Folgt Abgang im Sommer?Weil er nicht Baumgart-Nachfolger werden durfte: Zweitliga-Trainer „stocksauer“

Steffen Baumgart (HSV) und Lukas Kwasniok (SC Paderborn) beim Aufeinandertreffen der beiden Vereine.

Lukas Kwasniok wurde als möglicher Nachfolger für Steffen Baumgart gehandelt. (Foto: 28. September 2024)

Der HSV wollte nach der Entlassung von Steffen Baumgart Lukas Kwasniok verpflichten. Doch der SC Paderborn blockierte den Wechsel des Trainers bereits zum dritten Mal.

von Hannah Schlösser  (han)

Nach fünf sieglosen Pflichtspielen in Folge trennte sich der HSV Ende November 2024 nach einem 2:2 gegen Schalke 04 von Trainer Steffen Baumgart (53).

Interimstrainer Merlin Polzin (34) übernahm zunächst das Team und wurde rund einen Monat später – nach einem überzeugenden 5:0-Heimsieg gegen Greuther Fürth – zum Cheftrainer befördert.

Kwasniok-Abgang im Sommer vorstellbar

Doch Polzin war nicht die einzige Option: Auch Lukas Kwasniok (43), Trainer des Liga-Konkurrenten SC Paderborn, galt als heißer Kandidat. Laut „Bild“ soll sich HSV-Sportvorstand Stefan Kuntz (62) mit dem 43-Jährigen bereits einig gewesen sein. Der HSV wäre offenbar bereit gewesen, eine Ablöse von 1,5 Millionen Euro zu zahlen.

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Doch Paderborn blockte die Verhandlungen erneut ab – bereits das dritte Mal, dass der Zweitligist seinem Coach einen Wechsel untersagte.

Schon 2022 wollte der VfB Stuttgart Kwasniok verpflichten, als Pellegrino Matarazzo (47) mit den Schwaben im Abstiegskampf steckte. Anfang 2024 war er dann erstmals Thema beim HSV, nachdem Tim Walter (49) entlassen wurde. Kwasnioks Paderborn-Vorgänger Baumgart wurde dann der Nachfolger.

„Stocksauer“ soll Kwasniok gewesen sein, als Paderborns Sportchef Benjamin Weber (41) ihm bei der ersten HSV-Offerte signalisiert hatte, ihn beim nächsten Top-Angebot ziehen zu lassen – nur um dann im Dezember 2024 erneut ein Wechselverbot auszusprechen.

Nach der 1:2-Niederlage gegen Karlsruhe ließ Kwasniok seinem Frust freien Lauf: „Es ist einfach ein Qualitätsdefizit. Wir brauchen zwei, drei Spieler, wenn du mal nach oben kommen willst.“

In der Winterpause bekam er schließlich Verstärkung: Torwart Manuel Riemann (36) vom VfL Bochum, Marvin Mehlem (27) von Hull City und Casper Terho (21) von Union Saint-Gilloise schlossen sich dem Team an.

Doch die Unzufriedenheit des Trainers bleibt sichtbar: Seit der Absage trägt er bei Spielen keine Vereinskleidung mehr, sondern nur noch private Outfits – sehr zum Missfallen der Klubführung.

Im Sommer könnte Paderborn dann tatsächlich gesprächsbereit sein. Bei einer Ablöse von 2,5 Millionen Euro dürfte Kwasniok den Verein verlassen. Für zusätzliche Brisanz sorgt das direkte Aufeinandertreffen am kommenden Spieltag (2. März 2025): Der SC Paderborn empfängt den HSV um 13:30 Uhr.