Vor dem anstehenden Rennen der Formel 1 in Aserbaidschan warnt Haas-Teamchef Günther Steiner seine Piloten vor weiteren Unfällen. Mick Schumacher steht in Baku besonders unter Druck.
Crash-Verbot & Punkte-DruckMick Schumacher in Aserbaidschan in der Pflicht – ist er bald ein Thema für VW?
Haas-Teamchef Günther Steiner (57) hat genug von kostspieligen Unfällen – und seine Piloten Mick Schumacher (23) und Kevin Magnussen (29) vor dem nächsten Einsatz in der Formel 1 zu einem crashfreien Rennen ermahnt.
„Wir hoffen, dass wir in Baku keine Schäden haben werden“, sagte Steiner vor dem Großen Preis von Aserbaidschan am Sonntag (12. Juni 2022, 13 Uhr/Sky).
Dabei richtete er seinen Blick vor allem auf das folgende Rennen in Kanada, das nur eine Woche später ansteht: „Wir haben nur wenige Tage Zeit, um uns dort einzurichten. Wenn man also einen Schaden am Auto hat, wird es noch schwieriger.“ Auch im Hinblick auf den anstehenden Stadtkurs in Baku, der kaum Fehler verzeiht, müssen die Haas-Piloten besonders aufmerksam sein.
Haas-Chef Günther Steiner stellt Forderungen an seine Fahrer
Vor allem Mick Schumacher dürfte sich nach seinem erneuten kostspieligen Unfall beim Klassiker in Monaco angesprochen fühlen. Der Sohn von Formel-1-Legende Michael Schumacher (53) steht derzeit unter großem Druck von allen Seiten. Der Jung-Pilot wartet weiterhin auf seinen ersten WM-Punkt in der Formel 1, gab sich vor dem Straßenrennen in Baku jedoch zuversichtlich.
„Baku und Monaco sind sehr verschieden. Es kommt darauf an, sich schnell anzupassen. Ich denke, Baku wird sich im Vergleich zu Monaco sogar ziemlich breit anfühlen“, sagte Schumacher. Der Haas-Youngster äußerte sich weiter optimistisch im Hinblick auf das Rennen: Man sollte in einer guten Position für Baku sein, „vor allem, weil unser Auto bisher auf fast jeder Strecke gut funktioniert hat“.
Mick Schumacher: Punkte oder Rauswurf bei Haas?
Schumacher erinnerte vor der Anreise nach Aserbaidschan zudem an das Vorjahr. „Dort haben wir eines unserer besten Ergebnisse der letzten Saison geholt, ich hoffe, dass wir mit einem jetzt konkurrenzfähigeren Auto erneut weiter vorne landen und ein gutes Rennen haben können“, sagte er. Dieses braucht Schumacher dringend. Die Ungeduld bei Steiner, das ließen Aussagen in Monaco erahnen, wächst. „Wir müssen sehen, wie wir von hier aus weitermachen“, hatte Steiner vieldeutig gesagt.
Droht das Aus bei Haas? Soweit ist es noch nicht. Um Haas, seinen Förderer Ferrari und die gesamte Branche von sich zu überzeugen, braucht es jedoch konstant gute Leistungen. Die Cockpits in der Formel 1 sind begehrt, allein der große Name wird Schumacher langfristig nicht schützen.
Onkel Ralf Schumacher glaubt dennoch an einen Verbleib seines Neffen in der Königsklasse. „Ich glaube, dass die Teamchefs ganz genau sehen, welches Potenzial da ist“, sagte er. Der künftige Einstieg des VW-Konzerns spiele Schumacher ebenfalls in die Karten: „Da tut sich gerade viel, ein großer deutscher Hersteller kommt in die Formel 1 und möchte unbedingt einen deutschen Fahrer.“ Mick hat noch einen Vertrag für 2022 bei Haas, er ist allerdings auch Teil des Juniorenprogramms von Ferrari. Für VW (Audi und Porsche) müsste er sich von Ferrari trennen. (sid/fit)