Fortuna-Trainer Daniel Thioune ging in der Vergangenheit sehr behutsam mit Aussagen über Zukunftspläne um. Das hat sich nun geändert.
Mentale Kehrtwende bei Thioune?Fortuna-Trainer voller Hoffnung: „Bock auf eine besondere Geschichte“
Fortuna Düsseldorf hat allen Grund zum Träumen. Während sie in der 2. Bundesliga gerade einen absoluten Lauf erleben, ist auch im DFB-Pokal noch alles drin. Einer, der in den letzten Wochen eher zurückhaltend, wenn nicht sogar kritisch dem Träumen gegenüber stand, war Fortuna-Trainer Daniel Thioune (49). Doch plötzlich bricht auch bei ihm die große Euphorie aus – und dazu hat er allen Grund.
Nach dem vergangenen 4:0-Sieg an der Bremer Brücke beim VfL Osnabrück (15. März 2024) haben die Rot-Weißen erneut wichtige Punkte im Aufstiegskampf gesammelt – konnten so ihren vierten Tabellenplatz halten, nur einen Punkt hinter dem Relegationsplatz, der aktuell vom Hamburger SV belegt wird. Den Vorsprung auf die Konkurrenz konnte man, aufgrund der schwachen Leistung dieser, ebenso weiter ausbauen.
Fortuna Düsseldorf rockt die Rückrunden-Tabelle
Ein Blick auf die Rückrunden-Tabelle der 2. Bundesliga beweist, dass die Fortunen aktuell die Erfolgswelle reiten: Noch vor einem knappen Monat bildeten die Rot-Weißen hier das Schlusslicht der Liga – und nun? Stehen sie plötzlich auf Platz fünf, haben sogar den Aufstiegskonkurrenten Hamburger SV überholt. Einen ähnlichen Kampfgeist, wie in der Liga, dürften die Fortuna-Fans im Pokal-Halbfinale beim Spitzenreiter der Bundesliga Bayer Leverkusen (3. April) erwarten – auch hier ist für die Mannschaft aus der NRW-Landeshauptstadt noch viel zu holen.
Umso unverständlicher waren da die nüchternen Aussagen von Thioune: „Kürzlich haben wir hier noch gesessen und ich wurde gefragt, wie ich den Bock nach fünf nicht gewonnenen Spielen umstoßen will. Nach einem Sieg werde ich deshalb jetzt sicherlich nicht die Tür aufmachen und sagen, dass wir komplett um den Aufstieg mitspielen“, so der Coach noch vor kurzer Zeit – zugegebener Maßen befanden sie die Fortunen da allerdings auch noch auf Tabellenplatz sieben.
Die neuen Aussagen des Trainers in Bezug auf den DFB-Pokal beweisen nun, dass auch bei Thioune eine mentale Kehrtwende stattgefunden hat: „Wir haben Bock auf eine besondere Geschichte, das ist völlig normal, wenn man diese Chance hat. Wir reden dann über den vielleicht größten Moment von vielen Spielern, von vielen im Staff und von mir als Trainer insbesondere. Warum diese Chance dann nicht auch nutzen und im besten Fall maximal?“, so die optimistischen Worte Thiounes gegenüber der „Bild“.
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Wovon der Trainer erst jetzt zu reden wagt, davon träumt der Rest des Fortuna-Trotts schon lange: „Wir wollen aufsteigen!“, stellte Mittelfeld-Star Ao Tanaka (25) bereits nach dem Sieg gegen Hansa Rostock (25. Februar, 2:0) klar. Ähnlich die Worte von Sportvorstand Klaus Allofs (67) im „Kicker“: „Wir wollen in die Bundesliga.“
Thioune betont nun, dass auch er nichts gegen die Schwärmereien habe, nur hat er was dagegen permanent über das Thema zu reden: „Wir haben uns vor Wochen schon nicht treiben lassen, als es darum ging, dass diese Mannschaft nicht die nötige Konstanz hat, zu viele Gegentore kassiert, nicht punktet und schwach in die Rückrunde gestartet ist. Wir sollten einfach demütig bleiben und unsere Momente nutzen.“
Das Thema Gegentore sollte spätestens nach dem dritten zu null Sieg aus den vergangenen vier Spielen passé sein. Zudem konnte die Fortuna eine andere Statistik weiter zu ihren Gunsten ausbauen: So sind die Rot-Weißen immer noch ungeschlagene Spitze, was die Mannschaft mit den meisten Toren betrifft. Ganze 56-mal haben die Düsseldorfer bereits in dieser Saison getroffen.
Trainer Thioune teilt seine Meinung in jedem Fall mit Fortuna-Superstar Christos Tzolis (22), der den Fokus auf das nächste Spiel in Kaiserslautern (30. März, 13 Uhr) halten will: „Ich fand es eigentlich ganz cool, was Christos da gesagt hat: Wir denken von Spiel zu Spiel.“ Weiter sagt der Coach: „Wir wollen jeden Tag stärker werden und wenn wir das als Mannschaft schaffen, dürfen Träume entstehen. Dafür müssen wir alles geben.“