Einst besiegte er SchumiMick Schumacher will zurück in die Formel 1: Ex-Weltmeister äußert bitteren Verdacht

Mick Schumacher hofft weiter auf den Sprung zurück in die Formel 1. Der frühere Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve sieht die Aussichten für den Sohn von Michael Schumacher kritisch.

von Béla Csányi  (bc)

Mick Schumacher (25) erlebt die Formel 1 schon im zweiten Jahr in Folge nur als Zuschauer. Nachdem sich der Sohn von Motorsport-Legende Michael Schumacher (55) zwei Jahre lang den Traum von der PS-Königsklasse erfüllt hatte, lässt eine erneute Chance derzeit auf sich warten.

Die Hoffnung auf eine Rückkehr besteht beim früheren Haas-Piloten zwar weiterhin. Über die Umsetzbarkeit gehen die Meinungen aber ganz offensichtlich weit auseinander.

Mick Schumacher noch ohne Spitzenplätze in Langstrecken-WM

Mick selbst bleibt weiter Optimist. „Meine Chancen in der Formel 1 scheinen bisher ziemlich gut zu sein“, sagte er zu Wochenbeginn im Interview mit der französischen Nachrichtenagentur AFP: „Für mich ist es wichtig, in die Formel 1 zurückzukehren, um zu zeigen, was ich kann.“

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Die aktuellen Eindrücke der Langstrecken-WM (WEC) im Alpine-Cockpit reichten bislang allerdings nur bedingt als Empfehlungsschreiben für den aktuellen 25. der Fahrerwertung. Der hatte am Wochenende in Sao Paulo als Zehnter erst seinen Premieren-Punkt eingeheimst.

Der frühere 1997er-Weltmeister Jacques Villeneuve (53), der sich beim damaligen Titelgewinn heiße Duelle mit Michael Schumacher lieferte, sieht dessen Sohn nicht gerade als heißen Kandidaten auf ein Comeback in der Formel 1. Villeneuve erkennt bei keinem Rennstall besonderes Interesse.

„Es scheint, dass kein Team Mick Schumacher als Fahrer haben will. Mick und sein Team haben einen Vorstoß gemacht, aber niemand scheint sich darauf zu stürzen, ihn in sein Team zu holen“, betonte der Kanadier im Gespräch mit dem Glücksspielanbieter „Instant Casino“.

Jacques Villeneuve beim Grand Prix der Formel 1 in Kanada.

Jacques Villeneuve am 6. Juni 2024 beim Grand Prix der Formel 1 in Kanada.

Das schwache zweite Jahr in der Formel 1 mit vielen teuren Unfällen und der öffentlichen Kritik seines damaligen Teamchefs Günther Steiner (59) habe einen Nachgeschmack hinterlassen, der bis heute anhalte, so Villeneuve: „Für die Teams ist das besorgniserregend. Wollen sie das Risiko eingehen, zu hoffen, dass Mick besser ist als er war? Im Moment sieht es nicht danach aus.“

In Anbetracht dieser Gemengelage äußerte Villeneuve einen bitteren Verdacht über Micks Schicksal, vermutete: „Wenn ein Team Mick als F1-Fahrer einstellt, dann deshalb, weil sie das Schumacher-Image wollen.“

Kann etwa nur noch sein Name Mick retten? Gerade die Spekulationen um einen Wechsel zu Audi kann sich Villeneuve in diesem Zusammenhang daher durchaus vorstellen, glaubt: „Es ist ein Risiko, das Audi bereit sein könnte, einzugehen.“