Ralf Schumacher und sein Sohn David werden auf dem Nürburgring zusammen im Prototype Cup Germany an den Start gehen. (Foto: 13. August 2024)
Auf Kultstrecke NürburgringSchumacher-Duo geht gemeinsam an den Start: „War ein Wunsch“
Die Schumis geben erstmals gemeinsam Gummi!
Ex-Formel-1-Fahrer Ralf Schumacher (49) feiert im Rahmen des DTM-Wochenendes am Nürburgring (17./18. August 2024) sein Comeback und startet erstmals zusammen mit Sohn David (22) im Prototype Cup Germany.
Ralf Schumacher
Über das Vater-Sohn-Projekt im US-Racing-Team und die Reaktionen auf Ralfs Coming-out sprachen die Schumachers bei ihrem Besuch in Köln.
Hatten Sie mit so einem großen Interesse an dem gemeinsamen Projekt mit Ihrem Sohn gerechnet?
Ralf Schumacher: Nein, habe ich nicht. Überhaupt bin ich in letzter Zeit etwas mehr in den Medien als mir lieb war. Mit so vielen Reaktionen (auf sein Coming-out mit Freund Etienne, d. Red.) habe ich nicht gerechnet. Das war sehr schön. Für mich ist das einzig wichtige, dass wir beide uns normal bewegen können. Wir stehen für nichts und niemanden außer für uns selbst. Ich denke alles andere ist eh normal. Wir haben 2024 und mehr sollte es gar nicht sein. Das Projekt mit David ist etwas, was wir schon länger vor hatten und deshalb haben Gerhard Ungar (sein US-Racing-Partner, d. Red.) und ich damals diese Autos auch gekauft. Das hat aber nicht sein sollen, der Zeitpunkt war nicht da. Jetzt konnten wir das dank unserer Partner Dekra und Ravenol stemmen.
Was war für Sie der Reiz, sich nochmal in ein Rennauto zu setzen?
Ralf Schumacher: Es ist ein Wunsch, den ich irgendwann mal hatte. Ich wollte immer sehr früh Vater werden und Gott sei Dank ist mir das gelungen. Da kann man solche Momente auch gemeinsam genießen. Wir hatten nie die Chance und David war ja auch erst in einer ganz anderen Richtung unterwegs und jetzt ist es so weit. Vielleicht kann ich es noch halbwegs. Dazu hat beigetragen, dass ich vor zwei Jahren nochmal Formel 1 in meinem alten Auto gefahren bin (im 2003er-BMW-Williams auf dem Nürburgring, d.Red.) und da habe ich viel Spaß dran gehabt.
Wieso haben Sie sich für den LMP3-Prototypen entschieden?
Ralf Schumacher: Der LMP3 ist dem Formelauto wesentlich näher, was das Fahren betrifft. Die Autos sind viel leichter als ein GT und haben viel mehr Abtrieb. Es ist eine Klasse, in der die Autos alle relativ gleich sind und die finanziell vor allem überschaubar ist. Der GT-Sport hat sich super entwickelt, aber es ist natürlich eine finanzielle Herausforderung. Man sieht es in der DTM. Das ADAC GT Masters hat Gott sei Dank jetzt wieder stattgefunden, es füllt sich wieder und es wird wieder interessanter. Ich habe mich im LMP3 wohlgefühlt, und ganz ehrlich: Ich kann kein GT fahren.
David, wie war der gemeinsame Test mit ihrem Vater?
David Schumacher: Ich würde sagen 9,5 von 10. Man fährt recht wenig, wenn man sich das Auto teilt. Es wäre schöner, mehr allein fahren zu können. Aber nein, es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht. Auch die Entwicklung des neuen Autos, es ist ja auch ein neues Auto fürs Team und für uns beide. Das macht sehr viel Spaß, die Setups auf das kleinste Detail anzupassen und auch das Gefühl leiten zu lassen.
Was erwarten Sie vom Wochenende am Nürburgring?
David Schumacher: Natürlich gibt es immer Rückenwind, wenn man ein Rennen gewinnt oder vorne mitkämpft. Das gibt immer mehr Selbstvertrauen und ich muss sagen der Nürburgring, der gefällt mir sehr gut. Gerade die Nordschleife. Das dauert wahrscheinlich noch ein bisschen, bis ich wirklich auf die Rundenzeiten von den guten Jungs komme, aber es macht schon sehr viel Spaß. Ich war dieses Jahr sechs bis sieben Mal auf dem Nürburgring, bin da sehr viel gefahren im GT durch die NLS und das 24-Stunden-Rennen. Dadurch habe ich schon ein paar Runden gedreht.