Im Fußball-Talk „Sky90“ ging es unter anderem um die Personalie Felix Zwayer. Der Bundesliga-Schiedsrichter steht seit Wochen unter Beschuss. Deniz Aytekin hat dazu eine klare Meinung.
„Geistiger Müll“Deniz Aytekin nimmt Stellung zum Schiri-Shitstorm gegen Felix Zwayer
Nach einer verrückten Pokal-Woche hat Moderator Patrick Wasserziehr (55) bei „Sky90“ unter anderem Bundesliga-Schiedsrichter Deniz Aytekin (43) begrüßt. Im Gespräch am Sonntagmorgen (23. Januar 2022) ging es auch um Schiri-Kollegen Felix Zwayer (40), der zuletzt sogar Morddrohungen erhielt.
Zwayer steht seit dem Spiel zwischen Borussia Dortmund und Bayern München (2:3) im Dezember des vergangenen Jahres wieder heftig in der Kritik, wurde vor allem von BVB-Fans für seine Elfmeter-Entscheidungen angefeindet. Auch Dortmunds Spieler Jude Bellingham (18) griff Zwayer direkt nach dem Spiel an und wies auf dessen Verwicklung in die Spielmanipulationen um Robert Hoyzer aus dem Jahr 2005 hin.
Deniz Aytekin: „Ich weiß nicht, ob ich dann noch die Freude hätte“
Felix Zwayer erhielt in den vergangenen zwei Monaten Morddrohungen, in denen auch die Familie des zweifachen Vaters angefeindet wurde. Aytekin bei „Sky90“: „Ich weiß nicht, ob ich dann noch die Freude hätte, weiterhin zu pfeifen.“ Aytekin würde in so einem Fall von heute auf morgen aufhören.
„Die Erwartungshaltung ist, dass wir immer richtig liegen“, konstatierte Deniz Aytekin und stellte klar: „Es gibt aber eben nicht nur diesen Schwarz-Weiß-Kontrast im Fußball, sondern auch die Graubereiche.“
Aytekin gab an, mit Zwayer telefoniert zu haben. Über das Gespräch sagt er: „Er hat auf mich sehr gefasst gewirkt, aber trotzdem sehr mitgenommen. Sowas schüttelt man nicht einfach ab.“
Deniz Aytekin: „Ich bin auch selbst bei Instagram“
Aytekin: „Ich bin auch selbst bei Instagram. Es ist schon der Wahnsinn, was man da für Nachrichten erhält. Nach dem Spiel zwischen Gladbach und Dortmund hatte ich 800 Nachrichten, die Hälfte positiv. Natürlich lese ich nicht alle.“
Natürlich sei der Hass im Internet nicht nur ein Problem der Schiedsrichter. „Geistiger Müll, der furchtbar ist“, werde da via Social Media von sich gegeben, beschwerte sich Aytekin.
Lutz-Michael Fröhlich macht sich Sorgen um Zwayer
Auch der ehemalige Bundesliga-Schiri Lutz-Michael Fröhlich (64), der per Video zugeschaltet war, betonte seine Betroffenheit und machte klar, dass er hinter Referee Zwayer stehe. Er glaube, dass Zwayer damals im Manipulations-Skandal kein Geld angenommen habe. Zwayer habe ihm das über all die Jahre mehrfach beteuert. Auch in einer kürzlich erschienen Sky-Doku beteuerte Zwayer, dass er nie Geld genommen habe.
Fröhlich stellte klar: „Wir wollen ihn beim DFB als Schiedsrichter halten.“ Er gab zu, sich Sorgen um Zwayer zu machen und wisse nicht, wie sich Zwayer entscheide.
„Wir müssen die Lehren daraus ziehen. Wir müssen anders damit umgehen“, erklärte der ebenfalls anwesende Didi Hamann (48): „Wir müssen einen anderen Umgang miteinander pflegen.“ Für Hamann sind die Schiedsrichter mit „die wichtigsten Akteure“ im Fußball und gehören daher geschützt. (jm)