„Sehr trauriger Unfall“Darum spielt Wolfsburg-Torwart Kamil Grabara immer mit Maske im Gesicht

Kamil Grabara im Testspiel des VfL Wolfsburg gegen Brentford mit seiner markanten Gesichtsmaske.

Kamil Grabara, hier am 9. August 2024 im Testspiel des VfL Wolfsburg gegen Brentford mit seiner markanten Gesichtsmaske.

Kamil Grabara fällt nicht nur mit spektakulären Paraden auf, sondern auch mit der markanten Maske im Gesicht. Die trägt der Torhüter des VfL Wolfsburg seit 2022. Das steckt dahinter.

von Béla Csányi  (bc)

Torwart Kamil Grabara bereichert ab der Saison 2024/2025 die Bundesliga, ersetzt beim VfL Wolfsburg Koen Casteels als Nummer eins. Den nötigen Durchblick zwischen den Pfosten hat der Keeper in der Vergangenheit schon bewiesen – trotz auffälliger Maske im Gesicht.

Der Schutz, den die allermeisten Spieler nach Gesichtsverletzungen, vor allem an der Nase, nur vorübergehend tragen, ist bei Grabara längst das auch auf den ersten Blick erkennbare Markenzeichen. Aber warum bleibt der für 13,5 Millionen Euro verpflichtete Pole seiner Maske seit Jahren treu?

Kamil Grabara trägt Titanplatte und Kette mit Schrauben im Gesicht

Begonnen hat alles am 24. Juli 2022, als Grabara mit dem FC Kopenhagen in der dänischen Liga bei Aalborg BK gastiert. Vom Spiel erlebt der Schlussmann jedoch nur die Anfangsphase auf dem Platz.

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Schon nach wenigen Minuten zieht er sich bei einem schmerzhaften Zusammenstoß mit Gegenspieler Mathias Ross schwere Gesichtsverletzungen zu, muss sofort ausgewechselt und später im Krankenhaus operiert werden.

Für die Anfangszeit wurde eine Spezial-Maske angefertigt, wie sie auch Superstar Kylian Mbappé nach seinem Nasenbeinbruch bei der EM 2024 tragen musste. Doch während sie den Franzosen hemmte, er den Schutz keine Sekunde länger als nötig anbehielt, setzt Grabara bis heute auf sein Markenzeichen.

„Mein halbes Gesicht war gebrochen“, erinnert sich Grabara an den „sehr traurigen Unfall“ zurück, seitdem er auch drei Titanplatten und eine Kette mit Schrauben zur Stabilisierung unter der Haut trägt.

Doch auch nachdem alles verheilt ist, will er auf den eigentlich nur temporären Begleiter nicht mehr verzichten, hat die Maske längst zum persönlichen Glücksbringer auserkoren.

Vielleicht auch, weil Fußball für Wolfsburgs Nummer eins die klare Nummer eins ist? „Es ist sehr naiv, aber ich habe nie darüber nachgedacht, was ich machen würde, wenn ich kein Fußballspieler wäre“, betont Grabara jedenfalls.

Den Karriere-Traum hat er sich längst erfüllt, die Station in der Bundesliga ist der nächste große Meilenstein seiner Laufbahn. Um seine Leidenschaft so lange wie möglich auskosten zu können, begleitet die Maske Grabara dabei auf Schritt und Tritt.