Alm-Frust statt Oster-Party! Fortuna Düsseldorf hat am Sonntag (9. April 2023) seine starke Serie in der 2. Bundesliga zwar ausgebaut, den ersehnten Auswärtssieg bei Arminia Bielefeld aber verpasst. Das Team von Chefcoach Daniel Thioune (48) fing sich wie schon im Spiel gegen den HSV einen späten Gegentreffer ein, kam nur zu einem 2:2.

Vor 23.433 Zuschauerinnen und Zuschauern in der Bielefelder Schüco-Arena blieben Thioune und seine Truppe die sechste Liga-Partie in Folge unbesiegt. Doch so richtig freuen konnte sich nach dem Schlusspfiff keiner in Rot-Weiß. „Das tut brutal weh, gerade, wenn man sich so aufreibt. Das ist schon sehr enttäuschend“, sagte Düsseldorfs Torschütze Emmanuel Iyoha. Überschattet wurde die Partie zudem von einem Böller-Wurf aus dem Düsseldorfer Block.

Fortuna Düsseldorf: Marcel Sobottka muss in Bielefeld kurzfristig passen

Den ersten Dämpfer hatte Fortuna-Coach Thioune derweil schon vor dem Anpfiff hinnehmen müssen: Marcel Sobottka (28) musste kurzfristig passen! Der Mittelfeld-Arbeiter hatte sich einen grippalen Infekt eingefangen, konnte nicht auflaufen. Die Konsequenz: Allrounder Tim Oberdorf (26) rückte in die Start-Formation und auf die Sechs. Außerdem und seit einem halben Jahr mal wieder von Beginn an auf dem Platz: Sturm-Riese Daniel Ginczek (31).

Und vom Anpfiff weg wurde schnell klar: Einen entspannten Oster-Kick hatten beide Teams hier ganz und gar nicht im Sinn – im Gegenteil! Schon nach drei Minuten ging ein erstes Raunen durch die Arena. Felix Klaus (30) fand Fortuna-Rückkehrer Andre Hoffmann (30) mit einer butterweichen Flanke, doch der Kopfball des Kapitäns klatschte nur an den rechten Pfosten! Die 2500 mitgereisten Fortuna-Fans hatten schon den Jubelschrei auf den Lippen.

Fortuna Düsseldorf: Böller-Wurf sorgt für Spiel-Unterbrechung

Kurz darauf der nächste Aufreger – und zwar ein richtig unnötiger! Denn: Ein Chaot aus dem Fortuna-Block warf plötzlich einen Böller in Richtung Spielfeld, der laute Knall ließ das gesamte Stadion zusammenschrecken. Die Konsequenz: Bielefeld-Keeper Martin Fraisl (29) musste behandelt werden, der Feuerwerkskörper war in seiner Nähe detoniert. Referee Florian Heft (33) unterbrach die Partie nach 13 Minuten. Was für eine dämliche Aktion! Für Fraisl ging es glücklicherweise weiter.

Arminia-Coach Uwe Koschinat (51) nutzte die Spielunterbrechung, um sein Team taktisch neu einzustellen. Und das wirkte: Denn wie auf Knopfdruck waren die Gastgeber nun im Spiel! Und wenig später dann großer Jubel in Blau und Weiß. Einen langen Einwurf des Bielefelders Guilherme Ramos (25) bekam Christoph Klarer (22) nicht weggeköpft, am langen Pfosten setzte sich Sturm-Haudegen Fabian Klos (35) gegen Hoffmann durch – und beförderte die Kugel zum 1:0 in die Maschen (20.)!

Fortuna brauchte eine Weile, um sich zu berappeln. Zumal die Hausherren weiter Druck machten! Erst gegen Ende des ersten Durchgangs kämpfte sich Fortuna wieder ins Spiel. Und wieder verhinderte das Aluminium den Düsseldorfer Treffer. Diesmal scheiterte Ao Tanaka (24) mit einem Volley-Kracher aus 18 Metern am Querbalken (34.). Uff! Mit dem 0:1 ging es daher in die Pause.

Aus der kam Fortuna furios zurück auf den Platz: So mancher hatte seinen Platz noch nicht wieder eingenommen, da stand es plötzlich 1:1! Matthias Zimmermann (30) wurde an der Grundlinie nicht energisch genug angegangen, seine Hereingabe fand den einlaufenden Emmanuel Iyoha (25), der nur noch den Fuß hinhalten brauchte (48.). Alles wieder offen.

Und tatsächlich: Wie schon gegen den HSV in der Woche zuvor drehte Fortuna einen 0:1-Rückstand in eine Führung! Hoffmann köpfte die Pille am eigenen Sechzehner zu Ginczek, der den gestarteten Klaus per Traum-Pass fand. Allein vor Fraisl blieb der Mittelfeldmann cool – und schweißte das Spielgerät aus vollem Lauf unter die Latte. 2:1 nach 60 Minuten.

Es ging in eine ausgesprochen hitzige Schlussphase. Und es folgte ein ganz bitteres Déjà-vu für alle Fortuna-Fans. Denn wie schon beim Heim-Kracher gegen den HSV fing sich Fortuna auch gegen die Arminia ein spätes Gegentor: Der Ball kam zu Arminia-Joker Bryan Lasme (24), der am Strafraum zu einem kurzen Wackler ansetzte – und straff links unten zum späten Ausgleich traf (84.). Blau-Weiß wieder obenauf, Rot-Weiß nach dem späten Nackenschlag komplett gefrustet. Dann war Schluss, und wieder wurde es für Fortuna nichts mit dem erhofften Big-Point-Sieg.

Fortuna rückte durch das Remis zwar auf Rang fünf vor, hat aber weiterhin sieben Zähler Rückstand auf den drittplatzierten 1. FC Heidenheim auf dem Aufstiegs-Relegationsrang. Für die Fortuna geht es am kommenden Sonntag (16. April, 13.30 Uhr) mit einem echten Kracher-Duell weiter: Dann gastiert Spitzenreiter Darmstadt 98 in der Düsseldorfer Merkur-Spiel-Arena.