Die Meisterschaft ist entschieden, im Abstiegskampf bleibt es spannend. Nun meldet sich Mario Basler zu Wort – und geht mit einem deutschen Nationalspieler hart ins Gericht.
„Eine der größten Frechheiten“Keine Hilfe im Abstiegskampf: Basler wettert gegen Nationalspieler
Bochum, Mainz und Köln – in den vergangenen Wochen schien vieles auf einen spannenden Dreikampf im Rennen um den Klassenerhalt hinauszulaufen. Doch mindestens ein anderes Team, das man da unten nicht erwartet hat, mischt noch kräftig mit im Abstiegskampf.
Eines scheint nach dem 29. Spieltag sicher: Der SV Darmstadt 98 muss für die 2. Bundesliga planen. Zu groß ist der Rückstand auf das rettende Ufer, zwölf Punkte fehlen den Hessen auf den Relegationsplatz.
Mario Basler versteht Behrens-Transfer nicht
Oberhalb des Strichs trennen derweil den VfL Wolfsburg nur noch zwei Punkte von Rang 16. Der neue Trainer Ralph Hasenhüttl (56) hat es bislang nicht geschafft, die „Wölfe“ zu stabilisieren. Nach einem Sieg gegen Bremen folgten unter ihm zwei Niederlagen gegen Gladbach und in Leipzig.
„Ich fahre nicht nach Leipzig und gehe von drei Punkten aus, das ist klar“, sagte Hasenhüttl nach dem 0:3 am vergangenen Samstag (13. April 2024). „Aber wir spielen jetzt zu Hause gegen Bochum, fahren dann nach Freiburg und haben dann zu Hause Darmstadt. Das sind Spiele, wo wir unbedingt die notwendigen Punkte holen müssen.“
Ex-Nationalspieler Mario Basler (55) macht die Nöte der Wolfsburger vor allem an einer Person fest – und nimmt dabei wie so oft kein Blatt vor den Mund. „Wenn die absteigen, dann sind sie ja selbst daran schuld“, analysierte Basler am Montag (15. April) in einer neuen Folge des Podcasts „Basler ballert“: „Eigentlich haben sie die Qualität, aber die größte Frage ist, wer auf die Idee gekommen ist, den Kevin Behrens zu verpflichten.“
Behrens (33) war Ende Januar von Union Berlin – das mit nur einem Punkt mehr als Wolfsburg ebenfalls noch nicht gesichert ist – zum Werksverein gewechselt. Für die Eisernen hatte der Stürmer in 18 Saisonspielen in der Bundesliga vier Tore erzielt, drei davon direkt am 1. Spieltag gegen Mainz und das vierte am 2. Spieltag gegen Darmstadt. Seitdem lief nicht mehr viel zusammen.
In Wolfsburg traf er bislang in neun Spielen einmal, bereitete zudem einen Treffer vor. Eine Statistik, die Basler nicht zu Lobpreisungen verleitet – im Gegenteil.
„Das ist eine der größten Frechheiten überhaupt, dass sich so ein Spieler Nationalspieler schimpfen darf“, wetterte Basler, „der trifft ja kein Scheunentor.“
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Behrens hatte am 18. Oktober 2023 mit 32 Jahren gegen Mexiko im DFB-Trikot debütiert, wurde danach von Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) noch nicht wieder berufen. In der Vorsaison hatte der Spätzünder mit acht Toren zur Champions-League-Qualifikation von Union Berlin beigetragen. 2021 war er vom damaligen Zweitligisten SV Sandhausen in die Hauptstadt gewechselt.
Dem Vernehmen nach überwies der VfL im Winter für Behrens rund vier Millionen Euro auf das Konto der Köpenicker. Er könne nicht nachvollziehen, dass Wolfsburg für Behrens noch eine Ablösesumme gezahlt habe, so Basler: „Ich weiß nicht, was man sich da denkt, wer der Scouting-Chef ist, wer empfohlen hat, so einen Behrens zu kaufen. Das ist ein durchschnittlicher Zweitligaspieler, der rennt, ackert da vorne, aber das ist doch kein Knipser, kein Stürmer, der den Klassenerhalt garantiert.“
Baslers knallhartes Fazit: „Da darf man mir nicht böse sein, aber das ist ein Spieler, der würde bei einem ambitionierten Zweitligisten nur auf der Bank sitzen.“