Revanche am Millerntor?Fortuna mit Wut im Bauch zum Pokal-Showdown: „Jetzt erst recht“

Die Fortuna-Düsseldorf-Spieler Jordy de Wijs, Florian Kastenmeier, Felix Klaus und Isak Johannesson stehen auf dem Platz. (Von l. nach r.)

Am 27. Januar 2024 verlor Fortuna Düsseldorf in der 2. Bundesliga gegen St. Pauli. Nur drei Tage später treffen sie erneut auf die Hamburger. Diesmal auswärts im DFB-Pokal-Viertelfinale.

Fortuna Düsseldorf trifft im DFB-Pokal-Viertelfinale auf den FC St. Pauli. Nachdem es in der Liga eine bittere Heim-Niederlage setzte, fahren die Rot-Weißen nun mit Wut im Bauch zum Pokal-Showdown.

von Viktoria Silz  (vis)

Großer Frust bei der Fortuna: Am Samstagabend (27. Januar 2024) mussten die Düsseldorfer in der zweiten Liga eine bittere 1:2-Niederlage gegen Tabellenführer St. Pauli hinnehmen. Schon am Dienstag (30. Januar, 20.445 Uhr) bietet sich allerdings die Gelegenheit zur Wiedergutmachung: Dann trifft Fortuna im DFB-Pokal-Viertelfinale am Millerntor erneut auf die Paulianer.

Böse Zungen könnten behaupten, St. Pauli habe nach dem umjubelten Auswärts-Dreier in Düsseldorf nun einen mentalen Vorteil gegenüber der Mannschaft von Fortuna-Trainer Daniel Thioune (49). Doch nach der Heim-Schlappe hatten besonders zwei Fortuna-Stars Wut im Bauch – und sinnten auf Revanche.

Fortuna Düsseldorf: „Es geht um alles oder nichts“

Fortuna-Youngster Yannik Engelhardt (22) hatte längst begriffen, dass es am Dienstag um mehr geht: „Es ist kein Liga-Spiel, es geht um alles oder nichts. Es ist ein K.o.-Spiel.“ Doch nicht nur für die Kicker selbst hat das Pokal-Viertelfinale eine immense Bedeutung: „Es ist nicht nur für uns als Mannschaft ein Riesen-Ereignis, falls wir da weiterkommen sollten. Es ist für den gesamten Verein und auch für alle Zuschauer ein riesiges Erlebnis“, betonte Kapitän Andre Hoffmann (30).

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Auch in finanzieller Hinsicht wäre der Einzug ins Halbfinale von unglaublich großer Bedeutung: Denn jeder Semifinalist erhält vom DFB die stolze Summe von knapp dreieinhalb Millionen Euro. Für die Fortuna, die aktuell knapp bei Kasse ist, wäre es ein willkommener Geld-Segen, das betonte auch Sportdirektor Christian Weber (40): „Wenn wir uns hinterher über so eine Einnahme freuen dürfen, dann werden innerhalb des Vereins sich sicherlich alle in den Armen liegen, weil es tatsächlich eine exorbitant hohe Summe ist.“ Gerade deshalb wollen die Rot-Weißen noch eine Schippe drauflegen: „Von daher werden wir alles daran tun, dieses Spiel am Dienstag zu gewinnen“, beteuerte Hoffmann.

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Sich von der Niederlage herunterziehen zu lassen, ist keine Option für den Abwehrchef: „Es geht einfach darum, es am Dienstag besser zu machen und eine Jetzt-erst-recht-Mentalität zu entwickeln. Pauli wurde seit ewiger Zeit nicht geschlagen, und wir wollen die sein, die sie schlagen.“ Die Hamburger sind neben Bayer Leverkusen die einzige noch unbesiegte Mannschaft im deutschen Profi-Fußball.

Auch Kollege Engelhardt ist da Hoffmanns Meinung: „Ich bin zwar sehr enttäuscht, aber: Ich brenne für Dienstag jetzt noch mehr“, lautete die Kampfansage vom jungen Sechser. Für ihn ist klar: „Wir werden auf jeden Fall alles hereinlegen und versuchen, diesmal als Sieger vom Platz zu gehen.“

Doch nicht nur die Spieler der Fortuna sind heiß auf den Pokal. Auch Sportdirektor Weber geht von einem elektrisierenden Spiel aus: „Wir sind auf jeden Fall richtig heiß. Das ist ein Stück weit Wiedergutmachung – aber ich glaube, das Spiel sollten wir jetzt auch aus dem Fokus rausnehmen und uns darauf konzentrieren, dass wir was mehr oder weniger Historisches schaffen können.“ Es könnte der erste Pokal-Halbfinal-Einzug von Fortuna Düsseldorf nach 28 Jahren sein.

Und auch Trainer Thioune ist euphorisch: „Das Feuer ist da, ich brenne auch. Als Spieler durfte ich mal ein Halbfinale spielen, das war schon großartig. Als Trainer musste ich erst mal zur Fortuna wechseln, weil ich es bei meinen letzten beiden Arbeitgebern nicht mal geschafft habe, eine Runde zu überstehen“, betonte der Coach schmunzelnd. Weiter sagte er: „Ich hab unglaublich viel Bock. Ich bin halt auch Sportler und das von Dienstag nagt an mir. Wir sollten alles dafür tun, dass wir nach 28 Jahren ins Pokal-Halbfinale einziehen können.“

Kraft wollen die Fortunen auch aus einem anderen Umstand ziehen. So erklärte Engelhardt, der mit seinen Kollegen trotz der Niederlage gegen Pauli im zweiten Gratis-Spiel der Saison von den Fans anschließend aufgebaut wurde: „Wenn du jetzt die Fans gehört hast, werden wir einen guten Support haben.“ Und damit sollte der Mittelfeldmann recht haben, denn das Millerntor-Stadion in Hamburg ist restlos ausverkauft, knapp 3000 Fortuna-Fans werden erwartet.

Unmöglich scheint der Sieg gegen Pauli keinesfalls. So betonte Hoffmann: „Wenn man die vergangenen drei Partien davor gegen sie sieht, war es immer 50/50 – also immer sehr enge Spiele. So nehmen wir sicher die Erkenntnis mit, dass wir ihnen wehtun können und dass wir sie schlagen können.“