Schock-Szene in Bormio: Beim Abfahrtstraining stürzte Cyprien Sarrazin schwer und wurde mit dem Hubschrauber abtransportiert. Mittlerweile liegt der 30-Jährige auf der neurologischen Intensivstation.
Mit Hubschrauber abtransportiertSki-Star liegt schlimmem Sturz auf der Intensivstation – er ist wieder wach
Das nächste Speed-Highlight im alpinen Ski-Zirkus steht an: die Abfahrt im italienischen Bormio am Samstag (11.30 Uhr/ZDF)! Beim Training gab es allerdings einen bösen Sturz!
Cyprien Sarrazin (30) stürzte beim zweiten Abfahrtstraining am Freitag (27. Dezember 2024) schwer. Kurz nach der vierten Zwischenzeit hebelte es den Franzosen aus und der prallte aus rund drei Metern Höhe mit voller Wucht mit dem Rücken auf dem Boden auf.
Ski Alpin: Viele Unfälle bei Abfahrtstraining in Bormio
Dann rutschte er die Piste hinab bis ihn das Fangnetz aufhielt. Ersthelfer eilten zu ihm und befreiten ihn aus dem Netz. Der 30-Jährige wurde umgehend behandelt und anschließend mit dem Hubschrauber abtransportiert. Sarrazin, Vorjahressieger in Bormio, selbst war durchgehend bei Bewusstsein und soll über Schmerzen im Fuß geklagt haben.
Laut des französischen Verbands wurde bei dem 30-Jährigen im Laufe des Nachmittags ein Subduralhämatom, eine Blutung in der Nähe des Gehirns, diagnostiziert. Er befinde sich auf der neurologischen Intensivstation eines italienischen Krankenhauses, hieß es.
Sarrazin wurde erfolgreich am Kopf operiert, teilte der französische Skiverband am Samstagmorgen mit. Am Nachmittag gab es weitere gute Nachrichten: Sarrazin wurde aus dem künstlichen Koma geholt, sein Zustand sei stabil.
Unter den Skifahrern machte sich derweil Ärger über den Streckenzustand breit. Kurz nach Sarrazin war auch schon Vincent Kriechmayr (33) auf der Piste, direkt nach dem Sturz wurde die Fahrt des Österreichers allerdings mit Gelben Flaggen beendet, das Training unterbrochen. Erst eine halbe Stunde später konnte es weitergehen.
An der tückischen Welle stürzten anschließend auch Kyle Negomir (26, USA) und Josua Mettler (26, Schweiz). Der Schweizer verletzte sich dabei ebenfalls schwer, wie in einer Mitteilung des Verbands Swiss-Ski hervorging: „Die Abklärungen an der Klinik Hirslanden in Zürich haben eine praktisch identische Verletzung an beiden Kniegelenken ergeben. Jeweils Riss des vorderen Kreuzbandes, Riss des Innenbandes sowie des Innenmeniskus.“
Wie Sarrazin musste zudem Pietro Zazzi (30, Italien) an anderer Stelle mit dem Rettungshubschrauber abtransportiert werden.
Im Interview mit dem Schweizer „Blick“ sagte Superstar Marco Odermatt (27) über den Sturz seines Kollegen: „Als Athlet will man das nicht sehen. Aber man kann sich in etwa denken, was da gerade passiert.“
Hier mehr lesen: Wintersportlerin Sophie Hediger (†26) stirbt bei Lawinenunglück
Erst am Donnerstag war Sarrazin im ersten Abfahrtstraining auf der Stelvio mit Bestzeit ins Ziel gekommen, seine Chancen auf einen Erfolg im Wettkampf am Samstag waren gut. Welche Verletzungen sich der 30-Jährige genau zugezogen hat, ist noch nicht bekannt.
Sarrazins Landmann Justin Murisier (32) sagte am Eurosport-Mikrofon über die tückische Strecke: „Die Piste ist sehr eisig, mit sehr dunklen Abschnitten, was die Sicht betrifft, es ist eine große Veränderung im Vergleich zu Gröden. Wir kennen die Gefahren dieser Piste.“
Je nach Schwere der Verletzungen könnte Sarrazin vielleicht schon bei der nächsten Abfahrt in Wengen am 18. Januar 2025 wieder mitmischen. Eine Woche später steht das Saisonhighlight auf der legendären Streif in Kitzbühel an. (mit sid/dpa)