Gerät der VfL Wolfsburg noch einmal in akute Abstiegsgefahr? In Abwesenheit von Chef-Trainer Florian Kohfeldt sprach Geschäftsführer Jörg Schmadtke der Mannschaft nach der dritten Pleite in Serie ins Gewissen.
Wölfe beziehen in Augsburg PrügelJörg Schmadtke angefressen: „Dinge, die uns nicht gefallen haben“
Sportchef Jörg Schmadtke (58) versprach den Spielern des kriselnden VfL Wolfsburg Klartext. „Wir werden in aller Deutlichkeit auch Dinge ansprechen, die uns nicht gefallen haben“, kündigte der frühere Torwart nach der dritten Niederlage der Wölfe nacheinander an.
Der VfL ist nach dem 0:3 (0:1) am Sonntag (am 3. April 2022) beim FC Augsburg wieder dort, wo er nicht mehr hin wollte in dieser Saison: im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga.
Wolfsburg kassiert ohne Kohfeldt drei Treffer
„Wir haben immer noch fünf Punkte Vorsprung auf die wirklich komplizierten Plätze“, schränkte Schmadtke ein. Die Relativierung dürfte ihm aber selber nicht gefallen haben. Fünf Punkte Vorsprung auf Arminia Bielefeld auf Relegationsplatz 16 sind schließlich nicht der Anspruch der Wolfsburger in der Fußball-Bundesliga. „Du musst im Abstiegskampf deutlich mehr Präsenz zeigen“, forderte Jörg Schmadtke angefressen.
So kassierten die Wolfsburger aber drei Treffer. Nach nur 49 Sekunden brachte Iago die Augsburger in Führung. Florian Niederlechner (63. Minute) nach Video-Beweis und Mads Pedersen (69.) machten den verdienten Heimsieg perfekt. Ob die Partie mit Florian Kohfeldt an der Seitenlinie anders verlaufen wäre? Vielleicht. Vielleicht auch nicht.
Kohfeldt fehlte in Augsburg, weil er sich nach einer Corona-Infektion noch nicht freitesten konnte. Ihn vertrat an der Seitenlinie der erst 25 Jahre alte Assistent Vincent Heilmann - der zweitjüngste Interimscoach der Bundesligahistorie.
Schmadtke übernahm die Kommunikation
Die Kommunikation mit den Referees an der Seitenlinie und die Pressekonferenz nach der Partie übernahm aber der VfL-Sportchef. „Ich glaube, dass das Spiel nicht zur Genesung beiträgt“, meinte Jörg Schmadtke über Kohfeldt, der am Dienstag wieder zur Mannschaft stoßen soll. Er muss den VfL dann für das wegweisende Heimspiel am Samstag gegen Bielefeld auf Kurs bringen. Das wird schwer genug.
Die Augsburger müssen schon am Mittwoch im Nachholspiel gegen den FSV Mainz 05 ran. Ein weiterer Sieg vor heimischer Kulisse wäre ein Meilenstein in Richtung elfte Bundesligasaison am Stück. „Wir dürfen keinen Millimeter nachlassen“, forderte Manager Stefan Reuter (55), der nach einer Hüftoperation mit Krücken im Stadion war.
Die Augsburger sind nun sogar bis auf zwei Punkte an den VfL herangerückt. Trainer Markus Weinzierl ist zuversichtlich, dass seine Spieler sogar nachlegen. „Die Leistung war einfach gut, so können wir weiterarbeiten“, meinte der Coach zufrieden. Seine Mannschaft müsse die Intensität weiter hochhalten. „Ich bin zuversichtlich, dass uns das wieder gelingen wird.“ Die Auflösung gibt es am Mittwoch. (dpa)