Schwere VorwürfeWirbel um Foto-Pose mit Antonio Rüdiger – DFB-Star äußert sich

Deutschlands Antonio Rüdiger beantwortet die Fragen von Journalisten.

Antonio Rüdiger bei der Pressekonferenz am 5. Juni 2024. Um ein Bild von ihm gibt es nun erneut großen Wirbel.

Die Uefa hat unter anderem ein Bild von Antonio Rüdiger verbreitet, auf dem er mit ausgestrecktem Zeigefinger zu sehen ist. Diese Geste sorgt wieder für großen Wirbel, der Verband äußert sich zum Vorfall.

von Marcel Schwamborn (msw)

Wieder gibt es Wirbel im Lager der Nationalmannschaft um ein Foto von Antonio Rüdiger (31). Am Montag (10. Juni 2024) rückte die Uefa mit einem großen Team beim DFB an, um unter anderem zahlreiche Fotos für die Europameisterschaft zu schießen.

Alle Spieler und Trainer mussten im Mannschaftsquartier diverse Stationen durchlaufen, wo Mitarbeitende des europäischen Fußballverbandes Interviews, Videoclips und viele Fotos aufnahmen. Diese werden bei der EM unter anderem für die Mannschaftsaufstellung, für Einblendungen bei Toren oder für die Ehrung als Spieler des Spiels benötigt.

Uefa nahm von allen Spielern im EM-Quartier Jubel-Posen auf

Auch Abwehr-Boss Rüdiger posierte für die Uefa-Fotografen. Vom Real Madrid-Profi ist nun unter anderem ein Bild im Umlauf, das ihn im weißen Heimtrikot und mit zum Himmel gerichteten Zeigefinger zeigt.

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Diese Geste hatte der frühere „Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt (43) bereits bei einem anderen Motiv des Fußballers im März 2024 als „Islamisten-Gruß“ bezeichnet. Der Nationalspieler und der Deutsche Fußball-Bund gingen damals juristisch gegen den Journalisten vor. Rüdiger erstattete Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Berlin.

Hier den Post von Julian Reichelt mit dem umstrittenen Foto sehen:

Reichelt legte in seinem rechtspopulistischen Medium „Nius“ angesichts des neuen Falls nun nach. „Es handelt sich bei der Verwendung dieses Grußes nicht um eine spirituelle, religiöse Geste, sondern um den politischen Gruß von islamistischen Terroristen. Dieser Gruß gehört nicht ins Trikot unserer Nationalmannschaft. Antonio Rüdiger treibt es auf die Spitze“.

Für Reichelt ist das Thema noch lange nicht ausgestanden: „Sie können mich anzeigen und anklagen, verhaften und verurteilen. Sie können mich als verbissen, verbittert und ‚rechts‘ beschimpfen: Ich werde nicht aufhören zu kritisieren, dass Antonio Rüdiger im Deutschland-Trikot den ISIS-Gruß zeigt“.

Beim Verband ist nach EXPRESS.de-Informationen das Thema natürlich ein großer Aufreger. Reichelts erneute Ausführungen liegen wieder bei den Juristen. Gleichwohl ist der Ärger auch groß, dass es überhaupt zu diesen Motiven gekommen sei.

Der Hintergrund: Die Uefa wollte, dass die Spieler mehrere Feier-Gesten aufführen, und gab diese an der Fotoposition vor. Mal sollten sie sich eine Deutschland-Fahne umlegen, dann die Faust ballen oder das Wappen küssen. Dass nun ausgerechnet das Rüdiger-Bild die Runde macht, ärgert alle sehr. Denn auch von Marc-André ter Stegen oder Maximilian Mittelstädt gibt es Fotos mit dieser Finger-Pose, weil sie vom Fotografen verlangt wurde.

Uefa: Das auf dem Bild gezeigte Symbol ist eine typische Feierpose

Das betonte nach dem Auftaktsieg gegen Schottland nun auch Rüdiger selbst. „Das Foto ist im Rahmen des offiziellen Uefa-Shootings zur Euro entstanden. Diese Pose haben mehrere Dutzend weitere Spieler auch gemacht aus allen möglichen europäischen Mannschaften. Es gibt über 50 Spielerfotos dazu, auch weil sie genau so vom Uefa-Fotografen angefragt wurde“, sagte Rüdiger der „Bild“.

„Wie ich unabhängig davon zur Diskussion stehe, habe ich bereits im März in aller Ausführlichkeit erklärt und das ist selbstverständlich immer noch genau so und wird sich nie ändern“, fügte der Profi von Real Madrid an.

EXPRESS.de hakte bei der Uefa nach. „Das auf den Bildern gezeigte Symbol ist – wie viele andere während der Fotosessions gezeigte – eine typische Feierpose und darf – aufgrund der Zielsetzung der Uefa – nicht mit religiösen und/oder politischen Implikationen in Verbindung gebracht werden“, teilte ein Verbandssprecher mit.

„Zu den Zielen der Uefa gehört es, den Fußball im Geiste der Einheit, der Solidarität, des Friedens, des Verständnisses und des Fairplays zu fördern, ohne jegliche Diskriminierung aufgrund von Politik, Rasse, Religion oder Geschlecht“, hieß es weiter.