Gegen die Ukraine steht der vorletzte Test vor der Heim-EM für die Nationalmannschaft an. Im Vorfeld sorgt weiter eine Umfrage für Ärger im deutschen Quartier. Julian Nagelsmann zeigte sich sehr verärgert.
Vor EM-Test gegen UkraineNach Kimmich auch Nagelsmann entsetzt: „Nie wieder so eine Scheiß-Umfrage“
Der Countdown läuft, der Kanzler kommt, die Hymne liegt parat. Elf Tage vor dem EM-Auftakt gegen Schottland testet die Nationalmannschaft noch einmal die Form. Im Nürnberger Max-Morlock-Stadion will die DFB-Elf den Aufschwung fortsetzen.
Nach dem 2:0 gegen Frankreich und dem 2:1 gegen die Niederlande soll gegen die Ukraine der dritte Sieg gegen einen EM-Teilnehmer in Folge her. Doch der Test am Montag (3. Juni, 20.45 Uhr, ARD) ist noch keine richtige Generalprobe für das Turnier.
Nagelsmann lässt Anton, Groß und Neuer gegen Ukraine ran
Julian Nagelsmann (36) muss auf mindestens zwei wichtige Stützen seiner EM-Elf verzichten. Abwehrboss Antonio Rüdiger (31) und Mittelfeld-Lenker Toni Kroos (34) sind noch nicht dabei. Drei Personalien ließ der Bundestrainer im Vorfeld schon mal raus. Für Rüdiger verteidigt der Stuttgarter Waldemar Anton (27), im Mittelfeld ersetzt Brightons Pascal Groß (32) den Real-Star.
Auch Manuel Neuer (38) kann nach 550 Tagen erstmals wieder das deutsche Tor hüten. Zuletzt stand der Münchner beim WM-Desaster 2022 in Katar im Kasten. „Manu macht einen guten Eindruck. Körperlich ist er in einer guten Verfassung und er hat gut trainiert. In meinen Augen hat er eine gute und stabile Saison gespielt. Er wird eine sehr gute EM spielen, da bin ich mir sicher“, sagte Nagelsmann.
Die Laune im deutschen Quartier ist eigentlich blendend. Am Samstagabend schaute sich die Mannschaft geschlossen das Champions-League-Finale an. Nur eins stört weiter die Vorfreude auf das Turnier: Die WDR-Umfrage, dass jeder Fünfte es besser fände, wenn wieder mehr weiße Spieler in der Nationalmannschaft spielen würden, brachte auch den Bundestrainer auf die Palme.
„Ich war schon schockiert, dass solche Fragen gestellt werden – und dass Menschen darauf antworten auch. Ich finde es rassistisch“, sagte er am Sonntag. „Allein die Fragestellung finde ich einen Wahnsinn, dass wir im Öffentlich-Rechtlichen so eine Frage stellen“, betonte er und appellierte: „Wir müssen aufwachen! Es gibt unzählige Menschen in Europa, die flüchten müssen. Ich finde es Wahnsinn, wie verblendet wir da sind.“
Eine Fußball-Mannschaft könne „Vorbild sein, wie man verschiedene Kulturen und Hautfarben vereint und an einem gemeinschaftlichen Ziel arbeitet“. Er selbst wolle keinen Spieler mit Wurzeln im Ausland missen, ergänzte er. „Wir spielen eine EM für jeden im Land. Ich hoffe, nie wieder so was von so einer Scheiß-Umfrage lesen zu müssen“.
Test gegen Ukraine: Kanzler auf Tribüne, „Major Tom“ neue Tormusik
Dass im Land das EM-Kribbeln langsam einsetzt, verdeutlicht auch die Tatsache, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (65) in Nürnberg auf der Tribüne sitzen wird. In der vergangenen Woche hatte bereits Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (68) das Team im Trainingslager besucht.
Und auch für die richtige Musik ist gesorgt. Sollte die DFB-Elf gegen die Ukraine treffen, wird der 80er-Hit „Major Tom“ ertönen. Der Song von Peter Schilling ist nun offiziell zur Torhymne der Nationalmannschaft bestimmt worden. „Völlig losgelöst“ soll es weiter Richtung EM-Start gehen.