Er ist der Düsseldorfer Held der Stunde: Rouwen Hennings. Der Torjäger von Fortuna Düsseldorf bot zunächst eine Einliegerwohnung in seinem Haus für Flut-Opfer an, dann schoss er seinen Klub zum Auftaktsieg beim SV Sandhausen.
Erst Flut-Helfer, dann Fortuna-DoppelpackerRouwen Hennings macht Düsseldorf stolz
von Patrick Scherer
Sandhausen/Düsseldorf. Wer Gutes tut, dem widerfährt auch Gutes! Bestes Beispiel: Rouwen Hennings (33). Unter der Woche bot er Opfern der Flutkatastrophe eine Wohnung an, am Sonntag (25. Juli 2021) sorgte er dann mit zwei Toren für den 2:0-Auftaktsieg der Fortuna in Sandhausen. Es war der perfekte Start für den neuen Trainer Christian Preußer (37).
Für eine Familie bis zu vier Personen stellte Hennings via Instagram die Einliegerwohnung in seinem Haus zur Verfügung – inklusive Essen, Trinken und Kinderspielsachen. „Wir wollen helfen“, schrieb der Norddeutsche. Eine tolle Geste!
Gestern half er dann auch noch seinem Arbeitgeber. Seine beiden Treffer zum 2:0 beim SV Sandhausen bedeuteten, dass F95-Neu-Trainer Christian Preußer einen Traum-Einstand feiern durfte.
Christian Preußer lobt soziales Engagement von Rouwen Hennings
Der sachliche Trainer wollte auf EXPRESS-Nachfrage aber die tolle Fluthilfe und die Tore nicht in Verbindung bringen. „Da möchte ich keinen Zusammenhang herstellen“, sagte der Berliner. „Es ist toll, dass er sich da engagiert. Und es ist wichtig, dass er Tore macht. Auch mit dem Rest seiner Arbeit auf dem Platz bin ich zufrieden. So darf er gerne weitermachen.“
Fortuna glänzte im Hardtwaldstadion keineswegs, aber sie erarbeitete sich dieser drei Punkte – so, wie es in dieser Liga eigentlich immer sein muss. Nach einem guten Start von F95 in die Partie übernahmen zunächst die Hausherren das Zepter und hätten auch in Führung gehen können. Kurz vor der Halbzeit retteten die Fingerspitzen von Torwart Florian Kastenmeier und die Latte nach einem Schuss des frechen Pascal Testroet.
Balleroberungen von Fortuna Düsseldorf haben gefehlt
„Unsere Stürmer waren in der ersten Hälfte zu passiv, die Balleroberungen haben gefehlt“, sagte Preußer. „In der zweiten Halbzeit haben wir das dann besser gemacht.“ In der Tat: Fortuna gewann früher und häufiger den Ball und kam dann auch gefährlich vor das Sandhäuser Gehäuse.
Erst verfehlte Nicklas Shipnoski das Tor noch knapp, dann traf Hennings mit seinem schwächeren rechten Fuß zur Führung. Wenig später foulte Oumar Diakhite gleich zwei Fortunen im Strafraum (Kristoffer Peterson und Shinta Appelkamp). Dafür gab es zwar auch nur einen Elfmeter, aber den drosch Hennings trocken zum 2:0 in die Maschen. Damit war die Frage nach dem Sieger geklärt.
„Wir haben verdient gewonnen, aber es war richtig harte Arbeit“, sagte Preußer. „Ich hätte mir gewünscht, dass wir das Spiel früher entscheiden. Wir haben gesehen, dass noch viel Arbeit vor uns liegt.“
Das erste Heimspiel der neuen Saison wartet am Samstag gegen Werder Bremen (20.30 Uhr). Und was sagt der Matchwinner der Woche? Hennings: „Schippi macht das gut vor dem 1:0, Shinta holt den Elfmeter super raus.“ Wie Hennings halt so ist: Bloß nicht zu viel Lob für sich beanspruchen ...
Rouwen Hennings will Flut-Hilfe ab jetzt privat halten
Übrigens: Ob die Wohnung schon vergeben ist, wollte der Angreifer nicht beantworten. Das würde er ab nun gerne privat halten.