten nach dem frühen Führungstreffer der Störche folgte beim 1:1-Unentschieden der Eklat.

Nachdem Fortuna-Topscorer Christos Tzolis (22) das Spielgerät in Richtung Mitte flankte, köpfte Stürmer Vincent Vermeij (29) den Ball genau auf das Tor. Doch Kiels Patrick Erras (29) verhinderte den beinahe sicheren Treffer mit einem Handspiel.

Fortuna: Jablonski-Vater war Linien-Schiri bei Helmers Phantomtor

Normalerweise ein klarer Elfmeter und Platzverweis für Erras. Doch nicht am Samstag: Schiri Sven Jablonski (34) entschied zunächst auf Eckball. Nach Einschalten des VAR schaute sich der Schiedsrichter die Bilder nochmal genauer auf dem Monitor an. Doch unverständlicherweise blieb er bei seiner Entscheidung und es gab keinen Strafstoß für die Fortuna.

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Kurios: Sven Jablonski ist in seiner Familie nicht der Einzige, dem eine drastische Fehlentscheidung noch länger nachhängen wird: Sein Vater Jörg Jablonski (64) lag ebenfalls schon einmal dramatisch daneben – bei einer Szene, die Fußball-Deutschland bis heute in Erinnerung ist.

Es war vor 30 Jahren: Bayern München empfing damals den 1. FC Nürnberg (23. April 1994). Nach einer Ecke vollbrachte es Bayerns Thomas Helmer (59), den Ball, der eigentlich schon in Richtung Tor unterwegs war, doch noch neben das Netz der Nürnberger zu setzen.

Der Ärger bei Helmer und den Fans war dementsprechend groß, doch plötzlich der Jubel. Schiri Hans-Joachim Osmers (76) gab das Tor zum 1:0, nachdem Linienrichter Jörg Jablonski mit seiner Fahne einen gültigen Treffer angezeigt hatte.

Nach dem Spiel geriet der DFB damals in Erklärungsnot, annullierte das Match und setzte das Duell der beiden Bundesligisten am 3. Mai 1994 erneut an. Dieses gewannen die Münchner dann deutlich mit 5:0. Besonders bitterer Beigeschmack: Bayern München feierte nur vier Tage später die Deutsche Meisterschaft und Nürnberg stieg an jenem Tag in die 2. Bundesliga ab.

Sven Jablonski seit Jahren auch in der Bundesliga aktiv

Kurioserweise hat die fatale Szene den damals vierjährigen Sven Jablonski mitunter dazu bewegt, ebenfalls Schiedsrichter werden zu wollen. Als er ein Teenager war, befragte er seinen Vater zu der fehlerhaften Entscheidung und arbeitete sich selbst in die Materie ein. Inzwischen ist er seit rund sieben Jahren Bundesliga-Schiri.

Zwei Schiedsrichter-Generationen: Sohn Sven (l.) und Jörg Jablonski

Zwei Schiedsrichter-Generationen: Sohn Sven (l.) und Jörg Jablonski.

Doch mit der Szene am vergangenen Samstag beim Fortuna-Spiel hat der 34-Jährige seinem Ansehen keinen Gefallen getan, besonders bei den F95-Fans. Dort hatte seine Entscheidung für großen Unmut gesorgt. Auf Social-Media machten die Düsseldorf-Anhänger ihrem Ärger Luft.

Kommentare wie: „Der größte Skandal dieser Zweitliga-Saison“, „Schiri eine glatte 6! Wahnsinn“ oder „Der Schiedsrichter war heute bester Kieler“ machten sich schnell unter einem Beitrag auf der offiziellen Instagram-Seite der Fortuna breit.

Ähnlich negativ war die Resonanz der Fans unter einem Düsseldorf-Beitrag auf dem F95-Account auf X: „Dieses Spiel heute war für mich nach dem nicht gegebenen Elfer beendet. So macht das alles keinen Sinn.“ Ein anderer User schrieb: „Die absolute Fehlentscheidung von Jablonski ist eine Katastrophe. Hier gibt es auch nichts schönzureden.“

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Begründen wollte Jablonski seine Entscheidung nach dem Match auf Anfrage von Sky nicht. Doch nun gab der DFB eine schriftliche Stellungnahme auf Anfrage der „Rheinischen Post“ ab: „Aus regeltechnischer Sicht liegt hier ein kniffliger Grenzfall vor. Hätte Erras den Ball mit dem weit ausgestreckten rechten Arm berührt, dann wäre das Handspiel ohne Zweifel strafbar gewesen. Der linke Arm war angewinkelt, mit nach vorne geführtem Unterarm.“

Weiter schrieb der Verband: „Für eine Sprungbewegung mit dem ausgestreckten Bein zum Ball ist diese Armhaltung durchaus normal, somit liegt nicht zwangsläufig eine unnatürliche Vergrößerung des Körpers vor. Das hat dem Schiedsrichter den Ermessensspielraum gegeben, das Handspiel nicht als strafbar zu bewerten.“

Ob Sven Jablonski in seinem Leben nochmal ein Spiel der Fortuna pfeifen wird, bleibt fraglich. Die Fans der Rheinländer könnten darauf sicherlich gut verzichten.