SpielunterbrechungKommentator widerspricht Experte live im TV – „Alte Männer mit Schnappatmung“

Rani Kedira fordert die Union-Fans in Mainz auf, keine Bälle mehr auf das Spielfeld zu werfen.

Rani Kedira fordert am 7. Februar 2024 die Union-Fans in Mainz auf, keine Bälle mehr auf das Spielfeld zu werfen.

Beim Nachholspiel zwischen Mainz 05 und Union Berlin sorgen Fans für eine längere Unterbrechung. Zwischen Kommentator und Experte entbrennt bei DAZN eine Diskussion.

von Antje Rehse  (are)

Sind die Fan-Proteste gegen einen DFL-Investor legitim und die Form angebracht? Diese Frage spaltet die Fußball-Nation. Auch bei DAZN ist man sich offenbar nicht einig.

Das wurde beim Nachholspiel zwischen dem FSV Mainz 05 und dem 1. FC Union Berlin (1:1) am Mittwochabend (7. Februar 2024) offensichtlich.

Diskussion im Live-TV: Experte und Kommentator nicht einer Meinung

Kurz vor der Halbzeitpause legte die Gästekurve los: Ähnlich wie die Fans von Stadtrivale Hertha BSC am Wochenende gegen den Hamburger SV warf auch der Anhang von Union Bälle auf den Platz. Nicht besonders viele, aber beständig.

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Immer wieder, wenn es so aussah, als könnte das Spiel nun weitergehen, flogen wieder vereinzelt Bälle auf den Rasen.

Daraufhin entbrannte zwischen DAZN-Kommentator Mario Rieker und Experte Benjamin Lauth (42) eine Diskussion. Lauth hält von den anhaltenden Protesten gegen den Einstieg eines DFL-Investors offensichtlich wenig.

„Nervig. Irgendwann langweilt's dann auch“, sagte der ehemalige Bundesliga-Profi: „Wir haben's jetzt alle gesehen. Man muss es ja nicht sechsmal im Spiel machen.“ Kommentator Rieker zeigte deutlich mehr Verständnis für den Protest, der nach dem Hertha-Spiel gegen den HSV nun auch beim Abstiegsduell für eine längere Pause sorgte.

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„Der Zugführer kann ja auch nicht streiken, wenn nachts keine Züge fahren. Also müssen sie es dann machen, wenn es auch gesehen wird“, so der Reporter, der sich zudem einen Seitenhieb in Richtung einiger Kritiker nicht verkneifen konnte. „Da hat ja auch den Effekt, dass im Boulevard alte Männer Schnappatmung bekommen.“

Mainz und Union trennen sich nach Protesten 1:1

Dass es besonders für die Spieler schwierig sei, könne er allerdings auch gut verstehen. „Bei mir würde nach zehn Minuten Pause sofort der Muskel zumachen“, scherzte er. „So macht es keinen Spaß“, schimpfte Lauth. „Man muss ja nicht bei allem einer Meinung sein“, beendete schließlich Rieker die Diskussion.

Nach etwa zehn Minuten ging es dann auch auf dem Spielfeld weiter. Zwischenzeitlich hatten die Union-Profis ihre Fans dazu aufgefordert, mit dem Werfen aufzuhören.

Nach der Unterbrechung erwischte zunächst Mainz den besseren Start, ging durch Jonathan Burkardt (45.+8) mit 1:0 in Führung. Noch vor der Pause gelang Robin Gosens (45.+13) der Ausgleich. Es blieb bei der Punkteteilung, die dem Gast aus der Hauptstadt wohl deutlich mehr hilft als den Mainzern, die weiterhin Platz 17 belegen.