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Interview

Nagelsmanns Tempo-JokerBeim 1. FC Köln abgeschoben – jetzt träumt er vom EM-Titel

Julian Nagelsmann mit Chris Führich.

Chris Führich ist der Tempo-Joker von Julian Nagelsmann. Wenn das Tor nicht fallen will, wie beim Spiel gegen die Ukraine am 3. Juni 2024, dann kommt der Stuttgarter ins Spiel.

Beim 1. FC Köln schaffte Chris Führich nicht wirklich den Durchbruch. Doch nach einer starken Saison beim VfB Stuttgart ist er nun sogar EM-Teilnehmer. EXPRESS.de sprach mit dem schnellen Offensivspieler.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Als Jugendspieler klapperte Chris Führich (26) das halbe Ruhrgebiet ab – Schalke, Dortmund, Bochum, Oberhausen. Im Sommer 2017 kam der Offensivspieler zum 1. FC Köln. In der Regionalliga-Mannschaft absolvierte er 64 Begegnungen, erzielte sieben Tore.

Stefan Ruthenbeck (52) machte ihn nach der Entlassung von Peter Stöger (58) zum Bundesliga-Profi. Doch für einen dauerhaften Platz in der ersten Mannschaft reichte es nicht, er musste wieder in die Reserve-Truppe. 2019 ging es wieder nach Dortmund, dann nach Paderborn und schließlich zum VfB Stuttgart.

Chris Führich spielte beim 1. FC Köln hauptsächlich in der Regionalliga

Mit acht Toren und sieben Vorlagen hatte Führich in der abgelaufenen Saison großen Anteil an der Vize-Meisterschaft der Schwaben. Die Belohnung war die Nationalmannschaftsberufung. Vier Kurzeinsätze stehen aktuell in der Bilanz.

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Der schnelle Außenspieler soll bei der EM als Offensiv-Joker für neuen Wind sorgen, wenn das Spiel nicht wie gewünscht läuft. Über diesen plötzlichen Karriereschub sprach Führich mit EXPRESS.de im deutschen Team-Quartier.

Bisher steht der Bundesliga-Aufstieg mit dem FC 2019 als größter Erfolg in Ihrer Vita. Jetzt peilen Sie den EM-Titel an…

Chris Führich: Stimmt. Ich war damals allerdings nur auf dem Papier Teil des Kölner Meister-Kaders, aber einen Anteil am Aufstieg hatte ich nicht wirklich.

Und was haben Sie sich für die EM vorgenommen?

Chris Führich: Ich bin erst mal sehr dankbar und glücklich, überhaupt hier sein zu können. Natürlich freue ich mich über jede Einsatzminute und werde dann alles auf dem Platz geben, um der Mannschaft zu helfen und meinen Beitrag zu leisten.

Haben Sie Respekt vor dem Druck eines Heimturniers?

Chris Führich: Wir haben sehr erfahrene Spieler, die uns helfen, ein gutes Gefühl vermitteln und Tipps geben. Wichtig ist, dass wir klar bleiben und unsere Freiheit behalten. Das ist das, was uns ausmacht. Wir haben richtig Bock, haben so etwas noch nicht gespielt und kommen mit riesiger Motivation. Wenn man so ein Turnier das erste Mal spielt, ist es noch mal eine andere Freude.

Deniz Undav (l-r), Chris Führich und Waldemar Anton beim Training.

Stuttgarter Bande bei der Nationalmannschaft: Deniz Undav, Chris Führich und Waldemar Anton (v.l.) unterhalten sich am 6. Juni 2024 während des Trainings.

Wann haben Sie gespürt, dass Sie den Sprung zur EM schaffen könnten?

Chris Führich: Ich habe in den letzten Jahren immer meine Ansätze gezeigt, wusste aber auch, dass ich konstant performen muss. In Richtung Nationalmannschaft habe ich aber vorher nie gedacht, weil ich weiß, welche Qualität hier vorhanden ist. Mit der außergewöhnlichen Saison hat sich die Chance ergeben, hier rein zu rutschen. Vor der Saison hätte doch keiner geglaubt, dass so viele Stuttgarter im EM-Kader stehen.

Sie spielen unter anderem mit Toni Kroos. Wie gefällt Ihnen das?

Chris Führich: Ich sortiere ihn ganz oben ein. Für mich hat er den Legendenstatus erreicht und wir wünschen ihm alle mit uns den Maximal-Erfolg bei der EM. Er ist ein Wahnsinns-Fußballer und eine Super-Persönlichkeit, wenn man sieht, wie bodenständig er mit dem ganzen Ruhm umgeht.

Chris Führich im FC-Trikot.

Am 16. Dezember 2017 feierte Chris Führich im FC-Trikot sein Startelf-Debüt in der Bundesliga gegen Wolfsburg.

Wie steht es um Ihre Turnier-Erinnerungen?

Chris Führich: Wir haben früher immer privat ein Zelt aufgebaut und gemeinsam mit der Nachbarschaft geschaut. Ich war auch mal beim Public Viewing, da gibt es noch Fotos, wie ich mit meinem besten Freund im Deutschland-Trikot da stehe. Im Stadion war ich noch nie bei einem Turnier.

Haben Sie denn genug Karten bekommen?

Chris Führich: Jeder von uns Spielern wird sein Kontingent voll ausschöpfen. Ich werde meinen engsten Kreis versorgen, das ist mir ganz wichtig, dass da jeder dabei ist. Meine Familie und mein Management, das wie ein Teil der Familie ist, werden auf jeden Fall live dabei sein.

Die Atmosphäre im Team wird immer hervorgehoben. Wie unterscheidet die sich von der in Stuttgart?

Chris Führich: In Stuttgart war die Stimmung super. Mit Erfolg ist die Laune natürlich immer besser. Auch neben dem Platz hat es gepasst, mit coolen Charakteren, wir sind sehr gut zusammengewachsen. Genauso gut ist die Stimmung auch bei der Nationalmannschaft. Es gibt keine Grüppchen, jeder versteht sich mit jedem. Auch bei den Aktivitäten neben dem Fußball mischen sich die Spieler aus den verschiedenen Vereinen.

Warum wollen Sie dann überhaupt wechseln? Es heißt, Sie würden zum FC Bayern tendieren.

Chris Führich: Das ist immer so eine Frage. Natürlich ist es unglaublich, was wir beim VfB erreicht haben, vor allem nach den zwei Jahren zuvor. Jeder von uns weiß, was er aneinander hat. Aktuell beschäftige ich mich aber auch nicht zu sehr mit der Frage, weil ich meinen vollen Fokus auf die EM lege. Auf das, was geschrieben wurde, habe ich nicht viel Einfluss. Von mir wurde zu dem Thema nichts gesagt.

Chris Führich: Mit André Pawlak stehe ich immer noch in Kontakt

Wie eng ist denn noch Ihr Draht zum 1. FC Köln?

Chris Führich: Mit André Pawlak schreibe ich noch ab und zu, er hat mir auch zu meiner Entwicklung gratuliert. Er ist ein Trainer, der damals sehr wichtig war für mich in Köln, als ich wieder in die zweite Mannschaft geschickt wurde. Einige Spieler von früher verfolge ich via Instagram, aber engen Kontakt habe ich zu keinem mehr.

Dafür erhält der VfB Verstärkung vom FC. Haben Sie schon mit Jeff Chabot oder Justin Diehl gesprochen?

Chris Führich: Nein, bisher noch nicht. Justin war auch im Spiel gegen uns sehr gut, da hat man schon seine Anlagen gesehen. Jeffs Stärke konnte man auch immer beobachten. Das sind zwei gute Transfers, die uns weiterhelfen.