Fortuna Düsseldorf hadert nach dem 1:1 bei Holstein Kiel mit einer Schiedsrichter-Entscheidung. Referee Sven Jablonski verweigerte den Rot-Weißen in der Anfangsphase einen Handelfmeter.
Schiedsrichter Jablonski im FokusElfer-Entscheidung macht Fortuna-Fans fassungslos
Es war ein beeindruckender Auftritt, der deutlich mehr verdient hätte: Fortuna setzte am Samstagabend (11. Mai 2024) ein fettes Ausrufezeichen unter eine Klasse-Saison, kann sich am Ende dafür aber nichts kaufen. Nach dem 1:1 in Kiel bleibt der Mannschaft von Daniel Thioune (49) „nur“ die Relegation.
Dass das bereits vor dem letzten Spieltag feststeht, ist angesichts der Umstände ein handfester Skandal. Der erstmalige Aufstieg der Holsteiner wurde nämlich letztlich nicht von den Profis auf dem Platz entschieden, sondern von einem Mann, der sich zum Hauptdarsteller machte: Schiedsrichter Sven Jablonski (34).
Fortuna Düsseldorf: Sven Jablonski verweigert Handelfmeter
Es war die vierte Minute, die Düsseldorfs Fan-Seele zum Kochen brachte: Fortuna-Stürmer Vincent Vermeij (29) köpfte einen Querschläger im Kieler Strafraum in Richtung Tor, der Ball wäre wohl im Kasten gelandet. Kiels Patrick Erras (29) verhinderte das aber mit einem Handspiel. Das bedeutet laut Reglement einwandfrei Elfmeter für Fortuna und Platzverweis für den Übeltäter. Fortuna hätte nach dem frühen Schock des Kieler Führungstreffers aus der zweiten Minute durch Benedikt Pichler (26) die XXL-Chance auf den ganz schnellen Ausgleich gehabt – und fast die komplette Partie in Überzahl gespielt.
Jablonski entschied aber trotz guter Sicht auf Eckball. Nachdem sich die Fortunen fürchterlich darüber aufregten, guckte sich der Schiri die mehr als eindeutigen Bilder dann doch noch mal an. Kaum zu fassen: Obwohl es bei dieser Szene selbst dann keine zwei Meinungen gibt, wenn man sämtliche Vereinsbrillen in die Tonne kloppt, blieb der Referee aus Bremen bei seiner krassen Fehlentscheidung.
Jablonski verteidigte sich anschließend, erklärte, der Arm von Erras wäre vor dem Körper gewesen, deshalb kein Elfmeter. Hä? Offenbar hatte der Schiri Muffensausen, die Partie in so einer frühen Phase in die Richtung zu lenken, dass die große Störche-Party abgeblasen werden muss. Dafür darf er sich nach seiner Nichtleistung ziemlich sicher sein, lange Zeit nicht mehr bei einem Fortuna-Spiel angesetzt zu werden. Am besten für alle Beteiligten wäre es, Jablonski gar kein Fortuna-Spiel mehr pfeifen zu lassen.
So einen Fall gab es erst einmal: 2001 gab Markus Merk (62) in Hamburg in der Nachspielzeit einen indirekten Freistoß im Strafraum für die Bayern. Dadurch verlor Schalke die sicher geglaubte Meisterschaft und Merk war nie wieder bei einem Spiel der Königsblauen an der Pfeife. Dabei war diese Entscheidung sogar noch halbwegs umstritten, während man über die „Glanzparade“ von Erras in Kiel keine Sekunde diskutieren muss.
Bemerkenswert war, wie sehr sich die Düsseldorfer anschließend als faire Verlierer zeigten, ohne überhaupt verloren zu haben. Alle Beteiligten gratulierten den Kielern, allerdings gab es natürlich auch Klartext. „Für mich ist das ein klarer Elfmeter und eine Rote Karte. Der Arm ist weit vom Körper weg und der Ball geht sonst ins Tor“, sagte Keeper Florian Kastenmeier (26), der die Szene aus 90 Metern Entfernung besser gesehen hat als Jablonski unmittelbar daneben und anschließend vor dem Monitor. Auch Kapitän Andre Hoffmann wurde deutlich: „Das ist Elfmeter und Rot!“
Stunden zuvor hatte in der Bundesliga übrigens Deniz Aytekin (45) einen regelkonformen, aber in der Entstehung sehr unglücklichen Elfmeter gegen Köln verhängt und dabei durch seine Körpersprache vermittelt, dass ihm seine Entscheidung fast schon leid tut. Aber er machte immerhin das, was man von einem Top-Schiedsrichter erwarten kann: Er entschied den Regeln entsprechend.
Das hat Nordlicht Jablonski nicht getan. Und damit ein fatales Zeichen gesetzt. Denn dass der Aufstieg durch einen Schiedsrichter entschieden wird, darf unter gar keinen Umständen passieren. Gut nur, dass Fortuna noch die Relegations-Chance besitzt.