Comeback nach Horror-CrashSophia Flörsch: „Ich fahre mit Titanplatte im Hals“
Macau – Ihr Horror-Abflug ging um die Welt.
Im Formel-3-Finale vor genau einem Jahr in Macau krachte Rennfahrerin Sophia Flörsch (18) bei Tempo 276,2 km/h in ein Kamera-Gerüst. Dabei brach sich die Münchnerin einen Brust- und den siebten Halswirbel, ihr drohte eine Lähmung.
Sophia Flörsch kehrt an Unglücksort zurück
Doch Flörsch wurde wieder gesund und kämpfte für ihr Comeback, das sie im März in Monza gab. Und nun kehrt sie auch an den Unglücksort Macau zurück. Flörsch fährt am Sonntag (8.30 Uhr, Livestream auf www.f1.com) für das deutsche Team HWA.
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Auch David Schumacher und David Beckmann fahren
Unter anderem gegen Ralf Schumachers Sohn David (18), den Hagener David Beckmann (19), der erstmals nach dem schweren Autobahn-Unfall seines Vaters Robin (55) auf die Rennstrecke zurückkehrt, und den Münchner Andreas Estner (19).
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Fährt die Angst mit bei den vier jungen Deutschen auf dem berüchtigten Stadtkurs in der Nähe von Hongkong, wo die 380-PS-Boliden mit Tempo 300 durch Häuserschluchten rasen?
Sophia Flörsch: „Angst habe ich natürlich nicht“
„Angst habe ich natürlich nicht“, sagt Flörsch. „Wenn mich der Unfall beeinflusst hat, dann im positiven Sinn. Ich bin ein noch positiver denkender Mensch geworden und schätze mein Leben und dass ich diesen Sport machen kann jetzt noch viel mehr.“
Bei Elf-Stunden-OP drohte Lähmung
Elf Stunden lang musste sie operiert werden, wegen der Wirbelbrüche bestand die Gefahr einer Lähmung. Flörsch: „Ich habe eine Titanplatte und fünf Schrauben im Halsbereich, die das alles wieder stabilisieren sollen. Aber jetzt ist alles wieder gut, vom Unfall sind nur zwei Narben geblieben Bei den diesjährigen Rennen der Formel 3 Regional hatte ich keine Probleme.“
Vom 272-PS-Auto der regionalen Serie, in der auch David Schumacher fuhr (1 Sieg), steigt sie in den 380-PS-Boliden. „99 Prozent der Leute verstehen das nicht“, weiß Flörsch, doch die verstünden nicht den Reiz des Rennfahrens: „Ich glaube, dass vor allem Leute das glauben, weil sie das selber nicht machen würden.“
Sophia Flörsch: „Ich bin von Macau besessen“
Sie gibt zu: „Natürlich bin ich von Macau besessen, aber das hat nichts mit dem Unfall zu tun. Die Strecke ist einfach so geil.“
Sophia Flörsch: „Ich will es in die Formel 1 schaffen“
Und ehrgeizig ist sie auch. Flörsch sagt: „Mein Plan ist es, 2020 in der Formel 3 an den Start zu gehen. Dann käme die Formel 2, und in drei bis vier Jahren will ich es in die Formel 1 schaffen. Wie wahrscheinlich die meisten Nachwuchsfahrer will ich Weltmeisterin werden. Das ist mein klares Ziel.“
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