FlugzeugabsturzVerunglücktes Eiskunstlauf-Paar jubelte noch mit dem Sohn – Hund rettete Talent das Leben

Unter den Opfern der Flugzeug-Katastrophe in Washington sind zahlreiche Eiskunstläuferinnen und -läufer. Sie alle waren bei den US-Meisterschaften.

von Antje Rehse  (are)

Der Eiskunstlauf-Sport wird von einer Tragödie erschüttert. Am Bord des in Washington abgestürzten Passagierflugzeugs waren zahlreiche Sportlerinnen und Sportler sowie deren Coaches und Angehörige.

Die nahe dem Ronald-Reagan-Airport (DCA) verunglückte Maschine mit 64 Menschen an Bord war am Mittwochabend (29. Januar 2025) beim Landeanflug mit einem US-Militärhubschrauber zusammengestoßen. Viele Tote werden befürchtet. Die Maschine kam aus Wichita im US-Bundesstaat Kansas.

Verunglücktes Eiskunstlauf-Paar: Sohn stand wenige Tage vor Absturz auf dem Podium

Der Eiskunstlauf-Tross war auf dem Rückweg von einem Trainingscamp für Nachwuchstalente, das am Rande der US-Meisterschaften abgehalten wurde.

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„Wir sind erschüttert über diese unsägliche Tragödie und schließen die Familien der Opfer in unser Herz“, hieß es in der Erklärung des amerikanischen Eiskunstlaufverbandes. Die Organisation könne bestätigen, „dass mehrere Mitglieder unserer Eiskunstlauf-Gemeinschaft leider an Bord des American-Airlines-Flugs 5342 waren, der gestern Abend in Washington, D.C. mit einem Hubschrauber kollidierte“.

„Ich will keine Namen nennen, aber es waren etwa 14 Skater in dem Flugzeug, dazu ihre Eltern und Coaches“, wurde das amerikanische Paarlauf-Talent Jon Maravilla (19) von der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti zitiert.

Auch Maravilla wollte eigentlich mit dem Unglücksflieger nach Hause fliegen, doch er wurde nicht an Bord gelassen. Der Grund: Sein Hund wurde als zu groß bewertet, um im Passagierbereich mitzufliegen. Maravila entschied sich, mit dem Auto zu fahren. Das rettete ihm das Leben.

Einige seiner Teamkollegen hatten weniger Glück. Bereits bekannt ist, dass das ehemalige russische Eiskunstlauf-Paar Wadim Naumow (55) und Jewgenija Schischkowa (52) unter den Opfern des Flugzeug-Absturzes ist.

Die Weltmeister von 1994 waren auch privat ein Paar. Nach ihrer aktiven Karriere starteten beide in Amerika eine Trainerlaufbahn. Sie waren unter anderem nach Wichita gereist, um vor Ort ihren Sohn Maxim zu unterstützen. Der 23-Jährige wurde am vergangenen Sonntag bei den US-Meisterschaften im Männer-Wettbewerb Vierter.

Maxim saß nicht mit im Flieger, er soll nach Angaben eines Teamkollegen bereits am Montag aus Wichita abgereist sein. Unter gemeinsamen Fotos mit seinen Eltern auf seinem Instagram-Profil sammelten sich am Donnerstag die Beileidsbekundungen.

„Es tut mir so leid, Maxim“, „Sag, dass es nicht wahr ist“ oder „Herzzerreißend, mein Beileid an dich“, war dort zu lesen. Hier ein Instagram-Foto von Maxim Naumov mit seinen Eltern ansehen:

Laut der russischen Zeitung „Sankt-Peterburgskie Vedomosti“ hatten die stolzen Eltern ihren Sohn zuletzt noch auf ihren privaten Social-Media-Profilen zu Platz vier gratuliert.

„Wir sind stolz auf dich, Maxim. Bei den nationalen Meisterschaften erreichte er das Podium, nachdem er im Kurzprogramm noch auf Platz sieben gelegen hatte. Diese schöne und emotionale Leistung ist das Ergebnis von Teamarbeit“, schrieb das Paar. Bei US-Meisterschaften bekommt auch der Viertplatzierte einen Platz auf dem Podest und eine Medaille.