Jonas Urbig zählt bei Greuther Fürth für gewöhnlich zu den Leistungsträgern, überzeugt regelmäßig mit starken Auftritten. Dass er diesmal patzte, verleitete die Kollegen zu einer ungewohnten Maßnahme.
Kuriose Zweitliga-SzeneFC-Talent patzt schwer – Kollegen greifen sofort zu ungewöhnlicher Maßnahme
von Béla Csányi (bc)
In der 2. Bundesliga sorgt Jonas Urbig (20) in dieser Saison regelmäßig für Gesprächsstoff – üblicherweise mit starken Auftritten und der Aussicht auf eine erfolgreiche Torhüter-Karriere.
Am Sonntag (28. April 2024) erlebte der vom 1. FC Köln an Greuther Fürth ausgeliehene Junioren-Nationalkeeper dann aber auch wieder die Schattenseiten des Torhüter-Daseins: Wer als letzter Mann patzt, bekommt die Folgen direkt zu spüren. Da war das Gastspiel der Franken beim SV Wehen Wiesbaden (5:3) keine Ausnahme.
Greuther Fürth startet nach Patzer von Jonas Urbig durch
Beim frühen ersten Gegentreffer durch Ivan Prtajin (27) noch chancenlos, hatte Urbig beim 2:0 der Gastgeber in der 18. Minute seine Füße entscheidend im Spiel, konnte anschließend auch mit den Händen nicht mehr ausbügeln.
Aus dem eigenen Strafraum wollte Urbig im Aufbau eigentlich Kollege Gideon Jung (29) anspielen, übersah dabei aber den lauernden Nikolas Agrafiotis (24). Der Angreifer fing den Ball im Sprint ab und vollendete nach einigen Metern routiniert ins lange Eck.
Urbig, der in dieser Saison schon mal mit über 600 Minuten in Serie ohne Gegentor geglänzt hatte, war der Ärger über seinen Schnitzer deutlich anzumerken. Und die Teamkollegen? Die zeigten ein ganz feines Gespür.
Kapitän Branimir Hrgota (31) eilte aus dem Sturm bis an den eigenen Sechzehner, dort versammelte sich die gesamte Fürther Elf im Kreis. Für einige Sekunden sprachen die Spieler einander Mut für den weiteren Verlauf des Spiels zu.
Angesichts von Platz 16 der Rückrunden-Tabelle gehört Selbstvertrauen aktuell schließlich nicht gerade zu den großen Qualitäten beim gerupften Kleeblatt. Kein Zweitligist hat im Jahr 2024 bereits so viele Spiele verloren wie das Kleeblatt mit seinen stolzen acht Niederlagen. Doch die interne Ansprache zeigte tatsächlich die schnelle Wirkung!
Noch vor der Pause drehte Fürth das Spiel komplett, ging nach Toren von Branimir Hrgota (26.) und einem Doppelpack (38. und 43.) von Armindo Sieb (21) mit einem 3:2 in die Kabine. Der Spielerkreis nach dem frühen Tiefschlag – rückblickend eine fast schon magische Szene.
Im zweiten Durchgang holte die schwache Form die Gäste dann zwar zeitweise wieder ein, auf einen verschossenen Hrgota-Elfmeter folgte der Wehener Ausgleich vom Punkt. In der 84. Minute schoss Lukas Petkov (23) die Spielvereinigung dann aber doch noch in Richtung des umjubelten Auswärts-Dreiers, den Hrgota mit dem 5:3 in der Nachspielzeit endgültig abrundete.