Im Kölner Dom wurde 1965 Ramadan gefeiert. Kritik gab es damals nicht.
Aufregung um BeleuchtungAber das war ein deutliches Zeichen – Ramadan-Gebet im Kölner Dom
Die Diskussion um die Ramadan-Beleuchtung und kein Ende! Während die einen Köln für die Aktion auf der Venloer Straße in Ehrenfeld feiern, wird sie von anderen strikt abgelehnt. Da lohnt ein Blick in die Geschichte. 1965 spielte sich in Köln Historisches ab.
Ganz genau war es Mittwochmorgen, der 3. Februar 1965! An dem Tag endete der Fastenmonat Ramadan. Ein wichtiger Tag für alle Muslime und Musliminnen.
Ramadan im Kölner Dom mit Festgebet beendet
Das Ereignis wird traditionell mit einem Festgebet beendet. Zu der Zeit gab es für die knapp 2000 türkischen Gastarbeiter und Gastarbeiterinnen in der Stadt aber noch keine Moschee.
So fand die Feier im Kölner Dom statt. Der damalige stellvertretende Kölner Domprobst Wilhelm Cleven soll die Genehmigung im Alleingang erteilt haben, schreibt das Reportmagazin „Geo“ rückblickend.
Auch der EXPRESS berichtete damals. So kamen rund 400 Gläubige in den Dom und feierten mit Gebeten und Gesängen das Ende des Ramadan, heißt es in dem Artikel. Ein Foto von damals zeigt (siehe oben), die Teilnehmenden hatten sogar ihre Gebetsteppiche dabei.
Der Kölner Bischof soll im Vorfeld des Ramadan-Gebets nicht informiert worden sein. Auch der Hausherr, der Domprobst Norbert Feldhoff, soll davon nichts gewusst haben.
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Im Vergleich zu der Ramadan-Beleuchtung war das Gebet im Kölner Dom vielleicht ein noch viel größeres Zeichen von Toleranz. Für größeren Wirbel sorgte die Veranstaltung im Übrigen nicht.
Hier mehr über den Ramadan-Streit lesen: Kölnerin über Leben zwischen Islam und Christentum: „Es tut mir in der Seele weh“
Der Imam bedankte sich 1965 für die „brüderliche Geste“ der katholischen Kirche, berichtete die „Kölnische Rundschau“. Und der Imam ließ nach seiner Predigt sogar Spenden für die Restaurierung des Doms sammeln.
Wiederholung fand das Festgebet im Kölner Dom allerdings nicht. Ein Erlass von 1977 untersagte die Bereitstellung christlicher Sakralräume für islamische Gottesdienste im Erzbistum Köln, heißt es in dem „Geo“-Beitrag.