In der Formel 1 soll es in der kommenden Saison wieder spannender werden. Dafür wird es für die Piloten neue Arbeitswagen geben.
Gleiche Chancen für alle?Formel 1 präsentiert Prototypen, der alles ändern soll
Silverstone. Die aktuelle Formel-1-Saison ist in vollem Gange, am kommenden Wochenende (16. Bis 18. Juli) steht im britischen Silverstone der zehnte Saisonlauf auf dem Programm. Allerdings wirft die Zukunft bereits ihre Schatten voraus: So hat die Formel 1 am Donnerstag (15. Juli) einen ersten Prototyp des neuen Boliden gezeigt, er dann im kommenden Jahr zum Einsatz kommen soll.
Die Wagen sind bereits in der Entwicklung. Und mit ihnen soll sich einiges ändern. Aggressiver Rennsport, viele Rad-an-Rad-Duelle und gleiche Chancen für alle: Mit großen Hoffnungen und ebenso großen Versprechungen ist der Prototyp verbunden. Im kommenden Jahr greift das neue Reglement, die Aerodynamik der Boliden ändert sich grundlegend und wird dabei vor allem einfacher.
Formel 1 stellt Prototypen für die Saison 2022 vor
Damit soll eines der großen Probleme der modernen Formel 1 gelöst werden: Mit den modernen Autos ist dichtes Auffahren kaum noch möglich. Grund ist die komplizierte Aerodynamik, die für starke Luftverwirbelungen hinter den Boliden sorgt und diese gleichzeitig bei unruhigem Luftfluss sehr anfällig macht. „Die neuen Regeln adressieren dieses Problem, erklärte nun F1-Sportboss Ross Brawn (66). „Wir schaffen die Voraussetzungen für engere Duelle“, versprach er.
Eine große Rolle spielt dabei der stark vereinfachte Frontflügel, auch andere hochkomplexe Elemente werden abgeschafft. Durch die deutlich größeren 18-Zoll-Reifen wird zudem der mechanische Grip vergrößert, die Autos sind dann weniger auf den aerodynamischen Grip angewiesen. Das Reglement wurde in jahrelanger Zusammenarbeit zwischen dem Weltverband FIA und der Formel 1 entworfen. Brawn: „Es ist der Start einer neuen Reise, einer neuen Philosophie, einer neuen Kultur.“
Formel 1: Titelkampf soll künftig wieder spannender werden
Neben dem Renngeschehen soll auch die Meisterschaft enger werden, schon zu Beginn des Jahres ist zu diesem Zweck die Budgetobergrenze in Kraft getreten. Die Teams haben in den wichtigen Entwicklungssektoren künftig die gleichen Mittel zur Verfügung, die Branchenriesen Mercedes, Red Bull und Ferrari werden damit eingebremst.
Bei der Umsetzung des neuen Reglements spielt die Obergrenze bereits eine große Rolle. Auch werden die Fahrzeuge durch den Einsatz vieler Einheitsteile grundsätzlich günstiger. „Durch die Kombination aus dem neuen Aerodynamik-Reglement und dem Kostendeckel werden die Voraussetzungen für eine ausgeglichene Meisterschaft geschaffen“, meinte Brawn. (sid/kos)